Abwehr- und Fluchttechniken
Abwehr- und Fluchttechniken
In der 5. Deeskalationsstufe kann es nötig sein, patientenschonende Abwehr- und Fuchttechniken anzuwenden. Anhand von nachgestellten Situationen mit Darstellern möchten wir Ihnen eine Auswahl der wichtigsten Maßnahmen zeigen (ProDeMa: Wesuls et al 2005). Sie sind allerdings kein Ersatz für eine ausführliche Schulung in entsprechenden Seminaren. Um die Techniken korrekt anwenden zu können, ist eine umfassende Schulung notwendig.
SicherheitsabstandGenerell sollten Sie in Deeeskalationssituationen zur Sicherheit einen Abstand von etwa 2 Metern einhalten. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, bei einem Angriff zu reagieren und befinden sich nicht in Schlagweitreiche
Körperhaltung
Bei einem erwarteten Übergriff ist es hilfreich, wenn Sie aufrecht stehen, in einem schulterbreiten Stand und einem zurückgesetzten Bein. So können Sie schnell reagieren und sich bei Gefahr schützen.
Halten Sie die geöffneten Hände vor Ihren Körper, signalisieren Sie dem Patienten Ihre Bereitschaft zur Kommunikation und können gleichzeitig rechtzeitig mit Abwehrmechanismen reagieren.
Das zurückgesetze Bein hilft Ihnen bei einem sicheren Stand und lässt gleichzeitig ein seitliches Ausweichen zu.
Würgen von vorne
Das Anfriffsopfer drückt das Kinn zur Brust und schützt Ihren Kehlkopf. Sie macht einen Schritt nach hinten und verlagert das Gewicht des Angreifers auf diese Weise nach vorne.
Der Angreifer würgt das Angrffsopfer von vorne.
Dadurch reduziert sie die Krafteinwirkung und ist in der Lage, den Griff des Angreifers durch eine kraftvolle Bewegung der Arme nach unten lösen.
Würgen von der Seite
Sie kneift den Angreifer in den inneren Oberschenkel. Durch den Schmerz lockert dieser automatisch den Griff um den Hals.
Das Angriffsopfer schiebt ihren Arm zwischen die Arme des Angreifers.
Das Angriffsopfer hat jetzt die Möglichkeit, das äußere Handgelenk des Angreifers zu fassen und den Griff zu lösen.
Greifgriff in die Kleidung
Das Angriffsopfer greift mit der linken Hand die Hand des Angreifers und drückt mit dem Handballen den Daumen des Angreifers in dessen Richtung. Der dadurch ausgelöste Schmerzimpuls lockert den Griff und die Hand löst sich aus der Kleidung.
Haare ziehen von hinten
Sie fixiert die Hand des Angreifers am Kopf und dreht sich mit ihrem Körper nach rechts weg.
Das Angriffsopfer packt mit beiden Händen die Hand des Angreifers.
Durch den einsetzenden Schmerz wird der Angreifer die Hand von den Haaren lösen.
Haare ziehen von vorne
Das Angriffsopfer schlägt fest auf die Hände des Angreifers und hält sie fest.
Der Angreifer greift dem Angriffsopfer von vorne in die Haare
Gleichzeitig kippt sie den Oberkörper nach vorne und macht einen Schritt nach hinten. Mit den Unterarmen schützt sie ihr Gesicht.
Griff des Handgelenks
Das Angriffsopfer dreht ihr Handgelenk ruckartig über die instabile Daumenseite des Angreifers nach oben. Dadurch lockert sich der Griff.
Gleichzeitig dreht sich das Angriffsopfer zur Seite weg, löst die Hand und nimmt den Sicherheitsabstand wieder ein.
SchlagangriffDer Angreifer versucht, dem Angriffopfer mit der Faust ins Gesicht oder auf den Oberkörper schlagen.
Das Angriffsopfer blockt den Fausthieb mit dem Unterarm ab und dreht gleichzeitig ihren Oberkörper aus der Schlagrichtung heraus. Dadurch schützt sie ihren Kopf und Oberkörper und ist als bewegliches Ziel schwerer zu treffen.
OhrfeigeDer Angreifer versucht, dem Angriffopfer mit der offenen Hand eine Ohrfeige zu geben.
Das Angriffsopfer blockt die Ohrfeige des Angreifers mit dem Unterarm ab, schützt mit der anderen Hand zusätzlich das Gesicht und sollte sich unmittelbar danach aus der Schlagrichtung wegbewegen und den Sicherheitsabstand wieder einnehmen.
FußtrittGreift der Angreifer mit einem Fußtritt an, macht das Angriffsopfer eine Faust und blockt das Bein mit dem gestreckten Arm ab. Gleichzeitig macht sie einen Schritt zur Seite, sodass die Kraft des Tritts umgeleitet wird und ihre Körpermitte dadurch geschützt ist.