Glossar
Literatur
Geben Sie einen Suchbegriff ein...
Suchen
Demomodul "Den Erstkontakt mit Patienten gestalten"
Ergebnisse für Begriff ""
keine Ergebnisse für "".
Seite
    Häufige Ursachen
    • Alkoholintoxikation (evtl. in Verbindung mit einer Persönlichkeitsstörung)
    • akute Psychosen (Schizophrenie, Manie)
    • psychoreaktive Erregungszustände (z.B. familiäre Konfliktsituation, manchmal mit begleitender depressiver Störung)
    • Intoxikation mit stimulierenden Drogen (z.B. Kokain, Amphetamin, Ecstasy, häufig Mischintoxikation bei Polytoxikomanie)
    Weniger häufige Ursachen
    • postkonvulsiver Dämmerzustand bei Epilepsie
    • akute Belastungsreaktion nach psychischem Trauma (z.B. Autounfall, Brand, Verlust nahestehender Angehöriger)
    • geistige Behinderung mit rezidivierenden, gleichartig verlaufende Erregungszuständen
    • sog. „Primitivreaktion“ als „Kurzschlusshandlung“ bei intelligenzgeminderten, einfach strukturierten Personen (einmalige, aus dem bisherigen Persönlichkeits- und Handlungsgefüge herausfallende Reaktion)
    • Demenz
    • Entzugssyndrom/Delir
    • unmittelbar vorangehendes Schädel-Hirn-Trauma
    • organische Persönlichkeitsstörung („hirnorganische Wesensänderung“)
    Seltene Ursachen
    • akute Gehirnerkrankung, z.B. Subarachnoidalblutung, Enzephalitis (Neurologische Symptome können zunächst fehlen!)
    • metabolische Störung (z.B. Hypoglykämie, Nieren-/Leberinsuffizienz)
    • sonstige Gehirnerkrankung (z.B. Tumor, Gefäßprozess)
    • pathologischer Rausch (abnorme Reaktion mit extremer Persönlichkeitsveränderung und aggressiven Durchbrüchen bei geringen Mengen Alkohols)

    Aggressionen und Gewalt im Setting Notaufnahme

    Aggressionen und Gewalt im Setting Notaufnahme

    In den vergangenen Jahren konnten Studien aufzeigen, dass Aggression und Gewalt gegenüber Notfallpflegenden stark zugenommen haben. Man spricht teilweise von einer massiven Verrohung der Patienten. Erschreckend ist: Verbale Attacken gehören zum Tagesgeschäft für Notfallpflegende; 30–50% haben bereits körperliche Gewalt erfahren müssen. Doch wie kann es sein, dass die Grenzen sich so verschoben haben? Dass Sicherheitskräfte das Personal schützen müssen oder es Selbstverteidigungstrainings absolviert?

    Wer ist aggressiv und warum?

    Nicht nur die „Problemgruppen“ sind aggressiv und gewalttätig. Häufig sind es auch Patienten oder An-/Zugehörige, die sich nicht ernst genommen und somit hilflos fühlen. Bei dieser Gruppe entstehen aufgrund der Bagatellisierung ihrer Situation existentielle Ängste.

    Gesellt sich unzureichende Kommunikation hinzu, ist ein aggressives Verhalten fast schon „nachvollziehbar“. Um so wichtiger erscheint es, die Kommunikationsstruktur der Notfallpflegenden zu optimieren, um Notfallsituationen nicht in Konflikteskalationen enden zu lassen. Ebenso gilt es zu verstehen, dass sich die Gewalt oftmals nicht gegen die Pflegekraft als Person richtet, sondern gegen die Situation / die Institution / das Setting in dem die Pflegekraft tätig ist. Eine klare Rollenabgrenzung ist hier unabdingbar, um die Aggression in den Kontext einzuordnen, in dem sie zustande kommt.

    Ursachen für GewaltMögliche Ursachen für Gewalt im klinischen Setting (Steinert 2009):

    Symbolbild: Wayhome Studio/stock.adobe.com

    Die Ursachen für aggressives Patientenverhalten sind mannigfaltig und individuell. Es gibt extrinsische und intrinsische Risikofaktoren für aggressives Verhalten. Weshalb eine Notaufnahme ein prädestiniertes Gewaltsetting ist, zeigt das Ishikawa-Diagramm (Ursache-Wirkungsanalyse):

    Grafik: Thieme Gruppe
     

    Ist aggressives Verhalten vorhersehbar?

    Das Personal der Notaufnahme muss täglich mit aggressiven Patientenverhalten rechnen. Umso mehr stellt sich die Frage, ob es Frühwarnzeichen gibt, die aggressives/gewalttätiges Verhalten vorhersehbar machen und somit auch gleichzeitig als Prädiktoren gewertet werden können. Zeichen für eine Eskalation mit drohendem aggressivem Durchbruch können sein:

    • feindselige Grundstimmung
    • drohende Körperhaltung und Gestik
    • geringe Körperdistanz zwischen Patienten und Mitarbeitern
    • verbale Bedrohungen und Beschimpfungen
    • psychomotorische Erregung oder Anspannung
    • gesteigerte Tonhöhe und Lautstärke
    • Sachbeschädigungen
     
     

    Aggression und Gewalt erfassen

    International anerkanntes Assessment für die Notfallpflege ist die Brøset-Gewalt Checkliste (BVC). Weitere, in der Psychiatrie angewandte Assessments sind:

    • Violence Risk Appraisal Guide (VRAG) (forensische Psychiatrie)
    • Historical Clinical Risk-20 (HCR-20) (forensische Psychiatrie)
    • Staff Observation Aggression Scale – revised version (SAOS-R) (Dokumentation von gewalttätigem Verhalten in der Psychiatrie)
     

    Ihre Daten werden übertragen, bitte haben Sie einen Moment Geduld.

     

    Ihre Daten konnten nicht erfolgreich übertragen werden. Bitte überprüfen Sie Ihre Internetverbindung.

     untranslated-text 

    untranslated-text

     untranslated-text