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Demomodul "Den Erstkontakt mit Patienten gestalten"
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    1. Stufe: Verhärtung

    Es prallen verschiedene Meinung aufeinander, Spannung zwischen den Parteien entstehen. In dieser Stufe können sich die Fronten verhärten, noch ist die Situation als „harmlos“ zu werten.

    2. Stufe: Polarisation & Debatte

    Die Diskrepanz zwischen den jeweiligen Meinungen wird immer gravierender. Es wird versucht, das Gegenüber durch Argumente zu überzeugen, Druck wird aufgebaut und verbale Gewalt kann in dieser Stufe zum Gebrauch kommen. Es herrscht ein klassisches Schwarz-Weiß-Denken.

    3. Stufe: Taten statt Worte

    Die Konfliktpartner erhöhen den Druck. Eine verbale Kommunikation findet kaum noch statt. Gespräche werden frustriet und ergebnislos abgebrochen. Vorrangige Gefühle sind Misstrauen und negative Erwartungen.

    4. Stufe: Sorgen um Image und Koalition

    In dieser Phase sucht jeder nach Verbündeten und es werden Parteien gebildet. Es werden Gerüchte gestreut, die einzig das Ziel verfolgen, den Konflikt zu gewinnen. Auf dieser 2. Ebene (lose-win) gibt es nur noch einen Gewinner.

    5. Stufe: Gesichtsverlust

    Die in dieser Stufe stattfinden Angriffe, sind direkt und persönlich. Sie treffen den anderen „unter die Gürtellinie“. Einziges Ziel ist es, den Konfliktgegner bloßzustellen. Der Anblick ist kaum noch zu ertragen.

    6. Stufe: Drohstrategie

    In dieser Stufe versuchen die Gegner durch Drohungen als Sieger hervorzugehen. Ziel ist es, Macht über den anderen zu erlangen. Die Drohstrategien können teilweise perfide und straffähige Handlungen sein.

    7. Stufe: Vernichtungsschläge

    Diese Stufe ist der Beginn der 3. Ebene, in der es nur noch Verlierer gibt. Beide Parteien bewegen sich auf den Abgrund zu. Ist der Schaden, dem man dem Gegner zufügt größer als der eigene, wird dieser billigend in Kauf genommen. Moralische Wertvorstellungen rücken in den Hintergrund.

    8. Stufe: Zersplitterung

    In dieser Phase wird mit allen Mitteln versucht, den Gegner zum Zusammenbruch zu führen. Dies beschränkt sich nicht nur auf den physischen Bereich. Der Zusammenbruch des kompletten Systems des Gegners, auch auf materieller, seelischer und sozialer Ebene wird forciert.

    9. Stufe: Gemeinsam in den Abgrund

    In der letzten Phase findet die Eskalation ihren Höhepunkt. Man ist bereit, in den Abgrund zu stürzen, wenn man den Gegner mitreißen kann. Es gibt kaum noch Ressourcen, die die gegenseitige Vernichtung verhindern können.

    Die Eskalationstufen

    Die Eskalationstufen

    Das Setting Notaufnahme birgt ein hohes Potential an Konflikten. Diese können aufgrund des herausfordernden und den heterogenen Anforderungen nicht nur zwischen Patienten und Pflegenden geschehen. Auch im Umgang mit An-/Zugehörigen, für die die Notaufnahme ebenso ein enormes Stresspotential birgt, können Konfliktsituationen entstehen. Darüber hinaus darf die Gefahr für interprofessionelle Konflikte, aufgrund manch ethisch/moralischer Grenzsituation, nicht unterschätzt werden.

    Der Konfliktforscher Friedrich Glasl hat sich intensiv mit der Eskalation von Konflikten auseinandergesetzt und ein Modell zur Konflikteskalation entwickelt. Glasl postuliert, dass eine Konflikteskalation in 3 Ebenen und 9 Stufen abläuft. Ab einem gewissen Punkt ist demnach eine Konfliktlösung nur noch durch Hilfe von außen lösbar. Um so höher die Stufen, um so primitiver werden die Methoden, um über den Anderen zu siegen.

    Grafik: klesign/stock.adobe.com

    Möglichkeiten der DeeskalationGlasl beschreibt darüber hinaus, Möglichkeiten der Deeskalation. So sagt er, dass in den ersten 3 Stufen eine friedliche Lösung, möglicherweise auch mit Hilfe eines Dritten, geschehen kann. Ab der 4 Stufe hingegen benötigen die Konfliktparteien definitiv Unterstützung von außen.

    Folgendes stufen-orientiertes Deeskalationsmodell schlägt er vor:

    • Stufe 1–3: Selbsthilfe ist noch möglich
    • Stufe 2–3: Hilfe durch Freunde, Familie oder professionelle Moderation
    • Stufe 3–5: Hilfe durch externe professionelle Prozessbegleitung
    • Stufe 4–6: Hilfe durch externe sozio-therapeutische Prozessbegleitung
    • Stufe 5–7: Hilfe durch externe professionelle Mediation
    • Stufe 6–8: Hilfe durch ein freiwilliges oder verpflichtendes Schiedsgerichtsverfahren
    • Stufe 7–9: Hilfe nur noch durch einen Machteingriff von oben möglich

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