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Demomodul "Den Erstkontakt mit Patienten gestalten"
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    Hörtest bei Neugeborenen

    Da die Sprachentwicklung bei Kindern unmittelbar mit dem Hörvermögen zusammenhängt, wird bei Neugeborenen routinemäßig das Hörvermögen getestet. Nur wenn Hörstörungen früh erkannt und behandelt werden, ist eine "normale" Sprachentwicklung auch bei Kindern mit Hörstörungen möglich.

    Von 1000 Neugeborenen haben etwa 3 Kinder eine mittelgradige oder starke Hörschädigung. Ohne Neugeborenen-Hörtest würden Hörstörungen erst zwischen dem 2.–4. Lebensjahr, möglichweise aufgrund reduzierter Sprachentwicklung, erkannt werden.

    Bei einer Hörstörung kann es dazu kommen, dass die Hirnzellen, die für das Gehör zuständig sind, nur wenig beansprucht werden. Eine Entwicklungsstörung ist möglich, die womöglich das Hörvermögen dauerhaft eingeschränkt. Dies ist später nur schwer ausgleichbar. Liegt eine Hörstörung vor, lernt das Kind möglicherweise später sprechen als andere Kinder, was wiederum seine Lernfähigkeit sowie seine persönliche und soziale Entwicklung beeinträchtigen kann.

    Sprachstörungen – Aphasien

    Aphasien sind neurologisch bedingte Sprachstörungen. Es handelt sich nicht um Sprechstörungen, das heißt, dass nicht der Prozess der Wortbildung gestört ist (z.B. beim Stottern), sondern die zugrunde liegenden Fähigkeiten, Sprache zu kodieren und zu dekodieren.

    Die Broca-Aphasie wird als motorische Sprachstörung bezeichnet. Die Sprachporduktion ist gestört. Das Verständnis der Sprache ist kaum eingeschränkt. Die Broca-Aphasie ist höchst frustrierend für den Patienten, da er alles versteht, jedoch nicht in der Lage ist, adäquat zu antworten. Ihm liegen die Antworten buchstäblich auf der Zunge, aber er kann sie nicht formulieren.

    Klinisch zeigt sich eine verlangsamte, stockende Spontansprache, mit Bildung kurzer Sätze im Telegrammstil (Agrammatismus). Der Patient muss sich beim Sprechen sehr anstrengen und es kommt zu Lautverwechslungen (phonematische Paraphasie).

    Die Wernicke-Aphasie wird als sensorische Sprachstörung bezeichnet. Es liegt eine starke Störung des Sprachverständnisses vor (sog. rezeptive Aphasie). Der Patient hat demzufolge keine gestörte Sprachproduktion, sondern ein eingeschränktes Sprachverständnis. Die Spontansprache ist flüssig, jedoch inhaltsleer. Die gesprochenen Sätze werden häufig abgebrochen, Satzteile verdoppelt (Paragrammatismus), Wörter verwechselt und neu erfunden. Häufig besteht ein ungehemmter Redefluss (Logorrhoe) mit sinnlosem Inhalt.

    Übergeneralisieren

    Das Kind überträgt eine Regel auf alle bekannten Wörter. Das lässt sich z.B. bei der Bildung der Vergangenheitsform regelmäßiger Verben beobachten. Dieselbe Regel wird auf Bildung der Vergangenheitsform der unregelmäßigen Verben übertragen, selbst wenn Kinder nie zuvor jemanden so sprechen gehört haben (gehte, kommte, denkte).

    Fast mapping

    Kinder werden geboren ohne zu wissen, was ein Wort bedeuten könnte. Ein Kind weiß nicht, was „nein“ oder „ja“ heißt. Erst durch Interaktion mit der Umwelt erhält ein Wort eine Bedeutung. Dieser Prozess wird als Fast mapping bezeichnet.

    Das ist ein Lernvorgang, bei dem ein Wort oder ein Ereignis Bedeutung und Emotion zugeordnet wird. Fast mapping läuft unbewusst und spontan ab und führt zu einer mentalen Abbildung eines Wortes oder eines Ereignisses.

    Beispiel: Verbindet man mit der Aufforderung „nein“ ein Lachen oder Nicken, so wird das als „lustige“ Gegebenheit beim Kind abgespeichert. Das Kind sieht keine „Notwendigkeit“, der Aufforderung Folge zu leisten. Fast mapping ist so individuell wie jeder Mensch.

    Oft zeigt sich in Kommunikationsstrukturen die konträre Bedeutung eines Wortes oder eines Ereignisses, das kann zu Verständigungsproblemen führen. Beispiel: Umgang mit Schimpfwörtern. Kinder nehmen oft durch ihre Peergroup bestimmte Begrifflichkeiten auf. Werden diese Begrifflichkeiten nun im elterlichen Setting gebraucht, obliegt es den Eltern, diesen Begriff zu bewerten. Reagiert also das Elternhaus pikiert/entsetzt auf einen Begriff, so wird ihm eine gewisse „Verbotenheit“ zugeordnet. Reagieren die Eltern, trotz innerer Ablehnung des Begriffs, ruhig und besonnen, verliert das Kind oft den Reiz, den Begriff im Umgang mit den Eltern zu benutzen, da er keine Reaktion hervorruft. Fragt man die Kinder, ob sie den Begriff verstehen oder wissen, was er bedeutet, wird das oft verneint. Somit erfolgt häufig keine Abspeicherung unter inhaltlichem Kontext, sondern unter emotionalem Kontext.

    Viele Kommunikationsstörungen lassen sich auf unterschiedliches Fast mapping zurückführen. Es empfiehlt sich daher, elementare Begriffe in der Gemeinschaft/Beziehung klar zu definieren und die Emotionen, die dem Begriff zugeordnet sind, zu erfassen.

    Entwicklungspsychologische Sprachentwicklung

    Entwicklungspsychologische Sprachentwicklung

    Die Sprachentwicklung während der ersten Lebensjahre eines Kindes gilt als eine der bedeutendsten Leistung der menschlichen Intelligenz. Eine Grundvoraussetzung für den Spracherwerb ist u.a. ein funktionierendes Gehör. Der Spracherwerb erfolgt in Phasen.

    Methoden des SpracherwerbsWichtige Methoden des Spracherwerbs sind das Übergeneralisieren und das Fast mapping.

    Symbolbild: imagasource

    LallstadiumDas Stadium beginnt im 4./5. Monat. Kinder versuchen, Töne nachzuahmen und nehmen ihre Stimme erstmalig bewusst wahr.

    Grafik: Trueffelpix/Fotolia

    EinwortstadiumKinder sind in der Lage, konkrete Substantive zu benennen. An dieser Stelle sei angemerkt, dass vom Gebrauch der "Ammensprache" abzuraten ist. Empfehlenswert ist, Kindern von Anbeginn die „richtigen“ Wörter beizubringen. Beispiel: der Begriff „wau-wau“ für Hund.

    Symbolbild: chalabala/fotolia

    ZweiwortstadiumKinder können (meist) dem Substantiv ein Verb zufügen.

    Foto: Björn Wylezich/stock.adobe.com

    TelegrammstilIm Stadium des Telegramstils können Kinder kurze, einfache Wörter sprechen. Man konnte beobachten, das Kinder mit etwa 2,5 Jahren in der Lage sind, Gefühle zu äußern (traurig, lieb, zornig).

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