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Huch, Ich bin schwanger, Leseprobe

223 9 . M onat genbläschen (Alveolen) mit einem Film, der die Oberflä- chenspannung herabsetzt (Surfactant). Ohne diesen Sur- factantfilm, den die Alveolarzellen abgeben, würden die Lungenbläschen nach jeder Ausatmung zusammenfallen, und bei jedem Atemzug wäre übermäßig viel Kraft notwen- dig, um die Bläschen wieder mit der Einatemluft zu füllen. Erst in diesen Wochen wird genug Surfactant produ- ziert, sodass eine spontane Atmung ohne Atemhilfen mög- lich wäre, wenn Ihr Kind jetzt auf die Welt käme. Nabelschnurblut zur Stammzellen­ gewinnung? Heute besteht die Möglichkeit, Stammzellen des Kindes aus dem Nabelschnurblut zu gewinnen. Dazu wird nach dem Abnabeln des Kindes das Blut, das noch in der Plazenta und in der Nabelschnur ist, steril in einen dafür bestimmten Beutel gefüllt, tiefgefroren und zur späteren Verwendung aufbewahrt. Dazu brauchen Sie vor der Geburt eine aus- führliche Information durch Ärzte oder Hebammen Ihrer Entbindungsklinik. Zur Blutabnahme braucht es Ihre aus- drückliche Zustimmung. Was sind Stammzellen und wo liegt der heutige Nutzen? Stammzellen sind Zellen, die noch in der Lage sind, andere Zellen wie z. B. Blutzellen neu zu bilden. Sie werden heute bei Leukämien oder Erkrankungen der Immunabwehr transplantiert. Noch ist es Zukunftsmusik, aber nicht ganz unrealistisch, dass künftig auch andere Krankheiten mit Stammzellen geheilt werden können. Einige wichtige Zell- eigenschaften müssen beim erkrankten Empfänger und dem Spender identisch sein. Bei Geschwistern liegt die Wahrscheinlichkeit für eine solche Übereinstimmung bei 25 %. Dann werden die Stammzellen nicht abgestoßen und können die erkrankten Zellen ersetzen. Es gibt drei Formen der Nabelschnurblut- spende: Öffentliche Nabelschnurblutspende (wie eine Blutspende). Sie tun etwas Gutes für die Allgemeinheit. Plazenta und Blut würden ohnehin entsorgt. Gezielte oder gerichtete familiäre Nabel- schnurblutspende für ein bereits erkrank- tes Geschwisterkind, sofern passend. Private Nabelschnurblutspende gegen Bezahlung (bis zu 2 500 Euro bzw. bis zu 5 000 Franken) bei einer privaten Orga- nisation, die das Blut für 20 Jahre fach- gerecht für Ihr eigenes Kind im Fall einer Erkrankung aufzubewahren verspricht. Sie selbst müssen mit der privaten Orga- nisation/Firma einen entsprechenden Vertrag abschließen und das Kit für das Nabelschnurblut zur Geburt mitbringen. Fachleute raten von dieser elterlichen Investition in die Zukunft sehr ab, weil es als ungünstig angesehen wird, ein z. B. an Leukämie erkranktes Kind mit seinen eigenen Stammzellen, mit denen es auch krank geworden ist, zu behandeln. Auch ist heute noch nicht erwiesen, ob die Stammzellen nach jahrelanger Lagerung noch funktionstüchtig sind. Sie als Eltern, die natürlich alles für Ihr Kind tun wol- len, haben bei dem Angebot zur privaten Nabelschnur­blutspende die schwere Auf- gabe, mit Kenntnis der jetzigen medizi- nischen Fakten, nicht mit emotionalen Argumenten zu entscheiden, ob Sie einer Spende zustimmen. S SW 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 3 0 31 32 3 3 3 4 3 5 3 6 37 3 8 39 4 0 30 33 34 35 36 38 40

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