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Huch, Ich bin schwanger, Leseprobe

220 SCHÄDELLAGE (ETWA 95 % AM TERMIN) Wenn der Kopf vorangeht, wie das meistens der Fall ist, ist der Geburtsverlauf meist pro- blemlos. Um mit seinem länglichen Kopf in den querovalen knöchernen Beckeneingang zu passieren, liegt meist der Rücken des Kin- des an der mütterlichen linken Seite, wahr- scheinlich weil das Kind im Mutterleib links mehr Platz hat als rechts unter der mütterli- chen Leber. Der Kopf des Kindes ist der größte, knöcherne Teil des Körpers. Nur indem das Kind seinen Kopf beugt und Kopf und Körper dreht, kann es sich durch das Becken hindurchzwängen. Durch die sehr langsame Passage des vorangehenden Kopfes durch das Becken und die Scheide wird der Geburtsweg maximal gedehnt und geweitet. Der schmalere Schultergürtel, als nächstgrößerer Teil des Körpers, folgt dann leichter. BECKENEND- ODER STEISSLAGE (3 – 5 %) Hier geht der Po des Kindes voran. Bei dieser Lage ist die ausreichende Ausweitung des Geburtskanals erschwert. Folgen nach der Geburt des Steißes dann Kopf und Körper nicht schnell nach oder wird die Nabel- schnur zwischen Kopf und Becken abge- klemmt, droht dem Kind Sauerstoffmangel. Nur jedes 10. Kind in dieser Lage dreht sich nach der 36. Woche noch spontan. Viele Ärzte und Frauen ziehen bei einer Steißlage einen Kaiserschnitt vor, besonders, wenn es das erste Kind ist. Einige Faktoren, die eine Steißlage begünsti- gen, sind: zu viel oder zu wenig Fruchtwasser die Lage der Plazenta vor dem Mutter- mund (Placenta praevia) oder eine Formanomalie der Gebärmutter. QUERLAGE Noch seltener sind Querlagen am Termin (weniger als 0,5 %), bei denen die Hauptachse des Körpers des Kindes im rechten Winkel zur Körperachse der Mutter liegt. Diese Kinder werden durch einen Kaiserschnitt entbunden wer- den müssen. Muss sich Ihr Baby noch drehen? Manche Ärzte sind überzeugt, dass man unter Ultraschall- sicht und in Kaiserschnitt-Bereitschaft, falls es ein Problem mit der Nabelschnur gibt, die Chance nutzen sollte, eine äußere, sanfte Drehung des Kindes in die Schädellage zu versuchen. Das wird man dann nach Beginn der 38. Woche, also beim reifen Kind, tun. Eventuell auftretende Wehen werden medikamentös unterdrückt. Diese Drehung des Kindes gelingt in etwa der Hälfte der Fälle und sollte für Sie schmerzlos sein. Möglicherweise können Sie aber auch durch eine bestimmte Körperposition Ihrem Baby die Steißlage so ungemütlich machen, dass es sich von selbst in die gewünschte Lage mit dem Kopf nach unten dreht. Ganz abwegig sind diese Vorstellungen mancher Ärzte und Heb- ammen nicht, aber da sich Babys ab und zu auch ohne diese Manöver drehen, kann letztlich der klare Beweis nicht erbracht werden. Da die Übungen Ihnen und Ihrem Kind nicht schaden, kön- nen Sie Folgendes versuchen: Nehmen Sie eine recht breitbeinige und weit nach vorne gebeugte Knieposition ein (mehrmals täglich für 20 Minu- ten). Arme, Brüste und Bauch berühren den Boden. Weniger anstrengend ist die sogenannte „indische Brü- cke“. Dabei liegen Sie auf dem Rücken, Ihr Becken zur Hochlagerung auf einem dicken Kissen oder den Ober- schenkeln ihres Partners, der vor Ihnen kniet. Die Beine können Sie dann auf seine Schultern legen. Befürworter der Traditionellen Chinesischen Medi- zin glauben darüber hinaus noch an die Wirkung einer Wärmebehandlung eines Akupunkturpunktes am klei- nen Zeh (Moxibustion). Dabei wird eine Beifuß-Zigarre angezündet und damit der kleine Zeh erwärmt.

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