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MedTechReport_Muster - Einfluss der Verdünnung auf kutane Komplikationen

8 Ceballos-Baumann A.  Subkutane Apomorphin-Dauerinfusion – Expertenkonsens Thieme MedTech Report Schwerpunkt sein muss. Auch die in der Regel 2- bis 3-tägi- ge Phase zwischen OP und der postoperativen Austestung der Elektrodenkontakte kann mit einer Apomorphin-Dauerinfusion überbrückt werden. In der Testphase einer bislang nicht publizier- ten Anwendungsbeobachtung, in der von 75 konsekutiven Patienten bei 35 eine THS mit Apomorphin-Dauerinfusion und bei den üb- rigen 40 eine THS ohne Pumpentherapie er- folgte, mussten in der Gruppe ohne Apomor- phin-Überbrückung deutlich mehr Patienten aufgrund von hypokinetischen Problemen wäh- rend der OP zumindest für eine Nacht auf der Intensiv­station überwacht werden. Die weitere Austestung und der klinische Verlauf wurden durch die Pumpentherapie nicht negativ be- einflusst. In der anschließenden Anwendungs­ beobachtung mit rund 60 Patienten erfolgte bei knapp 60 % aufgrund der Erfahrungen in der Testphase eine perioperative Versorgung mit der Apomorphin-Pumpe. Bei der Mehrheit be- gann die Therapie 2 Tage vor dem Eingriff und wurde 2–4 Tage danach schrittweise beendet. Wieder beeinträchtigte die Pumpentherapie die operative Testung nicht und verringerte die perioperative Morbidität deutlich. Einfluss der Verdünnung auf kutane Komplikationen Bei der Apomorphin-Dauerinfusion entwickeln viele Patienten kutane Komplikationen. Meist handelt es sich um subkutane Noduli, seltener um Pannikulitis, Ulzerationen oder andere lo- kale Hautreaktionen [25, 26]. Die Knötchen können schmerzhaft sein, konfluieren und wo- möglich eine Barriere für die Resorption dar- stellen. Es werden 2 potenzielle Ursachen diskutiert: eine verzögerte Typ-1-Hypersensitivtät und eine zellmediierte allergische Reaktion [27, 28]. Als mögliche Auslöser kommen Apomorphin, aber auch die hinzugefügten Anti­oxidanzien infrage. Zu empfohlenen prophylaktischen Maßnah- men gehören insbesondere eine sehr gute Hygiene beim Setzen der Subkutannadel nach gründlicher Desinfektion der Injek­tionsstelle sowie ein regelmäßiges Wechseln der Ein- stichstelle. Auch die Platzierung des Katheters auf dem Rücken zwischen die Schulterblätter scheint die Häufigkeit der Noduli zu reduzie- ren [29]. Darüber hinaus gibt es aus Einzelfällen Hin- weise, dass die kutanen Komplikationen wo- möglich zu verhindern oder lindern sind, wenn die Apomorphin-Dauerinfusion in hö- herer Verdünnung erfolgt. Die Applikation lässt sich durch Einsatz von Mikropumpen erleichtern, die für Spritzenaufsätze mit ei- nem Fassungsvolumen von 50 ml geeignet sind (Abb. 7). Zu Therapieoptionen bei Noduli gehören heparinhaltige Salben, Siliconpads sowie Tiefen­gewebe- und Ultraschallmas­ sagen. Konsensus-Statement Der perioperative Einsatz der Apomorphin- Pumpentherapie bei STN-THS-Operationen erleichtert das pharmakotherapeutische Management. Deswegen ist sie zusammen mit ihrer Effektivität bei fluktuierendem Morbus Parkinson geeignet für Patienten in der Phase der Entscheidungsfindung, Wartezeit und Vorbereitung für die STN-THS. Auch die Latenz zwischen der Elektrodenimplantation und der erfolgreichen klinischen Austestung nach STN- THS kann durch den postoperativen Einsatz von Apomorphin gut überbrückt werden. Abb. 7 Mikropumpe Crono PAR 50 der Firma OMT mit einem Fassungsvolumen von 50 ml.

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