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MedTechReport_Muster - Zusammenfassung/ Literatur

10 Ceballos-Baumann A.  Subkutane Apomorphin-Dauerinfusion – Expertenkonsens Thieme MedTech Report Schwerpunkt Jahr [45]. Ein Vergleich der Kosten für die THS und die beiden Pumpentherapien ist schwie- rig, da es viele Einflussfaktoren gibt. Die rei- nen Medikamentenkosten betragen pro Tag bei der Apomorphin-Pumpe schätzungsweise 25–50 Euro (mittlere Tagesdosis 50–100 mg) und bei der L-Dopa-Pumpe schätzungsweise 90 Euro (mittlere Tagesdosis 1200 mg). Zusammenfassung Bei Vorliegen von belastenden Wirkungsfluk- tuationen sollten geeignete Patienten über alle 3 Therapiealternativen aufgeklärt wer- den. Bei der Wahl sollte neben Kriterien wie Alter oder Vorliegen einer Demenz auch der Wunsch des Patienten und seiner Angehöri- gen berücksichtigt werden. So gibt es bei jun- gen Patienten mit einem aktiven Lebensstil oft Vorbehalte gegenüber den Pumpenverfah- ren aufgrund der Stigmatisierung durch das Tragen einer sichtbaren Pumpe und des pfle- gerischen Aufwands. Bei anderen Patienten überwiegt hingegen die Angst vor den Risiken einer Hirnoperation, sodass sie eher einem Pumpenverfahren zuneigen. Um die Entschei- dung im Alltag zu vereinfachen, wurde für den Expertenkonsensus ein Ampelschema aktu- alisiert, das ursprünglich aus dem Jahr 2008 stammt (Tab. 1) [46]. Literatur 1 Gassen M, et al. Apomorphine enantiomers protect cultured pheochromocytoma (PC12) cells from oxidative stress induced by H2O2 and 6-hydroxy- dopamine. Mov Disord 1998; 13: 242–248 2 Grünblatt E, et al. Apomorphine protects against MPTP-induced neurotoxicity in mice. Mov Disord 1999; 14: 61261–8 3 Ohta M, et al. Apomorphine up-regulates NGF and GDNF synthesis in cultured mouse astrocytes. Bio- chem Biophys Res Commun 2000; 272: 18–22 4 Koller WC, et al. Immediate-release and controlled- release carbidopa/levodopa in PD: a 5-year ran- domized multicenter study. Carbidopa/Levodopa Study Group. Neurology 1999; 53: 1012–1019 5 Poewe WH, et al. Low-dose L-dopa therapy in Parkinson‘s disease: A 6-year follow-up study. Neuro­logy 1986; 36: 1528–1530 6 Schrag A, Quinn N. Dyskinesias and motor fluctu- ations in Parkinson‘s disease. A community-based study. Brain 2000; 123: 2297–2305 7 Stocchi F. Use of apomorphine in Parkinson‘s dis­ ease. Neurol Sci 2008; 29 (Suppl 5): S383–S386 8 Stocchi F, et al. Subcutaneous continuous apo- morphine infusion in fluctuating patients with Parkinson’s disease: long-term results. Neurol Sci 2001; 22: 93–94 9 Nyholm D, et al. Duodenal levodopa infusion mono­therapy vs oral polypharmacy in advanced Parkinson disease. Neurology 2005; 64: 216–223 10 Antonini A, et al. Duodenal levodopa infusion for advanced Parkinson‘s disease: 12-month treat- ment outcome. Mov Disord 2007; 22: 1145–1149 11 Santos-Garcia R, et al. Polyneuropathy while on duodenal levodopa infusion in Parkinson‘s disease patients: we must be alert. J Neurol 2012; Jan 24. [Epub ahead of print] 12 Volkmann J, Ceballos-Baumann A. Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine tiefe Hirnstimulation bei Morbus Parkinson? Akt Neurologie 2009; 36 (S1): S7–S11 Konsensus-Statement Die Therapiekosten für Patienten mit fortge- schrittenem Parkinson-Syndrom werden nicht ausreichend im Vergütungssystem abgebildet. Konsensus-Statement Bei Patienten mit ansonsten nicht beherrsch- baren motorischen Fluktuationen sollte aufgrund des Nebenwirkungsprofils und der vergleichsweise geringen Invasivität immer auch eine Therapieeskalation mit einer Apo- morphin-Pumpe erwogen und die Patienten über diese Möglichkeit informiert werden. Die tatsächliche Auswahl der Therapie richtet sich jedoch letztendlich nach individuellen Patien- teneigenschaften. Tab. 1 Aktualisiertes Ampelschema für die Wahl zwischen subkutaner Apomorphin-Infusion, duodenaler L-Dopa-Infusion und Tiefer Hirnstimulation (THS) beim fortgeschrittenen idiopathischen Parkinson-Syndrom mit belastenden Wirkungsfluktuationen; mod. nach [Leitlinien der DGN / 46]. Kriterium /  bevorzugt Apomorphin- Dauerinfusion L-Dopa / Carbidopa- Infusion via PEG Tiefe Hirn­ stimulation Alter > 70 Jahre* in Ausnahmefällen leichte bis mäßige Demenz* schwere Demenz (MME < 10) in Ausnahme- fällen in Ausnahme- fällen Dopaminergika- resistente Tremores medikamentös in­ duzierte Psychose* Testbarkeit des Verfahrens** Unabhängigkeit des Patienten Bedienbarkeit durch Patienten entfällt Betreuungsumfeld nicht vorhanden Risiken durch ­in­va­siven Eingriff Grün = besonders geeignet / besser als Konkurrenzmethoden geeignet; Gelb = grundsätzlich geeignet, aber wenig Datenbasis; Rot = nicht geeignet * Das Psychoserisiko ist vermutlich unter der s. c.-Apomophin-Infusion höher als unter der jejunalen Infusion des L-Dopa / Carbidopa-Gels. ** Farbcodierung gibt Testbarkeit / Reversibilität des Verfahrens selbst an und bewer- tet nicht die Möglichkeit von präinterventionellen / präoperativen Testverfahren.

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