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Malteser, Demenz

63 Rufen und Schreien Eine große Herausforderung in der fortge- schrittenen Demenzerkrankung ist Rufen und Schreien. „Hilfe, Polizei. Hilfe.“ Das kann Angehörige und Pflegepersonen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringen. Da kommt es vor allem auf eine gute Beobach- tungsgabe und die Gestaltung der Bezie- hung an. Gibt es auslösende Situationen oder ist Schreien noch die einzige verbliebene Aus- drucksform? Ist es Einsamkeit oder sind es Schmerzen, die diese Reaktion provozieren? Hat die Person Hunger oder Durst? Schreit jemand permanent oder nur in bestimmten Situationen? Tagsüber oder nachts? Hat die Person Angst in der Dunkelheit? Stimmt eventuell die Chemie zwischen Erkranktem und Pflegendem nicht? Einander begegnen Es gibt verschiedene Möglichkeiten, auf – auch unerklärbares – Schreien zu reagieren. Nicht immer zeichnet sich eine Lösung ab. Es kann sein, dass der Hausarzt vorübergehend Medikamente verschreibt, die für Erkrankte wie Personal zu einer Entlastung führen. Petra M. (76) ist alleinstehend und lebt seit einigen Jahren in einem Altersheim. Mittlerweile ist sie kaum noch gehfähig. An manchen Tagen lässt sie weder körperliche Nähe noch Unterstützung zu. Sie bleibt in ihrem Zimmer und ruft beständig „Hallo.“ Für die Mitbewohner und die Pflegekräfte ein an den Nerven zerrender Zustand. Nun hat eine der Alltagsbegleiterinnen beobachtet, dass Petra ihr Rufen einstellt, wenn sie sich zu ihr in den Raum setzt und leise singt. Sie hat den Eindruck, dass Petra in diesen Phasen Angst hat und deshalb mit niemandem Kontakt aufnehmen will. Sie scheint jedoch froh zu sein, wenn sie diese Phase nicht allein durchleben muss. Allerdings akzeptiert sie nicht jede Person in ihrem Raum. Am ehesten ist noch die Alltagsbegleiterin gelitten. 150804_Innenseiten.indd 63 06.10.15 10:05 150804_Innenseiten.indd 6306.10.1510:05

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