Malteser, Demenz

Alltag60 „Ich bin doch noch ich.“ Einander begegnen Menschen sind von Geburt an als soziale Wesen angelegt. Sie wollen in Beziehung treten, wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Sie möchten jemanden an ihrer Seite wissen, vor allem in Phasen, in denen es ihnen nicht besonders gut geht. Das ist unabhängig von der Möglichkeit, über das gesprochene Wort miteinander in Kontakt zu treten. Jeder hat das vielleicht schon erlebt – am Bahnhof oder in einem anderen Land –, wenn jemand in einer unbekannten Sprache nach dem Weg fragt. Selbst wenn es nicht gelingt, das Anliegen zu verstehen, schaffen eine positive Haltung und ein freundliches Lächeln über alle Barrieren hinweg Kontakt und eröffnen Raum für Begegnung und oft auch für die Lösung des Problems. Kommunikation ist erlernbar Gute Kommunikation ist eine Kunst, die erlernt werden will. Jeder Mensch ist einzig- artig und hat seine Eigenarten, Erfahrungen und Erlebnisse, die unsichtbar bei jeder Kommunikation mitschwingen. Kommunika- tion funktioniert keineswegs immer gleich. Je nach Tagesform und Stimmungslage reagiert jeder auf dieselbe Ansprache zuwei- len sehr unterschiedlich. Und: es gibt nicht den richtigen oder den falschen Weg. Es ist ein vorsichtiges Herantasten, und mancher Weg ist mit Fettnäpfchen gepflastert. Viele Menschen sind froh und dankbar, wenn jemand bei ihnen sitzt und ihnen einfach nur aufmerksam zuhört. Oft sind es Geschich- ten, die die Angehörigen schon viele Male gehört haben und fast im Wortlaut kennen, die aber für Besucher faszinierend sein können, weil sie von einem gelebten Leben erzählen. Mögliche Einflüsse auf die Kommunikation Persönlichkeit Hörprobleme Sprachverständnis v Erkrankungen (Fieber, Schmerzen, Depression) Umgebung (Geräuschpegel, fremde Umgebung) Zu viele „Zuhörer“ Ablenkung durch Musik, Fernseher, etc. Stimmung (Freude, Trauer, Sorgen) „Morgenmuffel“ oder „Nachteule“ 150804_Innenseiten.indd 60 06.10.15 10:05 150804_Innenseiten.indd 6006.10.1510:05

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