Dr. med. Romanus Röhnelt KINDER- GESUNDHEIT Wie Sie Krankheiten erkennen Was Sie selbst tun können
Dr. med. Romanus Röhnelt führt seit 2001 eine Praxis für Kinderheilkunde und Jugendmedizin in Warendorf. Täglich behandelt er dort kranke Kinder: vom Säuglings- bis Jugendalter. Als vier- facher Vater hat er viele Krankheiten selber er- lebt und unzählige Nächte am Bett seiner Kinder durchwacht. So kennt er die Sorgen der Eltern: »Es gibt es nichts Schlimmeres, als ein krankes Kind, besonders wenn die Diagnose nicht eindeu- tig ist.« Hier gibt Ihnen dieses Nachschlagewerk – reich bebildert und mit vielen Tipps – die Sicher- heit und Bestätigung, die Sie brauchen.
Dr. med. Romanus Röhnelt Kindergesundheit Wie Sie Krankheiten erkennen Was Sie selbst tun können
4 Inhalt 9 Liebe Leserin, lieber Leser 11 Das erste Lebensjahr 12 Ein guter Start 12 Wo entbinden? 13 Ihr Baby ist da! 17 Gelbsucht 18 Gewichtsabnahme 19 Erweitertes Neugeborenenscreening 19 Hautveränderungen des Neugeborenen 24 Weitere äußere Auffälligkeiten 28 Die erste Lebenswoche 28 Lernen Sie Ihr Baby kennen 28 Die Ernährung Ihres Babys 39 Ihr Baby verändert sich 45 Vorsorgeuntersuchung mit 3–10 Tagen: »U2« 47 Vitamin D und Fluorid 51 Zu früh geboren 51 Von der Klinik nach Hause 52 Gesundheitliche Risiken von Frühgeborenen 57 So ernähren Sie Ihr Frühgeborenes nach der Entlassung 60 Die ersten Wochen daheim 60 Vieles wird anders 62 So finden Sie den richtigen Kinder- und Jugendarzt 63 Wenn Ihr Baby krank ist 66 Baden oder Waschen? 67 Ist mein Baby warm genug angezogen? 70 Speien 71 Schreiattacken: get rhythm! 78 Blähungen 79 Stuhlgang 80 Entzündungen im Windelbereich 86 Vorsorgeuntersuchung mit 4–6 Wochen: »U3« (Paed.Check 0.1) 88 Schiefer Hinterkopf 90 Atlasblockierung, Asymmetrien, »KISS« 90 Tränen-Nasen-Gang-Verengung 94 Röcheln beim Säugling 95 Mundsoor 96 Häufige Hautveränderungen 99 Veränderungen der Brust 100 Weibliches Genital: Schamlippenverklebung 101 Männliches Genital: Vorhautverengung und Hoden 103 Ihr Baby wird größer 103 Vorsorgeuntersuchung mit 3–4 Monaten: »U4« (Paed.Check 0.3) 105 Das große Thema Impfen 124 Ernährung im 1. Lebensjahr 131 Vorsorgeuntersuchung mit 6 Monaten: »U5« (Paed.Check 0.6) 133 Hilfe – die Zähne kommen! 141 Vorsorgeuntersuchung mit 10–12 Monaten: »U6« (Paed.Check 1.0) 143 Das Kleinkindalter 144 Die Ernährung nach dem 1. Geburtstag 146 Die normale Gewichtsentwicklung bei Kindern 146 Bewegung – der perfekte Partner der gesunden Ernährung 147 Probleme mit der Ernährung 152 Nahrungsmittelallergien 154 Pseudoallergie gegen Nahrungsmittel 154 Kohlenhydrat-Unverträglichkeiten 158 Zöliakie 160 Übergewicht 165 Untergewicht 166 Nur Eltern – oder auch (noch) Paar? 167 Rasante Entwicklung 167 Was ist normal? 172 Sehen 175 Hören 176 Sprechen 178 Bewegen 182 Emotionen
Inhalt 5 182 Selbststimulation 183 Soziale Entwicklung 187 Blasenkontrolle 188 Kontrolle über den Stuhlgang 190 Nachtschweiß 191 Die Vorsorgeuntersuchungen bis zum 5. Geburtstag 192 Vorsorgeuntersuchung mit 2 Jahren: »U7« (Paed.Check 2.0) 193 Vorsorgeuntersuchung mit 3 Jahren: »U7a« (Paed.Check 3.0) 193 Vorsorgeuntersuchung mit 4 Jahren: »U8« (Paed.Check 4.0) 195 Vorsorgeuntersuchung mit 5 Jahren: »U9« (Paed.Check 5.0) 197 Typische Erkrankungen ab der Kindergartenzeit 198 Infektionen der oberen Luft wege 200 Häufi ge Hauterscheinungen bei Erkältungen 205 Husten 216 HN O-Erkrankungen: »Mit Pauken und Trompeten« 226 Typischer Verlauf einer grippalen Infektion 227 Krankes Kind und Berufstätigkeit 231 Fieber und Schmerzen 231 Wann sollte ein fi eberndes Kind zum Kinderarzt? 232 Was tun bei Fieber? 234 Verlauf des Fiebers 236 Medikamente gegen Fieber und Schmerzen 238 Fieberkrampf 239 Schmerzen 241 Bauchschmerzen 241 Akute Bauchschmerzen 245 Immer wiederkehrende Bauchschmerzen 248 So beugen Sie Bauchschmerzen wirksam vor 249 Infektionen des Magen-Darm-Trakts 249 Magen-Darm-Grippe 254 Meldepflichtige Magen-Darm- Infektionen 258 Erkrankungen am Auge 258 Bindehautentzündung 261 Wundrose der Augenhöhle 262 Mückenstich am Auge 262 Gerstenkorn 263 Hagelkorn 263 Tränendrüsenentzündung 263 Weiße Augen auf Fotos (Retinoblastom) 264 Blase und Geschlechts organe 264 Juckreiz und Schmerzen im Genitalbereich 266 Weibliche Geschlechtsorgane 267 Männliche Geschlechtsorgane 271 Orthopädische Probleme 271 Akute Hüft -Schmerzen und stark humpelnder Gang 272 Wachstumsschmerzen 273 Chassaignac (ausgerenktes Speichenköpfchen) 273 Rückenschmerzen bei Kindern 275 Skoliose 275 Fehlstellungen der Beine und Füße Õ Exkurse 20 Wo bekomme ich mein Baby? 40 Was lernt die Industrie von der Muttermilch? 48 Wie funktioniert unser Herz? 68 Babys Sicherheit 82 Warten auf den Stuhlgang 92 Die Vorsorgeuntersuchungen 122 Wie funktionieren Impfungen? 318 Was macht ein Ergotherapeut? 338 Hat mein Kind eine Allergie?
6 Inhalt 280 Nervenkrankheiten 280 Neurologische Störungen 287 Psychische Auffälligkeiten und Krankheiten 301 Schulkindalter 302 Unser Kind kommt in die Schule 302 Ist mein Kind schulreif? 304 Aller Anfang ist schwer 306 Die Schulkind-U 308 Medizinisch relevante Schulschwierigkeiten 322 Linkshänder 322 Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungs- störung (AVWS) 323 Tiefbegabung – Hochbegabung 326 Wie groß wird mein Kind? 326 Größenentwicklung bei Kindern 329 Was tun bei Klein- oder Hochwuchs? 333 Allergien & Asthma bronchiale 334 Allergien 334 Heuschnupfen 336 Insektengiftallergien 340 »Tierhaar«-Allergie 342 Hausstaubmilben 342 Medikamentenallergien 343 Pilz-Allergien 344 Asthma bronchiale 345 Was passiert bei Asthma? 345 Wodurch wird ein Asthmaanfall ausgelöst? 348 Wie wird Asthma diagnostiziert? 349 Wie kann die Asthma-Therapie aussehen? 357 Typische Infektionskrank- heiten 358 Die klassischen Kinder krankheiten 358 Wie werden Krankheiten übertragen? 359 Masern 360 Mumps 363 Röteln 365 Ringelröteln 367 Windpocken 369 Dreitagefieber 371 Weitere Infektions krankheiten 371 Hand-Fuß-Mund-Krankheit 374 Herpes und Mundfäule 378 Scharlach 382 Keuchhusten 385 Pfeiffer’sches Drüsenfieber 386 Röschenflechte 389 Lauter kleine Tierchen: Läuse, Flöhe, Zecken … 390 Was kribbelt und krabbelt denn da? 390 Läuse 394 Flöhe 395 Zecken 399 Mücken 401 Madenwürmer 402 Krätze 405 Hautkrankheiten 406 Neurodermitis 406 Woran erkenne ich eine Neurodermitis? 407 Was tun bei Neurodermitis? 409 Welche Ursachen gibt es für Neurodermitis? 410 Therapie bei Neurodermitis
414 Weitere Hautkrankheiten 414 Hornkappen 415 Hautpilz (Fuß- und Nagelpilz) 417 Hautirritation durch Speichel 419 Eiterflechte 420 Wundrose 421 Follikulitis 422 Hitzepickel 423 Kontaktdermatitis 423 Kontaktallergien 424 Streu- oder Dellwarzen 426 Dornwarzen 427 Abszess 428 Kleine Hautblutungen 431 Nägel 433 Haare 437 Unterwegs, aktiv und auf Reisen 438 Unterwegs und draußen 438 Kindersitze für das Auto 440 Kindersitze für das Fahrrad 441 Fahrradanhänger und Transporträder 442 Sonnenschutz 449 Bewegung und Sport 450 Sport macht Spaß 454 Mit Kindern auf Reisen 454 Die Reiseapotheke 455 Reisekrankheiten 460 Flugreisen mit Kindern 462 Unfälle – was ist zu tun? 462 Gehirnerschütterung 467 Knochenbruch 468 Prellungen 469 Platzwunden 470 Schürfwunden Inhalt 7 471 Nasenbluten 472 Bissverletzungen 473 Stromschlag 474 Vergiftungen 479 Verbrennungen und Verbrühungen 481 Verätzung 481 Kreislaufkollaps 482 Stabile Seitenlage 485 Wiederbelebung 489 Hilfe in allen Lebenslagen 490 Wo bekomme ich Hilfe? 490 Wie merke ich, dass ich Hilfe brauche? 491 Erziehungs- und Familienprobleme 492 Familiäre Unterstützung 493 Hilfe für Ausländer 493 Entwicklungsbesonderheiten 493 Entwicklungsverzögerung 494 Entwicklungsstörungen und Behinderungen 495 Medizinische Unterstützung und Pflege 495 Soziale Unterstützung 496 Eltern-Kind-Kur 497 Rehabilitation für Kinder 498 Behandlung im Krankenhaus 499 Patientenberatung 499 Misshandlung und Missbrauch 500 Krankheit und Tod in der Familie 501 Telefonseelsorge 501 Notfallseelsorge 501 Weitere Hilfen 503 Service 503 Notfallkarte 509 Danke 510 Stichwortverzeichnis
Wir führen durch das Buch.
9 Liebe Leserin, lieber Leser, seit über zwanzig Jahren bin ich als Kinder- und Jugendarzt tätig: Es ist schön und span- nend zu sehen, wie sich die Kinder entwickeln und wie sie immer mehr zu kleinen Per- sönlichkeiten heranwachsen. Der jahrelange intensive Kontakt mit Ratsuchenden, insbe- sondere jungen Familien, aber auch anderen Betreuern, hat mich dazu ermutigt, dieses für medizinische Laien verständliche und reich bebilderte Handbuch zu verfassen. Es wendet sich an alle, die für Säuglinge und (Klein-)Kinder Verantwortung tragen. Die Geburt und die Neugeborenenzeit werfen ganz andere Fragen auf als die Betreuung ei- nes Säuglings, eines Kleinkindes, eines Kindergarten- oder Schulkindes. Dieser Ratgeber »wächst« daher im ersten Teil mit dem Alter des Kindes mit. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen: Sie unterscheiden sich in vielem sehr von uns »Großen« und teilen sich ganz anders mit. Deshalb werden Sie hier die Hilfen finden, die ich tagtäglich in meiner kinderärztlichen Praxis gebe. Ich lege großen Wert auf die vielen kleinen Probleme des Alltags; ausführliche Angaben z. B. zu Leukämie, Herzfehlern oder spezifischen Stoffwechselkrankheiten werden Sie dagegen nicht finden. Ihr Kinder- und Jugendarzt wird Sie nötigenfalls persönlich beraten. Bei der Darstellung der verschiedenen Krankheiten lege ich großen Wert auf Bilder, von denen viele im normalen Praxisalltag entstanden sind. Solche Aufnahmen verwende ich seit Jahren zur Erklärung für junge Eltern, deren positives Echo den entscheidenden An- stoß zu diesem Buch gab. Einen großen Raum nehmen die Infektionskrankheiten bei Kin- dern ein. Durch die Hinweise zu Ansteckungsfähigkeit und Wiederzulassung zu einer Ge- meinschaftseinrichtung kann dieses Buch auch für Kindertagesstätten oder Schulen eine nützliche Hilfe sein. Diese Krankheiten finden Sie im zweiten, systematischen Teil des Ratgebers. Alle im Buch verwendeten geschlechtsspezifischen Formulieren gelten immer sowohl für das männliche wie auch das weibliche Geschlecht. Ich hoffe, dass Ihnen mein Buch ein wertvoller Begleiter über viele Jahre wird, in der Fa- milie, aber vielleicht auch bei Ihrer Arbeit als Hebamme, Erzieherin oder Tagesmutter. Dr. med. Romanus Röhnelt Warendorf, im Frühjahr 2017
64 Das erste Lebensjahr Auch Säuglinge können sich schon mitteilen, ihre »Sprache« ist jedoch grundverschieden von der großer Kinder. Der Kinder- und Jugendarzt hat in seiner Ausbildung gelernt, auf kleine Äußerun- gen zu achten und sie zu deuten (vegetative Symp- tome, Hautbeschaff enheit, Erregbarkeit, Tonus der Muskulatur usw.). Außerdem ist ein Kinder- und Jugendarzt – wie kein anderer Fachkollege – mit Was sollte unsere Hausapotheke enthalten? bislang unerkannten Stoff wechseldefekten oder angeborenen Anomalien bei seinen kleinsten Pati- enten konfrontiert. Die Hausapotheke Ihre Hausapotheke braucht nicht üppig bestückt zu sein, einige wenige Medikamente reichen aus, um in Notfällen das richtige griff bereit zu haben. Der Notfall Medikament Hinweis Rezept nötig? Fieber/Schmerzen Paracetamol 75 mg Paracetamol 125 mg bis 6 kg Körpergewicht für 7–12 kg Körpergewicht Durchfall z. B. Oralpädon nach Pack.-Beilage auflösen und ausschl. diese Flüssigkeit geben Erbrechen z. B. Vomacur 40 mg für 8–25 kg Körpergewicht Thermometer Entzündungen der Haut Jodsalbe (z. B. Polysept-Salbe) max. auf handtellergroßer Fläche anwenden Kruppanfall, Asthmaanfall, Wespenstich im Hals, aller- gischer Notfall Spülmittel getrunken Kortisonzäpfchen (z. B. Infecto CortiKrupp) Nur im Notfall! Sofortige Kontakt- aufnahme mit Arzt notwendig! ja Dimeticon (z. B. Lefax): 5 ml/ Gabe bei Verschlucken von Spülmittel, Shampoo usw. (Entschäumer) Gift aufgenommen Kohle-Kompretten (20 bis 25 g) behinderte Nasenatmung Nasentropfen (z. B. Otriven 0,025 %) (Splitter-)Pinzette Wunden Verbandsmull sterile Mullkompresse nicht klebende Wundauflage Pflaster: 4 cm breit schmeckt aufgelöst nach nichts, sieht aber scheußlich aus: mit geschlossenen Augen trinken las- sen, etwa 1 g/kg Körpergewicht bis 2. Geburtstag, nur 1 × abends für Splitter, Zecken, Stachel, Dornen … 2 à 4 cm und 2 à 6 cm 2 × 7,5 × 7,5 cm z. B. Lomatuell Pro 10 × 10 cm (beste Erfi ndung seit Jahren, aber teuer) z. B. Hansaplast soft * * Bitte keine PVC- oder wasserdichte Pflaster verwenden. Diese wirken wie Folie, die Haut darunter wird off enporig (»Waschfrauenhaut«), wodurch sie keine gute Barriere mehr gegen Bakterien darstellt.
Die ersten Wochen daheim 65 Weg zu einer Notapotheke kann besonders nachts sehr weit sein. Überprüfen Sie Ihre Hausapotheke einmal im Jahr auf abgelaufene Medikamente und entsorgen Sie diese über den Hausmüll. Achten Sie dabei da- rauf, dass farbige Pillen keinem Kind als »Bonbons« auff allen könnten (z. B. in neutrales Papier einwi- ckeln). Bitte entsorgen Sie Medikamente niemals im WC, denn sie belasten dann das Trinkwasser. In keiner Hausapotheke sollte die Notfallkarte (Seite 503) fehlen: Telefonnummern des Kinder- und Jugendarztes, des Kinderärztlichen Notdiens- tes, der Feuerwehr und der Vergiftungszentralen. Bei Fieber Gehen Sie mit Ihrem Baby, das fi ebert, zum Kin- der- und Jugendarzt, im 1.–3. Lebensmonat sogar innerhalb von 8 Stunden. Bei sonst unauff älligen Kindern, die älter als 1 Jahr sind, dürfen Sie 3 Tage warten. Weitere Informationen fi nden Sie im Kapi- tel »Fieber« (Seite 231) . Bei Durchfall/Erbrechen Aufgrund des geringen Gewichts kann ein Brech-Durchfall bei einem Säugling sehr viel Dr. Google? Viele Eltern schauen gerne im Internet nach, in- formieren sich, googeln Symptome, um selbst zur Diagnose zu kommen, oder gehen online in diversen Foren, wo sie sich von »Experten« bera- ten lassen. Eine kinder- und jugendärztliche Un- tersuchung mit anschließender Befunderhebung kann durch solche Netzaktivitäten nicht ersetzt werden. Der Arzt übernimmt Verantwortung, Dr. Google nicht! Er ist im wahrsten Sinne des schneller zu einem relevanten Verlust von Flüs- sigkeit und Salzen führen als bei einem größeren Kind. Damit sind allerdings nicht 2 dünne Stühle im Laufe eines Tages gemeint: Wenn Ihr Baby mehr als 5 wässrige Stühle in 24 Stunden bei gleichzei- tigem Erbrechen hat, sollten Sie zu Ihrem Kinder- und Jugendarzt gehen. Bei Erkältungen Selbst bei stark zugeschwollener Nase wird ein Säugling niemals ersticken. Diese Sicherheit darf jedes Elternpaar haben. Bereits am 1. Lebenstag hat Ihr Baby gelernt, dass es auch durch den Mund atmen kann. Es wird also bei gestörter Nasenat- mung den Mund öff nen. Hat Ihr Baby eine eigenartige Atmung oder Ate- maussetzer, melden Sie sich bitte am selben Tag bei Ihrem Kinderarzt. Stellen Sie Husten bei oder direkt nach der Nahrungsaufnahme fest, sollten Sie auch am gleichen Tag zu Ihrem Kinderarzt gehen. Säuglinge können auf passives Rauchen und äthe- rische Öle wie Kampfer mit Asthma reagieren. Ver- meiden Sie daher beides unbedingt. Dagegen ist das Inhalieren salzhaltiger Luft wie z. B. an Nord- und Ostsee nicht schädlich. Wortes »verantwortungslos«. Viele Netzseiten sind gespickt mit Werbung und haben meist auch ein verkaufsförderndes Ziel. Hilfreich ist ein Blick ins Impressum oder auf den Firmensitz. Sind die Gesundheitsinformationen oder die Beratung im Netz off ensichtlich auf den Verkauf bestimmter Präparate ausgerichtet, sollten Sie solche unseri- ösen Seiten schnell verlassen.
66 Das erste Lebensjahr Bei Unfällen und Bewusstseinsstörungen Bei Stürzen auf den Boden, z. B. vom Wickeltisch oder aus dem MaxiCosi oder nach Verkehrsunfäl- len sollten Sie mit Ihrem Baby auf jeden Fall un- mittelbar zum Arzt gehen. Aufgrund der noch unreifen Nerven stellen sich Unfallfolgen am zen- tralen Nervensystem klinisch ganz anders dar als bei einem großen Kind. Sie könnten daher eine Schädelfraktur, Hirnblutung usw. übersehen. Eine merkwürdige Müdigkeit eines Säuglings oder sogar eine Bewusstseinsstörung sollte noch am sel- ben Tag beim Kinder- und Jugendarzt abgeklärt werden. Dahinter kann sich ein banaler Infekt ge- nauso wie eine Hirnblutung, Krampfanfälle oder ein Stoff wechseldefekt verbergen. Baden oder Waschen? bar nach Baby. Trotzdem müssen Sie Ihr Kind na- türlich säubern. Jeden Tag baden muss aber nicht sein – einmal pro Woche reicht. Das Wasser sollte dabei eine Tem- peratur von 37 °C haben, kontrollieren Sie das mit einem Thermometer. Sorgen Sie dafür, dass mög- lichst ein weiterer Erwachsener zum Helfen mit dabei ist, denn Ihr kleines nasses Baby ist ziemlich fl utschig. Geben Sie keine Zusätze ins Wasser, weder wohl- riechende Essenzen noch Milch oder Öl. Die Haut Ihres Babys ist in den ersten Wochen für Parfüm- stoff e noch durchlässig und kann dadurch Allergien entwickeln. Milch oder Öl schwimmt auf der Was- seroberfl äche und erreicht die Haut Ihres Kindes erst beim Herausziehen, bleibt dann aber komplett im Handtuch. Im Gegensatz zu Erwachsenen und älteren Kin- dern stinken Babys eigentlich nie – außer wenn die Windel voll ist –, sondern sie duften wunder- Waschen Sie regelmäßig verschwitzte oder ver- unreinigte Hautpartien am Wickeltisch mit einem Waschlappen. Gehen Sie dabei von oben nach un- Ein bisschen Dreck hat noch nie geschadet … Off ensichtlich benötigt ein gesundes Immunsys- tem für seine normale Entwicklung eine mikrobi- elle Stimulierung. Sie wird durch Infektionen und Kontakt mit Bakterien erreicht. In Studien konnte gezeigt werden, dass Kinder vom Bauernhof mit Großtierhaltung weniger Allergien als andere Kin- der entwickelten. Auch wurden in Betten von Bau- ernkindern viel mehr mikrobielle Produkte gefun- den als in denen von Nicht-Bauernkindern. Un- abhängig von einem Hof führt auch die steigende Zahl der Geschwister zu einer Minderung aller- gischer Erkrankungen. Diese Erkenntnisse wer- den als sogenannte »Hygiene-Hypothese« zusam- mengefasst. Die Betrachtung von Mikroben aus- schließlichen als Krankheitserreger hat sich auf- grund dieser Beobachtung zugunsten von gesund- heitsfördernden Mikroorganismen verschoben. Leider sind diese Beobachtungen noch zu neu, als dass sich daraus klare Handlungsempfehlun- gen ableiten lassen könnten. Natürlich sollte die ganze Familie Hände waschen, im Streichelzoo genauso wie vor dem Essen daheim, und selbst- verständlich wird Rohmilch im 1. Lebensjahr wei- terhin nicht empfohlen. Aber die Schaff ung ei- ner komplett keimfreien Umgebung rund um Ihr Baby kann ebenfalls nicht empfohlen werden. Die Zukunft wird uns sicherlich weitere span- nende wissenschaft liche Ergebnisse zum Thema hygienische Bedingungen, Krankheitserreger und Immunsystem liefern.
Die ersten Wochen daheim 67 Eiskalte Händchen und Füßchen Es gibt Babys, die trotz mehrerer warmer Socken eiskalte Füßchen haben, morgens sind sie bis- weilen sogar blau. Oft schwitzen diese Kin- der trotzdem an Händen und Füßen. Wenn aber der restliche Körper warm ist und das Baby gut schläft , ist das in der Regel kein Problem. Bei solchen Kindern werden die Extremitäten (Händ- chen und Füßchen) durch wärmere Kleidung nicht wärmer. Überlegen Sie mal, ob das bei Ihnen oder Ihrem ten: zuerst das Gesicht und die Augenpartie, dann Halsfalte, Achsel und Leisten, Po und Genital. Ge- ben Sie auch hierbei keine Zusätze ins Wasser. Die fünf intertriginösen Falten (Achseln, Leisten und vor allem der Hals nach dem 3. Monat) reini- gen Sie bei Rötung so, wie dies im Kapitel »Intertri- ginöses Ekzem« (Seite 84) beschrieben ist. Ziehen Sie bei Ihrem Sohn die Vorhaut zum Reini- gen nicht zurück. Bei Ihrer Tochter brauchen Sie die Rückstände von Käseschmiere und Stuhl zwi- schen den kleinen und großen Schamlippen nicht zu entfernen. Durch das Baden werden diese Rück- stände eingeweicht und nach wenigen Wochen von allein weggespült. Am Ohr entfernen Sie nur sichtbare Teile von Oh- renschmalz . Bitte benutzen Sie keinen Watteträ- ger, um den Gehörgang innen zu reinigen. Ohren- schmalz funktioniert wie ein langsames, klebriges Transportband, das allen Dreck langsam, aber ste- tig aus dem Gehörgang herausbringt. Wird Ohren- schmalz durch einen Watteträger in den Gehör- gang zurückgestopft, verhärtet es und kann den Gehörgang wie ein Stein verschließen, was zu einer Entzündung des Gehörgangs führt. Partner oder bei jemandem aus der näheren Verwandtschaft ebenfalls so ist. Haben Sie oft kalte Hände, ohne dass Sie frieren, oder auch Schweißfüße? Die kalten Hände und Füße wer- den oft vererbt, sind aber keine Krankheit, die behandelt werden müsste. Ziehen Sie Ihrem Baby nachts einen normalen Strampler an, zu- sätzliche Socken sind nicht notwendig. Trotz kal- ter Hände und Füße friert Ihr Kind nicht. Die Haut des gesunden Säuglings benötigt zur Pfl ege weder Cremes noch Öle. Ist mein Baby warm genug angezogen? Viele junge Eltern haben Angst, ihr Baby zu dünn anzukleiden, denn überall hört man, dass ein Baby schnell auskühlt. Daher bringen auch viele Familien für das 1. Baby über dem Wickeltisch eine Wärmelampe an. Was ist dran an dieser Mei- nung? Ein Körper kühlt umso schneller aus, je größer die Oberfl äche ist. Wenn man sich eine Kugel vorstellt, hat eine große Kugel im Verhältnis zum Volumen eine kleine Oberfl äche, wohingegen eine kleine Ku- gel eine verhältnismäßig größere Oberfl äche auf- weist. Ein großes Körpervolumen ist also ein Vor- teil in der Natur, wenn es sehr kalt ist, z. B. bei Eisbären, Mammuts. Ein kleiner Körper ist dort im Vorteil, wo es besonders warm ist, das ist z. B. bei Wüstenspringmäusen der Fall. Ein Baby ist also tat- sächlich vor dem Auskühlen stärker gefährdet als ein bereits älteres größeres Kind.
122 Wie funktionieren Impfungen ? Was passiert, wenn Krankheitserreger in unseren Körper eindringen? Wie lange hält der Nestschutz an? Wieso werden wir nicht krank, wenn wir geimpft sind? Solche Fragen stellen Sie sich vielleicht, bevor Sie mit Ihrem Baby zum Impfen gehen. Unser Immunsystem besteht aus einer unspezifi - schen (oder angeborenen) und einer spezifi schen (oder erworbenen) Abwehr. Zur unspezifi schen Ab- wehr zählt die Abwehr durch die Haut, die Schleim- häute, aber auch durch unspezifi sche Fresszellen und sogenannte natürliche Killerzellen. Zur spezifi - schen Abwehr gehören Zellen, die Bakterien und an- dere Krankheitserreger auff ressen oder zerstören können (zellgebundene Abwehr) sowie Zellen, die hochspezifi sche Antikörper produzieren, ins Blut ab- sondern und darüber Eindringlinge entfernen (»flüs- sige«, d. h. im Blutwasser befi ndliche Abwehr). Wer sich z. B. mit Diphtherie ansteckt, kann durch den Gift stoff der Bakterien den gefürchteten echten Krupp erleiden und daran ersticken oder kurz nach der Infektion an einer Herzmuskelentzündung er- kranken. Ist die Infektion überstanden, erkrankt man nie wieder daran, auch wenn man Kontakt mit einem Diphtherie-Patienten hat. Warum? Durch die Infek- tion bilden sich im menschlichen Körper Abwehrzel- len mit einer »Gedächtnis-Funktion«: Treff en diese erneut auf den Diphtherie-Gift stoff (Toxin), werden sie derart zielgerichtet und schnell zur Abwehr sti- muliert, dass das Toxin im Körper bekämpft wird, bevor es Schaden anrichten könnte: Der Patient ist »immun« gegen Diphtherie. So funktionieren Impfungen Bei einer Impfung erhält das Kind ein Antigen ge- spritzt, das dem Erreger oder dem Gift stoff sehr ähn- lich sieht. Nach Abschluss der Impfserie ist es dann vor einer natürlichen Infektion genauso gut ge- schützt wie nach einer zurückliegenden »echten« Infektion – aber ohne das Risiko der Krankheit. So werden potentiell tödliche Krankheiten dem Immun- system »simuliert«, damit es das Kind bei »echtem Kontakt« vor der »echten Krankheit« schnell und gezielt schützen kann. Leider sind nicht alle Antigene von Krankheitserre- gern für unser Immunsystem gleich gut zu erkennen. Bei Säuglingen und Kindern machen vor allem die Bakterien Sorge, die eine Art »Tarnumhang« benut- zen: Statt gut erkennbarer Antigene aus Eiweiß ha- ben sie eine Kapsel aus verketteten Zuckern um sich (Polysaccharid-Kapsel). Wird einem Baby diese Kap- sel geimpft , entwickelt es leider keine gute Immuni- tät, denn es werden keine Gedächtniszellen (T-Lym- phozyten) gebildet. Die Forscher haben daher einen Trick angewandt: Als »Lokomotive« benutzen sie ein gutes Antigen für T-Lymphozyten aus Eiweiß; an diese Lokomotive wird der »Tarnumhang« angekop- pelt: Nun erkennt der T-Lymphozyt das Eiweiß und
123 gleichzeitig den Tarnumhang. Dadurch entstehen auch bei einem Baby Gedächtnis-Zellen (T-Lympho- zyten) für eine Polysaccharid-Kapsel. Solche Impf- stoff e nennen wir »Konjugat«-Impfstoff e und nutzen sie für Impfungen gegen Pneumokokken, Meningo- kokken und Haemophilus influenzae B (alles Keime mit einem »Tarnumhang«). zenden Antikörper gegen Windpocken ihrem Neuge- borenen mitgeben. Erwartet diese Mutter ihr 3. Kind und haben die größeren Geschwister zum Zeitpunkt der Geburt Windpocken daheim, so kann die Wöch- nerin mit ihrem Neugeborenen ohne Probleme nach Hause entlassen werden: Mutter und Baby werden in aller Regel nicht erkranken. Nestschutz Der Nestschutz ist eine Art besondere Impfung für Neugeborene. Eine schwangere Frau hat in ihrem Blut eine Fülle von Antikörpern gegen viele Infekti- onskrankheiten, die sie selbst einmal durchgemacht hat. Diese Antikörper werden über die Nabelschnur an das noch ungeborene Kind weitergegeben. Die- ser Vorgang wird gegen Ende der Schwangerschaft immer eff ektiver. Das Neugeborene wird von seiner Mutter »passiv immunisiert« und verfügt damit über eine große Palette an schützenden Antikörpern. Zu- sammenfassend wird dies als »Nestschutz« bezeich- net. Einem zu früh geborenen Baby entgeht ein gro- ßer Teil dieses Nestschutzes und macht es anfälliger für Infektionen als ein Neugeborenes, das terminge- recht zur Welt kam. Hat eine Mutter beispielsweise selbst als kleines Mädchen Windpocken gehabt, wird sie die schüt- Ein anderes Beispiel: Ist eine Mutter nicht gegen Tetanus geimpft , kann sie keinen Tetanus-Schutz an ihr Neugeborenes weitergeben. Wird der Nabel – wie leider häufi g in Dritte-Welt-Ländern – mit unsterilem Bast abgebunden, kann das Neugeborene Nabel- tetanus entwickeln und daran sterben. Die mütterlichen Antikörper im Blut sind schwim- mende Eiweißkörperchen und werden nach einer ge- wissen Zeit abgebaut. Im 3. Monat nach der Geburt kommt es zu einer deutlichen Abnahme der Menge dieser Antikörper im Blut des Babys. Dies ist der Mo- nat, in dem die Kinder- und Jugendärzte weltweit den Säuglingen einen eigenen, jetzt aktiven Schutz aufb auen. Das Baby erhält dann nicht wie von der Mutter fertige Antikörper, sondern es wird mit Bruch- stücken von Bakterien geimpft . Das Baby entwickelt dadurch hochspezialisierte Zellen, die bei Bedarf die schützenden Antikörper in großer Menge herstellen können (s. o.).
Das Kleinkindalter Auf dem Weg vom Kleinkind zum Schulkind macht Ihr Kind viele kleine Entwicklungsschritte: Es sitzt mit am Tisch, lernt laufen und sprechen, benutzt allein die Toilette und saust auf seinem Roller herum.
168 Das Kleinkindalter Bitte halten Sie sich drei wesentliche Einsichten immer vor Augen: 1. Es gibt keinen Zeit-Punkt, zu dem ein Kind et- was können muss. Vielmehr erwarten wir inner- halb eines Zeit-Fensters, dass Kinder bestimmte Dinge erlernen. Im Kapitel über Schulschwierig- keiten (Seite 302) wird dieses Thema noch ein- mal ausführlich aufgegriffen. 2. Wie groß dieses Zeit-Fenster (in Wochen oder Monaten) ist, hängt dabei sehr von den Bega- bungen und Eigenschaften ab, die das Kind von seinen Eltern geerbt hat (»Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm«). den. Das Fehlen altersgemäßer Anreize lässt ange- legte Begabungen aber verkümmern. Was alles zu einer altersgemäßen Anregung und »artgerechten Haltung« dazugehören kann, habe ich in der folgenden (sicher nicht vollständigen) Liste für Sie zusammengestellt: • Hören Sie ihrem Kind zu. • Spielen Sie miteinander. • Betrachten Sie gemeinsam Bilderbücher. • Machen Sie miteinander Musik. • Nehmen Sie die Mahlzeiten gemeinsam ein, aber ohne Radio- oder Fernsehbegleitung. 3. Wie sich ein Kind dann aber konkret weiterent- • Malen und kneten Sie zusammen. Im Sommer wickelt, ist abhängig von den persönlichen Er- fahrungen, die es machen darf. Diese ergeben sich aus altersgemäßen Anregungen. Hockt ein Kind viele Stunden täglich vor dem Fernseher, wird seine Begabung vermutlich ver- schüttet und zugedeckt. Andererseits kann aus ei- nem schwach begabten Kind durch altersgemäße Anregung kein hochbegabtes Kind gemacht wer- macht auch Spielen im Matsch Spaß. • Im Winter können Sie Teig für Kuchen oder Brot gemeinsam kneten. • Besuchen Sie einen Zoo und beobachten Sie zu- sammen die Tiere. • Ermöglichen Sie Ihrem Kind, mit Gleichaltrigen zu spielen. • Lassen Sie Ihr Kind vieles ausprobieren, auch wenn manches danebengeht und es enttäuscht ist. • Loben Sie Ihr Kind. Goethe Selbstbildnis » Johann Wolfgang von Goethe hat die offensichtlichen Ähnlichkeiten von Eigenschaf- ten eines Menschen mit seiner Familie schmunzelnd in folgendes Gedicht gefasst: Vom Vater hab’ ich die Statur, des Lebens ernstes Führen, vom Mütterchen die Frohnatur und Lust zu fabulieren. Urahnherr war den Schönsten hold das spukt so hin und wieder; Urahnfrau liebte Schmuck und Gold, das zuckt wohl durch die Glieder. Sind nun die Elemente nicht aus dem Komplex zu trennen, was ist denn an dem ganzen Wicht Original zu nennen? Ó
Rasante Entwicklung 169 Simon, 15 Monate Er läuft einfach nicht! » » » » Die Eltern des kleinen Simon suchen mich in meiner Praxis auf. Sie sind beunruhigt, weil Simon schon 15 Monate alt ist, zwar inzwischen krabbelt, aber immer noch nicht frei läuft wie die anderen Kinder gleichen Alters in seiner Krabbelgruppe. Bei der Un- tersuchung kann ich keine Auffälligkeiten feststellen, daraufhin frage ich die Eltern nach ihrer eigenen motorischen Entwicklung. Der Vater berichtet, dass er selbst auch erst mit 18 Monaten frei gelaufen sei, die Mutter mit 15 Monaten. Da ich bei Simon keine neurologischen Probleme festgestellt habe, kann ich die Eltern beruhigen: Ihr Kind ist nicht krank, sondern familiär begründet langsamer in seiner grobmotorischen Entwicklung. Das nennen wir »Stallgeruch«. Ó Karla, 4 Jahre Warum ist sie so zurückhaltend? Karla kommt mit ihrer Mutter in meine Praxis. Sie fällt im Kindergarten auf, weil sie immer allein spielt und wenig bis gar nicht auf andere Kinder zugeht. Dabei ist sie nicht unglücklich, spricht mit ihren Eltern altersentsprechend gut, lacht, ist fröhlich und kann sich beim Vorlesen von Geschichten gut in die Personen hineinfühlen. Ich un- tersuche Karla gründlich, kann aber nichts feststellen. Auf Nachfrage berichtet ihre Mutter, dass auch sie bis zur weiterführenden Schule ein Mauerblümchen gewesen sei. In der 6. Klasse war sie dann aber auch mal Klassensprecherin. Karla scheint sich also genau wie ihre Mutter zu entwickeln. Ó Tom, 3 Jahre Tom mag nicht klettern und Laufrad fahren Die Mutter von Tom ist bei der Vorsorgeuntersuchung mit 3 Jahren (U7a) betrübt, da ihr Sohn der Einzige auf der Straße sei, der nicht Laufrad fahren wolle, und auf dem Spielplatz wolle er nicht aufs Klettergerüst. Insgesamt sei er sehr vorsichtig. Wenn er mit Papa die Kugelbahnen aufbaue, sei er dagegen sehr geschickt und zeige große Freude. Sein großer Bruder sei auch so gewesen: Er könne zwar Rad fahren, mache es aber nicht gern. Dafür male und bastle er lieber. Tom entwickelt sich also genau wie sein älterer Bruder. Ó Justin, 2½ Jahre Wann spricht er endlich richtig? Die Erzieherin aus dem Kindergarten rät den Eltern von Justin, einen Termin mit mir zu vereinbaren, weil Justin nicht spricht, zumindest nicht so, wie die anderen Kinder in seiner Gruppe. Er verstehe zwar alles, könne auch gut mit den anderen Kindern kom- munizieren, aber die Erzieher sehen eine Entwicklungsauffälligkeit, die abgeklärt wer-
200 Typische Erkrankungen ab der Kindergartenzeit • Mittelbauchschmerzen • Augenbrennen • Muskelschmerzen Auch wenn Mutter und Kind denselben Virusinfekt haben, kann sich der Krankheitsverlauf bei beiden deutlich unterscheiden. Sie können sich die Symp- tome eines grippalen Infekts wie die abgebildeten Zettel an einem schwarzen Brett vorstellen: wel- che und wie viele Zettel (=Symptome) Sie oder Ihr Kind bei der Erkältung bekommen, ist sehr unter- schiedlich – trotz des gleichen Virus mal mit ein oder zwei Zetteln (Symptomen), mal mit allen. Das Symptom »Fieber« ist dabei nur eines von vielen. Übrigens: »Grippe« ist die deutsche Bezeichnung für die echte Infl uenza. Die hier beschriebenen Erkäl- tungen sollten dagegen als »grippaler Infekt« oder »Erkältung« abgegrenzt werden. Aufgrund der Nähe der Atemwege zu den Augen tritt leider häufi g auch eine Bindehautentzündung (Seite 258) zusammen mit einem Infekt der oberen Luftwege auf. Häufi ge Hauterscheinungen bei Erkältungen Schon wieder Punkte – auch das noch! Dabei ist Ihr Kind doch schon total erkältet. Das hatte Ihnen gerade noch gefehlt. Jetzt sind Sie unsicher, ob sich dahinter vielleicht eine ansteckende Kinder- krankheit verbirgt oder ob die ganze Sache harm- los ist. Unspezifi scher Ausschlag Die meisten der etwa 200 Erkältungsviren kön- nen im Kleinkindalter einen Ausschlag (Exanthem) auslösen. Diese Ausschläge verunsichern viele El- tern. Im Kapitel »Die klassischen Kinderkrankhei- ten« (Seite 358 ff .) sind typische Ausschläge dar- gestellt, die einen hohen Wiedererkennungswert haben. Bei den Exanthemen im Rahmen der hier beschrie- benen banalen Infekte der oberen Luftwege han- delt es sich dagegen um eher unspezifi sche , wenig spektakuläre und häufi g nur vereinzelt auftretende Ausschläge, die überwiegen am Körperstamm zu sehen sind. Für uns Kinder- und Jugendärzte stellen diese un- spektakulären Ausschläge die große Gruppe der sogenannten »unspezifi schen Virusexantheme« da. Bei vielen Kleinkindern treten diese Exantheme etwa 1–3 Tage nach Beginn einer Erkältung auf. Ö Verschiedene Symptome eines grippalen Infekts
Infektionen der oberen Luft wege 201 1 3 2 4 Õ Unspezifi scher Ausschlag am Bein bei einer Erkäl- 1 tung Õ Auch am Arm können unspezifi sche Ausschläge 2 bei Erkältungen auft reten. Õ Manchmal sind unspezifi sche Ausschläge bei 3 Erkältungen auch flächig … Õ … oder eher vereinzelt und unscheinbar. 4 Ihr Kinder- und Jugendarzt wird nach seiner Un- tersuchung entscheiden, ob es sich um ein unspe- zifi sches Exanthem handelt oder ob eine weitere Diagnostik eingeleitet werden muss. Da die unspe- zifi schen Virus-Exantheme in aller Regel keine Be- schwerden verursachen, ist eine Therapie nicht nötig. Sehr selten kann ein juckreizstillendes Medi- kament nötig werden, wenn Ihr Kind abends nicht einschlafen kann. Kinder mit solchen unspezifi schen Virusexanthe- men sind genauso ansteckend (bzw. genauso we- nig ansteckend!) wie Kinder mit einem banalen Schnupfen. Eine schöne Beschreibung für diese Ausschläge ist daher: »Es handelt sich um einen Schnupfen, den man sehen kann.«
Lauter kleine Tierchen: Läuse, Flöhe, Zecken … Mücken, Zecken, Läuse und Flöhe – die meisten von uns hatten schon Kontakt mit diesen lästigen Insekten. In unseren Breiten übertragen aber zum Glück nur sehr wenige von ihnen auch Krankheiten.
390 Was kribbelt und krabbelt denn da? Leider können uns die kleinen Krabbeltierchen das Leben ganz schön schwer ma- chen: Mücken oder Zecken, Kopfläuse, Flöhe, Madenwürmer oder Milben leben in unserer Umgebung und viele von ihnen lassen sich dummerweise auch durch gute Hygiene nicht abschrecken. Igitt – was ist denn das? Eine Zecke bohrt ihren Stachel in die Haut Ihrer kleinen Tochter und saugt ihr Blut. Auf den Haaren Ihres Sohnes krabbeln viele kleine Läuse herum und er kratzt sich stän- dig. Im Stuhl Ihres Lieblings entdecken Sie eklige weiße Würmer … Die Liste ließe sich noch verlängern, denn wir sind umgeben von belebter Natur. Dank der guten Hy- giene in unserer westlichen Welt hält sich der Be- fall aber meist in Grenzen. Da die Tierchen trotz- dem ganz schön stören können, lesen Sie gleich, wie Sie sie am schnellsten wieder loswerden. Zum Glück übertragen aber nur wenige der bei uns hei- mischen Insekten Krankheiten. Gegen Läuse, Flöhe, Zecken und Mücken können Sie selbst vorgehen, hat sich Ihr Kind aber Madenwürmer oder Krätze eingefangen, sollten Sie Ihren Kinder- und Jugend- arzt aufsuchen. Läuse Seit einigen Tagen kratzt sich Ihr kleiner Schatz immer mal wieder am Kopf. Sie untersuchen sei- nen Kopf genauer und da sehen Sie es: Ein Tierchen krabbelt auf seinen Haaren – und da noch eins, und noch eins! Nachdem Sie sich die kleinen Plagegeis- ter genauer angeschaut haben, sind Sie sich sicher: Ihr Kind hat Läuse. Kopflausbefall stellt in Kindergärten und Schu- len immer wieder eine große Plage für Eltern, Er- zieher und Lehrer dar, obgleich die Läuse kein medizinisches Problem sind. Im Gegensatz zu Ze- cken und Flöhen übertragen Läuse nur absolut sel- ten Krankheiten (Läuserückfallfieber). Nach den Sommerferien treten sie am häufigsten auf, haben aber nichts mit mangelnder Körperpflege zu tun und kommen – aufgrund der längeren Haare – bei Mädchen öfter vor als bei Jungen. Läuse krabbeln recht flink auf den Haaren herum, können aber nicht – wie Flöhe – springen. Zur In- fektion ist es daher notwendig, dass Menschen die Köpfe zusammenstecken. Auch Sie selbst können so beim Schmusen oder Kuscheln mit Ihrem Kind natürlich Läuse bekommen. Das reine Waschen der Haare oder tägliches Duschen verhindert diese Plage leider nicht. Läuse sind daher nichts Peinli-
Was kribbelt und krabbelt denn da? 391 Ô Läuse kleben ihre Eier (Nissen) an die Haare ober- halb der Kopfhaut. Die vielen Nissen hier stellen schon einen sehr ausgeprägten Befall da: Normaler- weise sehen Sie deutlich weniger. ches und auch kein Hygieneproblem: Es kann je- den treffen. Achtung: Jedes Kind, das sich wiederholt die Kopf- haut kratzt, ist auf Läuse verdächtig. Der Juckreiz entsteht durch eine lokale allergische Reaktion auf den Läusespeichel (aber nicht bei je- dem), die sich über mehrere Wochen entwickelt. Bei einem erneutem Befall juckt es dann sofort. Wird bei einem Kind in der Schule ein Läusebefall am Kopf festgestellt, sollte es alleine an einen Tisch gesetzt werden, darf aber bis zum Ende des Tages weiter am Unterricht teilnehmen. Zu Hause müs- sen dann Sie oder Ihr Partner die Läuse und die Läuse-Eier (Nissen, s. Abb.) entfernen. Ihren Kin- der- und Jugendarzt brauchen Sie deswegen nicht aufzusuchen. Untersuchen Sie bitte auch sich selbst und alle Fa- milienangehörigen genau, damit Sie die Läuse nicht weitergeben. Dazu nehmen Sie sich bitte Ô Läusebisse im Nacken Zeit, gutes Licht und einen Kamm: Scheiteln Sie die Haare Strähne für Strähne durch und untersu- chen Sie sie bis zu den Haarspitzen auf krabbelnde Läuse oder nah an der Kopfhaut sitzende kleine Läuseeier ab. Bitte informieren Sie Ihre Umgebung, Ihre KiTa bzw. die Schule über den Läusebefall. Wenn alles gut organisiert ist, bekommt am nächsten Tag je- des Kind einen schriftlichen Hinweis auf Läuse- befall in der Gruppe oder Klasse (ohne Namens- nennung) mit nach Hause. Dann wissen alle Eltern Bescheid, können ihre Kinder untersuchen und so die Weiterverbreitung der Läuse stoppen. Wie leben Läuse? Die Läuseweibchen kleben ihre Eier (Nissen) im- mer an den Haarschaft unmittelbar oberhalb der Kopfhaut. Sie bevorzugen die Haare hinter den Oh- ren und im Nackenbereich, weil dort Feuchtigkeit und Wärme optimal sind. Suchen Sie deshalb bei Läuseverdacht zuerst diese Areale nach den Läu- se-Eiern ab. Die Nissen sind mit einer Art Zement an den Haaren befestigt, der sich durch Waschen nicht ablösen lässt.
392 Lauter kleine Tierchen: Läuse, Flöhe, Zecken … Unsere Haare wachsen etwa 10 mm pro Monat. Deshalb können wir am Abstand der Nisse zur Kopfhaut etwa abschätzen, wie alt das Läuse-Ei ist. Für Gemeinschaftseinrichtungen wurde daher medizinisch festgelegt, dass (weißliche) Nissen ab einem Abstand von über 1 cm von der Kopfhaut unschädlich sind: sie sind leer oder tot. Von der Eiablage bis zum Schlüpfen der kleinen Laus (Nymphe) dauert es etwa 8 Tage. Sind die Läuse geschlüpft, müssen sie etwa alle 5 Stunden eine Blutmahlzeit zu sich nehmen. Dabei verursa- chen sie kleine Bisswunden in der Kopfhaut, die jucken – nur ganz wenige Kinder entwickeln kei- nen Juckreiz. Werden diese Blutmahlzeiten ver- hindert, sind die Läuse nach etwa 1 Tag nicht mehr bewegungsfähig und nach spätestens 3 Tagen ster- ben sie ab. Nach dem Schlüpfen dauert es etwa 11 Tage, bis die jungen Läuse erwachsen sind. Als Nymphen sind sie so klein (1,5 mm), dass wir sie kaum mit dem bloßen Auge erkennen können. Ausgewach- sene Läuse sind deutlich größer (4 mm) und gut zu sehen. Was tun gegen Läuse? Läuse sind sehr lästig und vermehren sich schnell. Deshalb ist es wichtig, dass Sie gründlich und plan- mäßig gegen die kleinen Plagegeister vorgehen. Ó Kopflaus So erkennen Sie einen Läusebefall Wenn sich bei einem frischen Befall beispielsweise 3 Läuse im Haar Ihres Kindes verstecken, werden Sie diese beim Durchmustern der 100 000 Haare (!) Ihres Kindes kaum entdecken. Besser geht es, wenn Sie die Haare nach dem Waschen mit einer Haar- spülung glätten. Dann kämmen Sie Strähnchen für Strähnchen mit einem Läusekamm bis zu den Haar- spitzen durch. Streichen Sie das, was Sie auskäm- men, auf einem Papiertuch ab: So fi nden Sie besser Eier oder Läuse. Finden Sie auch nur eine ein- zige lebende Laus, zeigt dies einen Läusebefall an und muss behandelt werden – Schuppen natürlich nicht: also am besten mit einer Lupe bewaff nen. 1. Abtöten der Läuse Es gibt verschiedene Präparate, die Sie gegen Läu- sebefall anwenden können. Im Folgenden stelle ich Ihnen die wichtigsten vor. Untersuchen Sie vor ei- ner Behandlung alle Familienmitglieder, damit ggf. alle gleichzeitig behandelt werden können. Die fol- genden 3 Schritte sollten Sie nach gründlichem Le- sen des Beipackzettels (so viel Zeit muss sein!) ge- wissenhaft und zügig hintereinander durchführen. Zur zweimaligen Behandlung im Abstand von 8 Ta- gen stehen im Wesentlichen 2 verschiedene Wirk- stoff arten zur Verfügung: 1. Gifte, die Läuse und Nissen vergiften, z. B. Gold- geist, Infectopedicul, Malathion. Sie werden abends aufgebracht, wirken über Nacht ein und entfalten in dieser Zeit ihre Wirkung. 2. Öle, die je nach Präparat innerhalb von 10 Minu- ten bis 8 Stunden sowohl die Läuse als auch die Nissen durch Ersticken abtöten. Dieses Verfahren funktioniert schneller und die »geölten« Haare lassen sich mit einem Nissenkamm (s. u.) besser auskämmen. Besonders für Säuglinge und Schwangere sind die Öle besser geeignet, weil sie kein Nervengift ent- halten wie die oben genannten Gifte.
Was kribbelt und krabbelt denn da? 393 Checkliste zur Läusebehandlung Tag Datum Behandlung mit zugelassenem Arzneimittel/Medizinprodukt Auskämmen mit Haarpfle- gespülung und Läusekamm 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 x x 1 x x x x 2 1 Die Zweitbehandlung kann auch an den Tagen 8 oder 10 stattfinden. 2 Abschließende Kontrolle, zur Sicherheit eventuell noch ein weiteres Auskämmen an Tag 17, besonders dann, wenn sehr viele Läuse auf dem Kopf waren. (Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) Egal, welches Läusemittel Sie gewählt haben: Am Tag nach der ersten durchgeführten Läusebehand- lung darf Ihr Kind wieder in die KiTa oder Schule und ist nicht mehr ansteckend. tet der Kamm besser durch das Haar. Reinigen Sie den Kamm nach jedem Durchziehen von Nissen oder Läusen. Wiederholen Sie das Auskämmen alle 4 Tage (s. Tabelle). Wichtig: Wiederholen Sie 8 Tage nach der 1. Be- handlung die Anwendung, um evtl. aus noch le- benden Eiern geschlüpfte Larven abzutöten. 2. Auskämmen der Haare Kämmen Sie nach der 1. Anwendung des Läuse- mittels alle 4 Tage die Haare mit einem Läuse- kamm (sehr feinzinkiger Kamm, erhältlich in der Apotheke) aus. Wenn Sie die Haare vorher mit ei- ner Pflegespülung gut durchfeuchtet haben, glei- 3. Wechseln von Bettwäsche und Kleidung Wechseln Sie Bettwäsche, Handtücher und den Schlafanzug Ihres Kindes und ggf. der anderen Familienangehörigen nach der ersten Behandlung. Für Gegenstände, die das Haar berühren (Schal, Mütze, Teddy, Kopfkissen, Bürsten, Kämme), gilt: Eine Übertragung über solche Gegenstände ist sehr unwahrscheinlich. Wollen Sie, z. B. bei wiederhol- tem Befall, auch diese Infektkette ausschließen, reicht es, die Gegenstände vom Haar zu entfernen
518 Impressum Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National bibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Programmplanung: Simone Claß Redaktion: Ursula Brunn-Steiner, Vaihingen/Enz Bildredaktion: Christoph Frick, Nadja Giesbrecht Umschlaggestaltung und Layout: CYCLUS Visuelle Kommunikation, Stuttgart Bildnachweis: Umschlagfoto vorn: CYCLUS Visuelle Kommunikation, Stuttgart Fotos im Innenteil: Fotolia: S. 129, 395 (unten), 257, 392, 477, 478, 481; Prof. Dr. Peter Höger, Hamburg: S. 363; Dr. Dr. Matthias Kelker, Warendorf: S. 89; Dominik Ketz, Bad Neuenahr: S. 8, 10/11, 30, 61, 110, 136, 142/143, 153, 159, 171, 179, 196/197, 228, 246, 260, 274, 300/301, 313, 321, 328, 323/333, 356/357, 384, 388/389, 404/405, 436/437, 488/489; Dr. Romanus Röhnelt, Warendorf: S. 14, 17, 18, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 39, 42, 43, 44, 81, 84, 85, 86, 91 (unten), 94, 95, 96, 97, 98, 99, 100, 101, 104, 116, 117, 128, 130, 135, 138, 139, 140, 182, 194, 201, 202, 204, 205, 215, 220, 225, 234, 244, 259, 262, 263, 267, 269, 276, 277, 278, 287, 293, 337, 338, 343, 352, 354, 359, 362, 363, 365, 367, 368, 370, 372, 373, 376, 379, 381, 383, 385, 387, 391, 395 (oben), 396, 399, 400, 401, 402, 403, 408, 409, 414, 415, 416, 417, 418, 419, 420, 421, 422, 423, 424, 425, 427, 429, 430, 431, 432, 433, 434, 440, 441, 447 (oben), 451, 461, 469, 471, 472, 479, 483–485; Tina Steinauer, Sternenberg/Zürich: S. 74 Zeichnungen: Karin Baum, Lemba/Zypern & Markus Voll, Mün- chen: S. 91; Martin Hoff mann, Neu-Ulm: S. 275; Anja Jahn, Stutt- gart: S. 21, 40, 69, 83, 123, 200, 226, 233, 253, 325, 335, 456, 487, 508; Daniela Sonntag, Stuttgart: S. 144; Stefanie Wawer, Münster: S. 49, 75; Karl Wesker, Berlin: S. 218 1. Auflage © 2017 TRIAS Verlag in Georg Thieme Verlag KG, Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart Printed in Germany Satz und Repro: Fotosatz Buck, Kumhausen Gesetzt in Adobe InDesign CS6 Druck: Westermann Druck Zwickau GmbH, Zwickau Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier ISBN 978-3-432-10141-5 Auch erhältlich als E-Book: eISBN (ePub) 978-3-432-10110-1 1 2 3 4 5 6 Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Medizin stän- digen Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Er- fahrung erweitern unsere Erkenntnisse. Ganz besonders gilt das für die Behandlung und die medikamentöse Therapie. Bei allen in diesem Werk erwähnten Dosierungen oder Applikationen, bei Rezepten und Übungsanleitungen, bei Empfehlungen und Tipps dürfen Sie darauf vertrauen: Autoren, Herausgeber und Verlag haben große Sorgfalt darauf verwandt, dass diese Angaben dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes entsprechen. Re- zepte werden gekocht und ausprobiert. Übungen und Übungsrei- hen haben sich in der Praxis erfolgreich bewährt. Eine Garantie kann jedoch nicht übernommen werden. Eine Haf- tung des Autors, des Verlags oder seiner Beauft ragten für Perso- nen-, Sach- oder Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Geschützte Warennamen (Warenzeichen®) werden nicht beson- ders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinwei- ses kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Ur- heberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzuläs- sig und strafb ar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Liebe Leserin, lieber Leser, hat Ihnen dieses Buch weitergeholfen? Für Anregungen, Kritik, aber auch für Lob sind wir off en. So können wir in Zukunft noch besser auf Ihre Wünsche eingehen. Schrei- ben Sie uns, denn Ihre Meinung zählt! Ihr TRIAS Verlag E-Mail-Leserservice kundenservice@trias-verlag.de Lektorat TRIAS Verlag Postfach 30 05 04 70445 Stuttgart Fax: 0711 89 31-748
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