Abstracts I DVG 31. Jahrestagung der FG „Innere Medizin und klinische Labordiagnostik“ der DVG (InnLab) – Teil 1: Vorträge Datum/Ort: 03 . – 04 . Februar 2023 Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Stephan Neumann Retrospektive Auswertung epidemiologischer V01 und labordiagnostischer Daten von Katzen mit Diabetes mellitus in Deutschland Autoren Guse B 1 , Broch R 1 , Langenstein J 2 , Bauer N 3 , Hazuchova K 1 Institute 1 Klinik für Kleintiere, Innere Medizin, Justus-Liebig-Universität, Gießen ; 2 SYNLAB.vet GmbH, Augsburg ; 3 Zentrallabor, Justus-Liebig- Universität, Gießen DOI 10.1055/s-0043-1760791 Ziel Vergleich epidemiologischer Daten und Laborparameter zwischen diabe- tischen und nicht-diabetischen Katzen sowie gut und schlecht eingestellten Diabetikern in Deutschland Methoden Labordaten von SYNLAB Vet aus Deutschland (2015-2018) wurden retrospektiv ausgewertet. Alter, Geschlecht, Erythrozytenzahl (ERY), Leukozy- tenzahl (LEU), Kreatinin (KREA), alkalische Phosphatase (AP), Alaninaminotrans- ferase (ALT), Bilirubin (BILI), Cholesterin (CHOL), Triglyceride (TRI) und Ge- samtthyroxin (TT4) wurden zwischen diabetischen (D) (Fruktosamin ≥ 340 μmol/l) und nicht-diabetischen Katzen (ND) sowie gut (GED) (Fruktosamin < 500 μmol/l) und schlecht eingestellten Diabetikern (SED) verglichen. Der Anteil an Katzen mit Anämie (ERY ≤ 4,21 x1012/l), KREA > 250 μmol/l, ALT > 455 U/l, AP > 315 U/l und BILI ≥ 35 μmol/l wurde zwischen GED und SED verglichen. Die Datenanalyse erfolgte mittels nicht-parameterischer Tests. Signifi kant war p < 0,05, die Eff ektstärke wurde mittels Cramér V bzw. r Wert beurteilt. Ergebnisse Eingeschlossen wurden 129505 Katzen (9334 Diabetiker [Präva- lenz 7,21 %], 5670 gut eingestellt). D und ND waren im Median 12 Jahre alt, es konnte keine Geschlechtsprädisposition detektiert werden. Für alle untersuch- ten Parameter fand sich ein statistisch signifi kanter Unterschied zwischen den Gruppen. Unter Berücksichtigung der Eff ektstärke war der Unterschied zwi- schen D und ND nur für AP, CHOL und TRI und zwischen GED und SED für KREA, AP, ALT, BILI, CHOL, TRI und TT4 als relevant einzustufen. Es zeigten sowohl D im Vergleich zu ND ein höheres CHOL (Median 6,12 vs 4,69 mmol/l, p < 0,001, r = 0,18), als auch SED im Vergleich zu GED (Median 7,46 vs 5,44 mmol/l, p < 0,001, r = 0,39). GED hatten häufi ger Kreatinin > 250 μmol/l als SED (13,4 vs 4,7 %, p < 0,001, Cramér V = 0,14). Schlussfolgerung Die Ergebnisse liefern Hinweise auf das Vorliegen einer Hy- perlipidämie in D, insbesonders in SED, welches bereits publizierte Ergebnisse bestätigt. Das niedrigere KREA in SED im Vergleich zu GED lässt sich durch eine verminderte Muskelmasse in SED erklären. Retrospektive Auswertung epidemiologischer V02 und labordiagnostischer Daten von Hunden mit Diabetes mellitus in Deutschland Autoren Broch R 1 , Guse B 1 , Langenstein J 2 , Bauer N 3 , Hazuchova K 1 Institute 1 Klinik für Kleintiere, Innere Medizin, Justus-Liebig-Universität, Gießen ; 2 SYNLAB.vet GmbH, Augsburg ; 3 Zentrallabor, Justus-Liebig- Universität, Gießen DOI 10.1055/s-0043-1760792 Ziel Vergleich epidemiologischer Daten und Laborparameter zwischen diabe- tischen (D) und nicht-diabetischen Hunden (ND) sowie gut (GED) und schlecht eingestellten Diabetikern (SED) in Deutschland Methoden Labordaten von SYNLAB Vet aus Deutschland (2015–2018) wurden retrospektiv ausgewertet. Alter, Geschlecht, Erythrozytenzahl (ERY), Leukozy- tenzahl (LEU), Kreatinin (KREA), alkalische Phosphatase (AP), Alaninaminotrans- ferase (ALT), Bilirubin (BILI), Cholesterin (CHOL), Triglyceride (TRI) und Ge- samtthyroxin (TT4) wurden zwischen D (Fruktosamin ≥ 370 μmol/l) und ND, GED (Fruktosamin ≤ 450 μmol/l) und SED verglichen. Der Anteil an Hunden mit Anämie (ERY ≤ 4,5 x1012/l), KREA > 250 μmol/l, ALT ≥ 400 U/l, AP ≥ 705 U/l und BILI ≥ 35 μmol/l wurde zwischen GED und SED verglichen. Die Daten wurden mittels nicht-parameterischer Tests untersucht. Signifi kant war p < 0,05; die Eff ektstärke wurde mittels Cramér V bzw. r Wert beurteilt Ergebnisse Eingeschlossen wurden 145072 Hunde (7433 D [Prävalenz 5,12 %], 5520 GED). D waren im Median 9 Jahre und ND 10 Jahre alt. Es konnte keine Geschlechtsprädisposition detektiert werden. Mit Ausnahme von ERY und LEU fand sich für alle untersuchten Parameter ein signifi kanter Unterschied zwi- schen D und ND. Unter Berücksichtigung der Eff ektstärke war der Unterschied zwischen D und ND nur für CHOL (Median 7,87 vs. 6,6 mmol/L, P < 0,001, r = 0,119) und GED und SED für ERY, LEU, KREA, AP, ALT, CHOL und TRI als rele- vant einzustufen. SED zeigten im Vergleich zu GED eine höhere AP (Median 264 vs 58, p < 0,001, r = 0,405). SED hatten häufi ger AP ≥ 705 U/l als GED (25,1 % vs 6,5 %, p < 0,001, Cramér V = 0,26) Schlussfolgerung Die Resultate dieser Studie stellen eine Erstpublikation epi- demiologischer und laborparametrischer Aspekte des caninen Diabetes melli- tus in Deutschland dar. Die Ergebnisse liefern Hinweise auf eine Hypercholes- terinämie bei D und eine Erhöhung der AP bei SED, welche mit einer durch den Diabetes mellitus bedingten hepatischen Lipidose erklärbar sind. Prädiktive Faktoren und optimaler Untersu- V04 chungszeitpunkt zur Entwicklung der Schilddrüsen- und Nierenparameter hyperthyreoter Katzen nach Radio-Jod-Therapie (RJT) Autoren Güssow A , Menzel P , Lin J , Patzelt V , Bauer N , Hazuchova K Institut Klinik für Kleintiere, Innere Medizin, Justus-Liebig-Universität Gießen DOI 10.1055/s-0043-1760793 Ziel Evaluation prädiktiver Faktoren und eines optimalen Kontrollzeitpunktes zur Vorhersage der Entwicklung von T4, TSH und Kreatinin nach RJT. Material und Methoden Hyperthyreote Katzen vorgestellt zur RJT von April 2021 bis April 2022 wurden prospektiv eingeschlossen. T4/TSH sowie Kreatinin wurden vor sowie 1 Woche, 1, 3 und 6 Monate nach Therapie bestimmt. Therapieversager (persistierende Hyperthyreose) sowie Untersuchungsbefun- de unter Levothyroxin-Substitution bei Katzen mit 131I-induzierter Hypothyre- ose (erhöhtes TSH, neu aufgetretene Azotämie [Kreatinin > 140μmol/l]) wurden ausgeschlossen. Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2023 ; 51 : 55 – 62 | © 2023 . Thieme. All rights reserved. 55