20 Ernährungsempfehlungen unter Chemotherapie • Essen Sie ein bis zwei Stunden vorher nichts mehr, da dies das Auftreten von Übelkeit begünstigt. • Gegen die zuletzt gegessene Speise entwickeln viele Patienten eine Aversion, weshalb Sie an diesem Tag möglichst auf Ihr Lieblingsessen verzichten sollten. • Trinken Sie 2–3 Liter lauwarmen mit Traubenzucker gesüßten Tee über den Tag, verteilt in kleinen Schlucken. • Geeignete Sorten sind Ingwer, Kamille, Fenchel und Pfefferminze. Meiden Sie kohlensäurehaltige Getränke. • Gleichen Sie Flüssigkeits- und Mineral- stoffverluste mit Hühner- und Gemü- sebrühe aus, um Schwächegefühl und Kopfschmerzen entgegen zu wirken. • Um den Energiegehalt zu erhöhen, können Sie die Brühe mit Reis oder Suppennudeln anreichern. • Gut bekömmlich ist Haferschleim, den Sie mit einer Prise Salz kochen und mit Traubenzucker süßen. • Vielleicht kommen Sie aber auch mit trockenen Speisen wie Salzstangen und Zwieback besser zurecht. • Da intensive Gerüche oft Übelkeit auslö- sen, werden kalte und lauwarme Speisen oft besser angenommen (sie riechen weniger stark). • Häufiges Erbrechen kann zu Natrium- und Kaliummangel führen, was wiederum Übelkeit auslöst. Bevorzugen Sie daher Kalium-reiche Kost. • Geeignet sind Bananen, Aprikosen sowie in Salzwasser gegarte Kartoffeln, Karotten, Fenchel und Zucchini. • Seien Sie zunächst sparsam mit Fett, wobei Butter in der Regel am bekömm- lichsten ist. Auch Olivenöl wird meistens gut vertragen. • Essen Sie in vielen kleinen Mahlzeiten. • Lassen Sie sich beim Essen immer Zeit und kauen Sie gut. Das verbessert die Verträg- lichkeit. • Legen Sie sich nach dem Essen für eine Weile hin, wobei der Oberkörper immer hochgelagert werden sollte. • Bewegen Sie sich an der frischen Luft oder setzen Sie sich ans offene Fenster, um Ihren Appetit anzuregen. Durchfall Wenn Sie unter andauernden starken Durch- fällen leiden, ist es zunächst wichtig, eine Dehydratation zu vermeiden. Gleichen Sie Flüssigkeits- und Elektrolytverluste aus, um Müdigkeit, Erschöpfung, Übelkeit und Kopf- schmerzen zu vermeiden. Da ein Kalium- mangel sogar Herzfunktionsstörungen zur Folge haben kann, ist es wichtig, ausreichend kaliumreiche Lebensmittel zu verzehren. Das Elektrolytverhältnis eines isotonischen Getränks bewirkt, dass Wasser aus dem Darminhalt zurück in den Körper gelan- gen kann. So wird der Körper besser mit Flüssigkeit versorgt und zudem der Stuhl eingedickt. Tipps für Ihre Ernährung • Ein isotonisches Getränk erhalten Sie, wenn Sie einen Liter Flüssigkeit (z. B. Tee) mit 1 TL Salz und 8 TL Traubenzucker anreichern. • Kalium-reiche Lebensmittel sind Bana- nen, Aprikosen, Kartoffeln, Zucchini und Fenchel. • Stoppen Sie den Durchfall mit stopfenden Lebensmitteln wie Heidelbeeren, schwar- zer Schokolade (85 Prozent Kakao) sowie geriebenem, an der Luft gebräuntem Apfel.