Der genialste Bauplan der Welt Wie die Leber mit ihren phantastischen Fähigkeiten die Welt rettet. Wann waren Sie zuletzt auf Mammutjagd? Natürlich ist das eine über- flüssige Frage, denn Mammuts sind seit 4 000 Jahren ausgestorben. Und ihre Nachfahren, die Elefanten, dürfen glücklicherweise nicht ge- schossen werden. Auf der Suche nach Nahrung jagen wir heute nur noch Schnäppchen im Supermarkt. Die einzigen Extremsituationen, die wir dabei erleben, sind die Momente, in denen sich jemand mit einem vollbepackten Einkaufswagen frech an der Kasse vordrängelt. Oder wenn wir bemerken, dass wir zwar 15 Kilo Einkäufe nach Hause geschleppt, aber die Milch vergessen haben. Ganz anders, als wir noch in unseren Eigentumshöhlen lebten und der nächste Supermarkt rund 1,5 Millionen Jahre entfernt lag. Da ging es sprichwörtlich um Leben und Tod, wenn das Essen ausging. Damit wir im Kampf ums Überleben eine Chance hatten, entwickelte die Evolu- tion eine phantastische Fähigkeit der Leber, deren existentielle Bedeu- tung uns erst richtig verständlich wird, wenn wir uns jetzt mit Spee- ren und Faustkeilen auf die imaginäre, oben erwähnte Mammutjagd begeben. Die Urelefanten sind größer als vier Meter, wiegen bis zu 15 Tonnen und können, wenn sie in den Flucht- oder Angriffsmodus schalten, schneller als 40 km/h rennen. Trainierte Jäger schaffen nur 38 km/h. Es dauert also Tage, einen der Dickhäuter zur Strecke zu bringen. Sie werden sich zu Recht fragen, warum die Jäger das Mammut über- haupt erlegen konnten, obwohl es doch schneller läuft als sie. Die Er- klärung: Ein Mensch auf zwei Beinen verbrennt weniger Energie als ein Mammut, das vier Beine bewegen muss. Die Folge: Das Mammut ermüdet schneller als die Menschen. Darum siegen am Ende die Zwei- beiner. Pirschen, rennen, Speere werfen, Fell abziehen, das Fleisch zerteilen. Dann alles kilometerweit nach Hause schleppen … Eine unglaubliche