ALLE PRÜFUNGSRELEVANTEN WISSENSINHALTE DER GENERALISTISCHEN AUSBILDUNG SET im Schuber Das „I care Lernkarten Pflege – Set“ bringt dich sicher durch das Examen. Alle prüfungsrelevanten Inhalte aus den drei I care Bänden Pflege, Krankheitslehre sowie Anatomie und Physiologie – reduziert auf zwei Boxen. • Box 1 mit den Grundlagen der Pflege, Pflegetechniken und Pflege in unterschiedlichen Settings PLUS Faltkarten mit den wichtigsten Informationen aus acht Themenfeldern • Box 2 mit Anatomie und Physiologie, Krankheitslehre und der Pflege bei speziellen Erkrankungen PLUS Online-Pharmakarten mit Infos zu den häufigsten Medikamenten • Gezielte Vorbereitung durch Zuordnung der Inhalte in Kompetenzbereiche I care Lernkarten Pflege – Set (im Schuber) Anton/Schön 2024. 900 S., Lernkarten ISBN 978 3 13 243999 3 71,00 € [D] 73,00 € [A] shop.thieme.de . 9 9 4 3 A R H , t r a g t t u t S r e t s i g e r s l e d n a H d n u - z t i S , G K g a l r e V e m e h T g r o e G i . t e n h c e r e b r e t i e w n e t s o k d n a s r e V n e d n e l l i a f n a e d n e d r e w ] D l [ b a h r e ß u a n e g n u r e f e i L i e B . n e t l a h e b r o v r e m ü t r r I d n u n e g n u r e d n ä s i e r P

science kompakt Mangel an Pflegepersonal erhöht klinische Verweildauer Hoher Preis für das Warten auf einen Pflegeheimplatz A uch in den Langzeitpflegeeinrichtungen fehlt es an Personal: Aus diesem Grund müssen Patienten, die wegen einer Erkrankung in der Klinik behandelt wurden, anschließend aber nicht mehr nach Hause können, sondern in einem Pflegeheim weiter- versorgt werden müssen, im Schnitt vier Tage länger im Krankenhaus bleiben und dort war- ten als eigentlich notwendig. Zu diesem Ergeb- nis kommt eine aktuelle Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Dieses hatte die Gesundheitsdaten einer großen deutschen Krankenversicherung, Daten der Pflegestatistik sowie regionale Daten auf Kreisebene zwischen den Jahren 2011 und 2019 untersucht. Diese Analyse zeigt, dass es Pflegebedürftige oft schwer haben, direkt im Anschluss an ihren Klinikaufenthalt einen Platz in einem Pflegheim zu finden. Schuld ist der große Personalmangel in den Einrichtungen. Im Durchschnitt erhöht sich damit die Verweil- dauer dieser Patienten unnötig um 40 Prozent. Und damit die Krankenhauskosten – durch- schnittlich um 400 Euro pro Patient. Wobei sich wegen der Fallpauschalen die abrechen- baren Kosten mit steigender Verweildauer verringern, weshalb die tatsächlich anfallen- den Krankenhauskosten sogar deutlich höher liegen dürften. Noch gravierender zu bewerten sind die unnötigen Risiken, die ein längerer Klinikaufenthalt der meist älteren Menschen mit sich bringen kann: Sie können sich in der Wartezeit leicht verschiedenste Folgeinfekti- onen zuziehen oder sich in ihren physischen und kognitiven Fähigkeiten verschlechtern. Die Studie belegt auch, dass es gerade für Patienten mit einem hohen Pflegegrad besonders schwierig ist, einen Platz zu finden und diese somit am längsten warten. Regionale Ver- gleiche zeigen, dass Pflegebedürftige in Regi- onen mit besonders großem Mangel an Plätzen und Personal noch mal 0,5 Tage mehr warten müssen als anderswo. kra Ruhr Economic Paper #1108 2 CNE.magazin 1.25 | © 2025. Thieme. All rights reserved.

tipps & trends science kompakt kurz & bündig Zuckersteuer wirkt In Großbritannien ist seit 2018 eine Zuckersteuer für Softdrinkhersteller fällig. Seither reduzierte sich der tägliche Zuckerkonsum durch Softdrinks bei Kindern um 23,5 Prozent (3,0 Gramm) und bei Erwachsenen um 40,4 Prozent (5,2 Gramm). Die Abgabe selbst ist Teil der britischen Anti-Adipositas-Politik und war eines der Kernstücke der Strategie zur Bekämpfung von Fettleibigkeit bei Kindern. sisa J Epidemiol Community Health 2024; 78: 578–584 Quelle: Kirsten Oborny/Thieme Früh sprayen gegen Infekte Nasenspray gegen Atemwegsinfekte? Klingt unwahrscheinlich. Eine aktuelle Studie zeigt, dass befeuchtende Nasensprays die Erkrankungsdauer verkürzen können. Dabei ist es gleich, ob Gel- oder Meersalz- sprays eingesetzt werden. Wichtig ist ein früher Einsatz, durch den die Dauer der Infekte um circa 3 Tage reduziert werden kann. Die Sprays verringern auch das Risiko für schwere Symptome und können den Einsatz von Antibiotika ersparen. sisa Lancet Respir Med 2024; 12: 619–632 Länger leben auf einem Bein Wer keine zehn Sekunden lang auf einem Bein stehen kann, hat, im Vergleich zu Menchen die das können, ein fast doppelt so hohes Risiko, in den nächsten zehn Jahren zu sterben. Das Gleichgewicht zu halten macht uns aber auch im Alter geistig fit. Den Zusammenhang untersu- chen Sportwissenschaftler aus Magdeburg. Erste Ergebnisse zeigen: Gezielte Trainings- programme können neuronale Ressourcen des alternden Gehirns stimulieren. sisa www.medscape.com © H. Münch/Thieme (Symbolbild) 4 Krankenhausreform trotz Ampel-Aus Es war lange unklar, ob Bundesgesundheits- minister Lauterbach das Krankenhausversor- gungsverbesserungsgesetz (KHVVG), sprich die Krankenhausreform, durch den Bundesrat bringt. Am Ende fehlten nur fünf Stimmen, um die umstrittene Reform an den Vermittlungs- ausschuss zu übergeben. Damit kann Lauter- bachs Prestigeprojekt Anfang 2025 in Kraft treten. Die Reform sieht unter anderem eine stärkere Spezialisierung vor sowie eine teilwei- se Abkehr von der Finanzierung über Fallpau- schalen vor. So sollen künftig 60 Prozent der Krankenhauskosten direkt finanziert werden, 40 Prozent über Fallpauschalen (DRGs). Die Unionsfraktion hat im Falle eines Wahlsieges bei der Bundestagswahl bereits grundlegende Änderungen angekündigt. Und auch sonst ha- gelt es Kritik, etwa von Seiten der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Die befürchten lange Wartelisten und weite Wege für die Bürger. Außerdem steige der Bürokratieaufwand. sisa www.dkgev.de; Deutsches Ärzteblatt Leitfaden zur Gewaltprävention Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) hat gemeinsam mit dem Präventions- netzwerk #sicherimDienst einen neuen Leitfaden mit Sicherheitsempfehlungen für Beschäftigte in Kliniken herausgebracht. Dieser beinhaltet Empfehlungen sowie praxisorientierte Maßnahmen, um Gewalt im Krankenhaus vorzubeugen und im Ernstfall angemessen zu reagieren. sisa Abruf konstenlos unter: www.kgnw.de/klinik-welt/gewaltpraevention Leiharbeit in der Pflege rückläufig Im März 2024 waren etwa 1,72 Millionen sozialversicherungspflichtig in der Pflege beschäftigt, darunter 532 000 als Pflegehilfskräfte und 1,19 Millionen als Pflegefachpersonen. Die Zahl der Leiharbeiter in der Branche lag bei rund 39 000 (8400 Pflegehilfskräfte und rund 30 500 Pflege- fachkräfte). Das sind etwa zehn Prozent weniger als noch im Jahr zuvor. sisa Bundesagentur für Arbeit Pflegeleistungsdauer erheblich verlängert Der Pflegeversicherung drohen Kostensteigerungen. Eine Analyse der Barmer zeigt, dass sich die durchschnittliche Dauer für Pflege und Leistungsbezug fast verdoppeln wird. Bei unlängst Ver- storbenen lag sie im Schnitt bei 3,9 Jahren, bei aktuell Betroffenen dürfte sie sich auf 7,5 Jahre verlängern. Ein Grund ist die Einführung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs 2017. sisa CNE.magazin 1.25 | © 2025. Thieme. All rights reserved. www.barmer.de

pflege konkret © Grustock/stock.adobe.com – Stock photo. Posed by models Wenn Innovation auf Erfahrung trifft Die faulsten, die ungebildetsten, die egozentrischsten ... Von jeher rechnet die ältere Generation mit einer Verrohung der Sitten bei den Jüngeren. Seit einigen Jahren wird dieser „Generationenkonflikt“ auch medial stark beachtet. Wir sprachen mit einem von Deutschlands bekanntesten Generationenforschern. G ibt es denn überhaupt Generationen und daraus wachsende Konflikte? Oder wird das von den Medien nur aufgebauscht? Das ist eine grundsätzliche Frage stellung, die kontrovers beantwortet wird. Es gibt diejenigen, die postulieren, dass es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Generationen gibt, die über das bloße Alter hinausgehen. Daneben existiert noch das Lager derer, die davon ausgehen, dass sich alle 15 Jahre eine neue Generation herausbildet, die durch prägende historische Ereignisse und gesellschaftliche Veränderungen geformt ist. Verfechter dieser Theorie gehen davon aus, dass die Generationen sich durch klare Brüche voneinander abgrenzen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich – wie so oft – irgendwo dazwischen. Das sieht auch Dr. Rüdiger Maas so, Psychologe und Leiter des Instituts für Generationenforschung. Für ihn gibt es zweifelsfrei Unterschiede zwischen den 6 Generationen, jedoch liege der Bruch nicht automatisch nach 15 Jahren vor. Vielmehr plädiert er dafür, die jeweiligen Generationen vor dem Hintergrund ihrer Sozialisierung und des gesellschaftlichen Umfelds wahrzu- nehmen . Zur Person Dr. Rüdiger Maas ist Dipl.-Psychologe MSc, Spiegel-Bestsellerautor und gilt als bekanntester Generationenforscher Deutschlands. Er ist Experte für Generation Z und Generation Alpha. 2017 gründete er das Institut für Generationen- forschung in Augsburg. Unterschiedliche Methoden befeuern den Konflikt „Wir haben uns gesamtgesellschaftlich ver ändert in den vergangenen 20 Jahren“, weiß Maas. Das ist normal, das tun wir als Gesellschaft immer- fort, da wir uns weiterentwickeln. Daher ist eine einseitige Betrachtungsweise wie „Die Jungen wollen nicht mehr arbeiten und legen viel Wert auf Freizeit“, wie es oft in den Medien dargestellt wurd, für Maas unfair und nicht zielführend. Zumal die Vergleichspunkte und die Methodik oft verkehrt seien. „Ich kann keinen 20-jährigen Mann mit einem 40-Jährigen im heutigen Ar- beitsumfeld vergleichen. Um es korrekt zu machen , müsste ich den 20-Jährigen heute mit Daten des heute 40-Jährigen von vor 20 Jahren vergleichen“, erklärt Maas den Kardinalfehler, der aus seiner Perspektive häufig gemacht wird. Das zeige die Komplexität des Themas. Dennoch ist unbestritten, dass sich der Arbeitsmarkt in den vergangenen 20 Jahren CNE.magazin 1.25 | © 2025. Thieme. All rights reserved.

pflege konkret Eine Klinik sollte nur die Mitarbeiter rekrutieren, die sich auch wirklich interessieren und Freude an der Arbeit haben. Dennoch müsse auch die andere Seite ge- sehen werden. „Stellen Sie sich vor, Sie gehen seit 20 Jahren jeden Tag ins Büro oder auf Station, machen Ihren Job gut und jetzt kommt ein Coach ins Unternehmen und erklärt Ihnen, wie Sie die Jugend besser integrieren können und was Sie falsch machen. Kein Wunder, dass da die Wogen hochschlagen. Wäre es nicht viel selbstverständlicher, den Jungen klar zumachen, dass sie sich anpassen müssen, wenn sie hier arbeiten wollen?“, gibt er zu bedenken. Er rät den Unternehmen, mehr auf die Qualität der Mitarbeitenden zu achten – auch und gerade in Zeiten von Fachkräftemangel. Prozesse umstellen Maas empfiehlt, sich gerade in der Personal- politik nicht mit lustigen TikTok-Videos zu pro- filieren, sondern diejenigen anzu sprechen, die wirklich Lust auf die Arbeit haben. Denn was passiert, wenn man sich auf das Spiel einlässt? „Sie kriegen Personal, das den Job nicht gerne macht und früher oder später geht. Die Einarbeitung kostet Zeit und Geld, die übrigen Mitarbeitenden sind frustriert, wenn der oder die Neue geht und sie wieder jemanden neu einarbeiten müssen“, warnt der Experte. Es müsse allen Firmen klar sein, dass sie die Prozesse umstellen müssen, da einfach nicht genug Fachpersonal vorhanden ist – weder international noch national. „Das bedeutet, dass man die jungen Leute in die Arbeitswelt integrieren muss. Dafür müssen wir Möglich- keiten und entsprechende Räume schaffen, um alle auf das gleiche Arbeitsniveau zu bringen“, erklärt Maas. Gerade in der Pflege ist die Arbeitswelt noch sehr analog, was zu Problemen bei den Digital Natives führen kann. „Die Pflege ist sehr menschenzentriert und arbeitet dicht am Patienten. Small Talk, Mimik sowie Gestik sind sehr wichtig. Hier muss auf Zwischenmensch- liches geachtet werden, ohne Hashtags und 8 Quelle: Kirsten Oborny/Thieme (Symbolbild) Emojis. All das ist bei der nächsten Generation einfach extrem untertrainiert“, erläutert der Psychologe. Es gebe aber auch schon viele Lösungsansätze . Das können Reverse-Mento- ring-Programme sein, sodass Jüngere von den Erfahrungen der Älteren profitieren und diese gleichzeitig an die neue Technik herangeführt werden. Maas rät zudem dazu, auch schon in der Pflege ausbildung anzusetzen, junge Men- schen zu befähigen, in Interaktion mit Älteren zu gehen. „Jeder Jugendliche hat Großeltern, die er ab und zu für ein bestimmtes Zeitfenster sieht. Aber keiner ist daran gewöhnt, acht Stun- den am Tag für alte oder pflegebedürftige Men- schen verantwortlich zu sein, wie es in der Podcast mit Rüdiger Maas Der Podcast TakeCARE erscheint jeden letzten Montag im Monat überall, wo es Podcasts gibt. In Folge 2 sprach unsere Gastgeberin Jenny Kuhnert mit Rüdiger Maas über die Bedürfnisse und Wünsche verschie- dener Generationen und wie es gelingen kann, diese unter einen Hut zu bringen. Pflege oftmals der Fall sein kann. Die Digital Natives brauchen viel Zeit, und wir müssen ihnen die Möglichkeit geben, diese für sie neuen Fertigkeiten zu erlernen“, baut Maas Brücken zwischen den Generationen. Er appelliert an die älteren Generationen, den Jungen wertfrei zuzuhören und zu schauen, aus welchem soziokulturellen Umfeld die jeweilige Person kommt. „Jemand, der einen Großteil seiner Jugend im Digitalen verbracht hat und nun plötzlich analog arbeiten muss, braucht hierfür Unterstützungsangebote. Es kann die Jungen schon überfordern, wenn sie auf einmal die grundständige Pflege bei einem alten Menschen übernehmen sollen. Das müs- sen sie erst lernen, dafür brauchen sie Zeit und ein verständnisvolles Gegenüber“, weiß Maas. Hier können auch regelmäßige Austausch- formate helfen, in denen die Beschäftigten aller Altersklassen ihre Perspektiven einbrin- gen können. Zudem ist regelmäßige Fort- und Weiterbildung – für alle – wertvoll. Nur so erwerben die Pflegenden neue Kompetenzen und können den Wandel aktiv mitgestalten. Der Generationenkonflikt im Arbeitsleben – vor allem in der Pflege – ist eine komplexe Herausforderung, die jedoch nicht unlösbar ist. Durch offene Kommunikation, gegenseitige Wertschätzung und flexible Arbeitszeitmodelle können die Unterschiede zwischen den Gene- rationen überwunden werden, und für alle Beteiligten kann eine echte Win-win-Situation entstehen. Alexandra Heeser CNE.magazin 1.25 | © 2025. Thieme. All rights reserved.

berufsfeld ihn eine Person, die sich eher als Partnerin denn als Prüferin sah. Reflexion auf der ITS Das beste Beispiel hierfür fand er auf der In- tensivstation. Hier wartete am ersten Tag nicht nur die Praxisanleiterin, sondern auch ein Willkommenspaket mit kleinen Geschenken wie Klammerzange, Notizheft und einer Leuchte für die Pupillenreflexe auf ihn. „Sie waren dort ganz behutsam“, erzählt Max Roßius. „Alle Arbeitsschritte, zum Beispiel die Körperpflege bei beatmeten Patienten, zeigten sie mir einzeln.“ Doch selbst bei bester An- leitung kann es für junge Menschen in der Pflege zu überfordernden Situationen kommen . Einmal hatte Max Roßius die Aufgabe, einen beatmeten Patienten eigenständig zu versor- gen, während die Kollegin im selben Zimmer den Nachbarpatienten betreute. Als sich der Zustand seines Patienten verschlechterte, war er zunächst sehr aufgewühlt und befürchtete, einen Fehler gemacht zu haben, was nicht der Fall war. Dank einer ausführlichen Nachbespre- chung mit der Kollegin und seiner Praxisanlei- terin konnte er die Ereignisse besser einordnen und daraus lernen. Dieses klärende Gespräch war ein entscheidender Schritt, um die Situation erfolgreich abzuschließen. Dem Personalmangel geschuldet Während seiner Ausbildung sammelte Max Roßius auch Erfahrungen, die ihn heraus- forderten. So traf er seine Praxisanleiterin in einigen Einsätzen erst nach zwei Wochen, was vor allem dem Personalmangel auf den Stati- onen geschuldet war. In stressigen Momenten war es für ihn nicht immer einfach, mit direk- ten Korrekturen im Patientenzimmer umzu- gehen, die manchmal zu Unsicherheiten führ- ten – sowohl bei ihm als auch bei den Patienten. „Ich habe mich gelegentlich gefragt, warum jemand Praxisanleiter geworden ist“, erinnert 10 er sich, fügt jedoch hinzu, dass diese Situatio- nen vor allem eine Folge der belastenden Arbeitsbedingungen gewesen seien. Bei etwa 80 Prozent seiner Einsätze wurde er zudem fest im Dienstplan eingeplant und weniger als Auszubildender mit Lernfokus gesehen. Das Äußern eigener Wünsche fiel ihm unter diesen Umständen schwer, da dies gelegentlich kritisch gesehen wurde. Manchmal hörte er Sätze, die ihn als Teil der Generation Z in Frage stellten oder die generalistische Ausbildung, die er selbst als zukunftsweisend empfand, skeptisch betrachteten. Trotz dieser Heraus- forderungen nimmt Max Roßius viel Positives aus seiner Ausbildungszeit mit und schätzt die vielen Gelegenheiten, sich auch in anspruchs- vollen Situationen weiterzuentwickeln. Gemeinsam etwas ver ändern ist schwieriger, aber besser, als sich nur zu beschweren. Zukunft dennoch in der Pflege Zwischenzeitlich, gegen Ende seiner Aus- bildung, war Max Roßius auf einer Station durch die schwierige Kommunikation so ent- mutigt, dass er seine Zukunft nicht mehr in der Pflege sah. „Ich mache meine Prüfung, und dann bin ich weg“, so dachte er damals. In seinem Kurs hatten sie mit 25 angefangen, im Examen waren sie nur noch zu zehnt. Er ver- mutet, dass die Rahmenbedingungen im Kranken haus zum Teil eine Rolle für das Aus- scheiden gespielt haben. „Ich verstehe natür- lich, dass es schwierig ist“, sagt er. „In den Kliniken herrscht Personalmangel, und jetzt kommen wir und wollen noch dieses und jenes.“ Die Haltung jungen Menschen gegenüber ist ihm trotzdem manchmal ein Rätsel. „Die Ausbildung soll uns doch auf einen Job vorbe- Quelle: Kirsten Oborny/Thieme (Symbolbild) reiten, den wir vielleicht unser Leben lang machen möchten. Wie soll das gehen, wenn wir vermittelt bekommen, dass alles Mist ist?“ Max Roßius wird in der Pflege bleiben. Es ma- che ihm trotz allem „extrem viel Spaß“. „Ge- meinsam etwas zu verändern ist schwieriger, aber besser, als sich nur zu beschweren“, sagt er. Die Haltung ist wichtig Christa Ommert-Wolf, Praxisanleiterin im St. Josefs-Hospital Wiesbaden, sieht das ähn- lich, obwohl sie aus einer anderen Generation kommt. Sie begann ihre Ausbildung in der Pflege im St. Josefs-Hospital schon 1988. „Ich hatte mit Glück einen Ausbildungsplatz be- kommen, andere warteten länger“, erinnert sie sich. Praxisanleiterinnen gab es damals nicht. Kollegen oder Kolleginnen nahmen sie mit und wurden so zu Bezugspersonen. Als sich die Weiterbildung in den 1990er Jahren entwickelte , war Christa Ommert-Wolf sofort dabei; zuerst lautete die Bezeichnung Mento- rin, dann Praxisanleiterin. „Es war immer mein Wunsch“, sagt sie. „Ich begleite Auszu- bildende gerne, ich habe Freude daran, mein Wissen weiterzugeben.“ Den jetzigen Nach- wuchs erlebt sie nicht als besonders außer- gewöhnlich. „Es gab immer schon motivierte und weniger motivierte Azubis.“ Viel hänge CNE.magazin 1.25 | © 2025. Thieme. All rights reserved.

pflege und mehr Growth Mindset: Du hast es in der Hand Zum Jahresbeginn haben wir oft eine konkrete Vorstellung davon, wie ein glückliches neues Jahr für uns aussehen soll. Wir fassen gute Vorsätze, schmieden Pläne und setzen uns kleine oder große Ziele. Vieles im Leben können wir nicht steuern, manches hingegen können wir proaktiv beeinflussen. Das Ausmaß hängt dabei auch von der Qualität unserer Gedanken ab. A ls Kind ist uns kein Hindernis zu groß. Furchtlos stellen wir uns jeder Challenge, die uns das Leben bietet . Das erste Mal ohne Stützräder Fahrrad fahren? der Zeit nimmt die Seele die Farbe deiner Ge- danken an.“ Auch Pflegekräften ist es aufgrund ihrer beruflichen Rolle häufig vorbestimmt, ein „Fixed Mindset“, also ein statisches Selbstbild Der erste Sprung vom Fünf-Meter-Turm oder oder ein starres Denkmuster zu entwickeln. die erste Mathe-Olympiade in der Schule ? Kein Problem, wir schaffen das! Je älter wir werden, desto mehr scheint diese ausge prägte Wachstumsmentalität zu bröckeln. Erste Zwei- fel schleichen sich ein. Wir hinterfragen zu- nehmend unsere persönliche Kompetenz, ha- ben Angst zu scheitern, probieren weniger aus und verpassen damit vielleicht die Chancen , die uns das Leben geschenkt hätte, um ins persönliche Wachstum zu kommen. Schwarzmalerei hat neuronale Auswirkungen Schon vor knapp 2000 Jahren wusste der römische Kaiser Marc Aurel: „Auf die Dauer Journaling Beim Journaling geht es darum, dich mit deinem inneren Erleben zu beschäftigen. Es kann dich dabei unterstützen, deinen Tag bewusst zu reflektieren und so Ordnung in deine Gedanken zu bringen. Durch Journaling erhältst du einen besseren Überblick über deine Gefühlswelt und gewinnst mehr Klarheit über das, was du gerade wirklich brauchst. Du kannst dich dabei frei mit deinen Intentionen, deinen Zielen, deinen bereits erreichten Erfolgen oder auch mit den Dingen, für die du dankbar bist, beschäftigen. 12 hang zwischen wachstumsorientierten bzw. starren Denkweisen und der Motivation so- wie deren Auswirkungen auf das menschli- che Handeln. In ihrem Buch „Mindset – The new psychology of success“ beschreibt sie, welchen Einfluss unsere Gedanken auf un- ser Leben nehmen können und wie es uns gelingt, unsere vermeintlichen Schwächen in Lernfelder zu verwandeln, um dadurch unser Potenzial voll auszuschöpfen. Bei einer wachstumsorien tierten Denkweise, einem „Growth Mindset“, wird Scheitern zwar als schmerzhafte Erfahrung angenommen, je- doch gleichermaßen als Chance bewertet, um dadurch individuelle Entwicklungsmöglich- keiten anzustoßen. Du bist mutiger, als du glaubst, stärker, als du scheinst, klüger, als du denkst, wertvoller, als du meinst. Es ist dein Denken, das dich klein hält. Winnie Pooh alias A. A. Milne Bereits während der ersten Ausbildungsjahre lernen sie, tendenziell eher defizitorientiert zu dokumentieren, um beispielsweise die Not- Vom Fixed Mindset zum Growth Mindset Menschen mit einem Growth Mindset oder wendigkeit der Aufenthaltsdauer zu begrün- auch dynamischen Selbstbild vertreten die den. Neurowissen schaftler gehen davon aus, Überzeugung, dass Fähigkeiten und Talente dass die Gedanken eines Menschen im Schnitt nicht festgeschrieben, sondern im Laufe des zwischen sieben- und achtmal mehr negativ Lebens veränderbar, entwicklungsfähig und als positiv geprägt sind. Liegt der Fokus dann im beruflichen Kontext auch vermehrt auf den negativen Aspekten, wird das Gehirn Stück für erlernbar sind. Sie haben gelernt, sich ihren Zweifeln zu stellen und mutig zu sein. Sie verlassen hin und wieder ihre Komfortzone Stück darauf konditioniert. Dies kann große Aus wirkungen auf das Mindset von Pflegekräf- ten im Allgemeinen mit sich bringen. Scheitern ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg Die Motivationsforscherin Carol Dweck befasst sich seit Jahren mit dem Zusammen- und lieben es, über sich hinauszuwachsen. Menschen mit einem dynamischen Selbst- bild verbindet die Liebe zum Lernen sowie die Beharrlichkeit, Situationen abzuwarten, die vielleicht noch etwas Zeit brauchen. Doch wie gelingt es nun, sich dieses Selbstbild an- zutrainieren? Julia Romaniello CNE.magazin 1.25 | © 2025. Thieme. All rights reserved.

BAPID – BILDUNGSARCHITEKTUR DER PFLEGEBERUFE IN DEUTSCHLAND i DIE KOMPETENZMATRIX BAPID Typ 1 BAPID Typ 2 Informelle Pflege Pflegeprozessmitwirkung Pflegende ohne Ausbildung helfen bei einfachen Tätigkeiten, wie der Alltagsbegleitung oder der Vorbereitung von Materialien. Sie können außerdem bei der Durchführung von Pflege- maßnahmen unterstützen. Pflegende mit einer staatlichen Ausbildung zur Pflegefachassistenz unterstützen bei der Umsetzung des Pflegeprozesses. Sie können delegierte Aufgaben eigenständig durchführen, wie z. B. Maßnahmen in den Bereichen Ernährung und Körperpflege. BAPID Typ 3 BAPID Typ 4 Komplexe Pflegeprozessgestaltung Hochkomplexe Pflegeprozessgestaltung Pflegefachpersonen mit dreijähriger Ausbildung planen den Pflegeprozess eigenständig und sind für dessen Durchführung und Evaluation verantwort- lich. Pflegende mit einem Bachelorabschluss bringen wissenschaftliche Erkenntnisse ein. Sie gestalten Pflegeprozesse mit besonders hohen Anforderungen, z. B. aufgrund von rechtlichen oder ethischen Fragestellungen. Fachliche Pflegeprozessleitung Fachliche Pflegeprozessleitung (Unikliniken/Maximalversorger) BAPID Typ 5 BAPID Typ 6 Pflegende mit Masterabschluss leiten den Pflege- prozess, indem sie z. B. Teamberatungen zu hochkomplexen Pflegesituationen anbieten. Pflegende mit Promotion leiten den Pflegeprozess an Unikliniken und Häusern der Maximalversorgung. Sie können zu hochkomplexen Pflegesituationen beraten und eigene wissenschaftliche Erkenntnisse erarbeiten. 14 CNE.magazin 1.25 | © 2025. Thieme. All rights reserved. Bildnachweise: Pflegende: © Macrovector/stock.adobe.com – edited by Thieme, Puzzle: © Budypiasa/stock.adobe.com – edited by Thieme.Durch wachsende Herausforderungen – wie Fachpersonenmangel, demografische Veränderungen, technologischer Fortschritt und die Notwendigkeit zur Professionalisierung – muss die Pflege in Deutschland neu gedacht werden. Mit dem vom Deutschen Pflegerat beauftragten BAPID-Pflegebildungsprojekt liegt nun ein wissenschaftlich basierter Vorschlag dazu vor. BAPID hat zum Ziel, dass die Aus-, Fort- und Weiterbildung grundsätzlich nach einem einheitlichen System geregelt ist. So soll die Zersplitterung der professionellen Pflege verhindert werden.Das Konzept gliedert die Pflegebildung in die drei zentralen Bereiche Allgemeinbildung, allgemeine Pflegebildung und spezielle Pflegebildung. Diese Bereiche sind wiederum in verschiedene Niveaustufen untergliedert. So wird eine klare Trennung von Qualifikationen und Verantwortlichkeiten im Pflegesystem möglich: Abhängig vom Schulabschluss, allgemeiner Pflegebildung und absolvierten Weiterbildungen kann man verschiedenen BAPID-Typen zugeordnet werden. Der Vorteil dieses Systems ist, dass klar erkennbar ist, auf welcher Stufe man sich gerade befindet. Außerdem ist eindeutig geregelt, welche Abschlüsse, Fort- und Weiterbildungen in welchen Fällen anerkannt werden. So wird das Pflegesystem durchlässiger und Pflegende haben bessere Aufstiegschancen.

berufspolitik Eine Frage der Haltung Drei für die Pflege entscheidende Gesetzgebungsverfahren liegen weitgehend auf Eis. „Eine Katastrophe“, konstatiert Christine Vogler, Präsidentin des DPR. Sie fordert eine parteiübergreifende Lösung. Die Pflege in Deutschland steckt in einer historischen Krise: Fachkräftemangel , überlastete Strukturen und fehlende politische Unterstützung belasten das Gesund- heitssystem enorm. Die Demografie verschärft die Lage: Mehr Pflegebedarf trifft auf weniger Erwerbstätige. Wichtige Lösungen liegen mit dem Pflegekompetenzgesetz, dem Pflegefach- assistenzeinführungsgesetz und dem APN- Gesetz ausgearbeitet und zum Teil auch bereits in das Gesetzgebungsverfahren eingebracht vor. Doch der „politische Stillstand“ im Wahl- kampf erschwert die notwendige Umsetzung erheblich. Haltung: der ethische Kompass „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – dieser Verfassungsgrundsatz ist das Fundament des Pflegeberufs. Pflegekräfte setzen ihn täglich um, oft unter widrigsten Bedingungen. Pflege erhält die Würde, wo andere scheitern. Das um- fasst nicht nur körperliche Versorgung, sondern auch die Erhaltung der Selbstbestimmung und die Achtung der Intimsphäre der Betroffenen. Diese Haltung ist mehr als eine berufliche Einstellung – sie ist ein gesellschaftliches State- ment. Pflegekräfte begegnen täglich Menschen in den verletzlichsten Momenten ihres Lebens und verkörpern zentrale Werte wie Empathie, Respekt und Solidarität. Doch ökonomische Zwänge und ein überbordender Arbeitsalltag erschweren die Umsetzung dieser Werte. Die Würde der Pflege ist auch die Würde unseres gesellschaftlichen Miteinanders. Diese Hal- tung zu bewahren, erfordert neben den bereits genannten Werten auch Wertschätzung und vor allem Handlungsspielraum. 16 Verfassungsrang für die Profession Pflege ist dabei mehr als eine Dienstleistung – sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres sozialen Rechtsstaates. Auf dem Deutschen Pflegetag 2024 haben wir daher lautstark die Verankerung der Pflege im Grundgesetz ge- fordert. Ein Grundrecht auf Pflege würde die gesellschaftliche Bedeutung der Profession unterstreichen und eine rechtliche Verbind- lichkeit schaffen, die Politik und Gesellschaft zum Handeln zwingen. Deutschland braucht ein Grundrecht auf gute pflegerische Versorgung für alle und auf gute Rahmenbedingungen für Pflegende. Ein solches Grundrecht wäre ein deutliches Signal dafür, wie ernst es die Politik mit der gesell- schaftlichen Verantwortung für die Pflege meint. Kritiker warnen, dass eine Verankerung ohne konkrete Maßnahmen ins Leere laufen könnte. Doch schafft ein Grundrecht nicht ge- rade Bewusstsein und verankert Verantwor- tung in der Gesellschaft? Die Erfahrung aus der Schweiz, wo Pflege seit 2021 verfassungsrecht- Zur Person Christine Vogler ist Präsidentin des Deut- schen Pflegerats (DPR) und seit 30 Jahren im Gesundheitswesen tätig. Sie ist Geschäfts- führerin am Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe gGmbH. © spuno/stock.adobe.com lich geschützt ist, zeigt, dass ein solcher Schritt politische Reformen beschleunigen kann. Schlüssel: Pflegekompetenzgesetz Der Verfassungsrang ist die oberste Ziel setzung, unsere Haltung ist das Gerüst unseres Han- delns. Inhaltlich muss dies geprägt davon sein, dass wir das anwenden dürfen, was wir gelernt haben. Das Pflegekompetenzgesetz ist hierbei entscheidend, um die Pflege handlungsfähig zu machen. Es soll Pflegefach personen die Hand- lungsspielräume ermöglichen, die sie als Kom- petenzen bereits mitbringen, aber bislang nicht einsetzen dürfen, etwa in der Wundversorgung oder bei der Verordnung von Hilfsmitteln. Wenn wir die vorhandenen Kompetenzen der Pflege nicht endlich nutzen, wird die pflegeri- sche Versorgung in diesem Land zusammen- brechen. Das hätte verheerende Folgen für unser Gesundheitssystem, unsere Gesellschaft und unsere Demokratie. Wir haben hoch qualifizierte Pflegekräfte, die jedoch in ihrer Arbeit blockiert werden. Diese Verschwendung von Ressourcen ist inakzeptabel und verant wortungslos. Ohne das Pflegekompetenzgesetz, das Pflegefachassistenzeinführungsgesetz und das APN-Gesetz bleibt zudem jede Gesetzgebung im Gesundheitswesen ein Puzzle, dem ent- scheidende Teile fehlen. Diese Gesetze sind CNE.magazin 1.25 | © 2025. Thieme. All rights reserved.

berufsfeld Experte für ein Tabu Über Ausscheidungen oder gar künstliche Ausgänge spricht man ungerne, obwohl es so wichtig wäre. Denn: Neben der Versorgung von Stomata ist die Kommunikation mit Betroffenen essenziell. E in Stoma löst bei allen Menschen Angst und Schrecken aus“, sagt Florian Spahn, Pflegeexperte für Stoma, Kontinenz und Wunde, und benennt auch die Ursache dafür: „Ausscheidungen sind ein Tabuthema. Wir lernen in der Kindheit, die Kontrolle darüber zu erlangen, und dann nicht mehr darüber zu sprechen.“ Bei allen von uns ist die Fähigkeit, unsere Darm- oder Blasen tätigkeit steuern zu können, tief mit Gefühlen von Selbst ständigkeit und Autonomie ver bunden. Hier die Kontrolle und gleichzeitig die Ausscheidungen sichtbar über die Bauchdecke zu verlieren, macht un- sicher und ruft Scham- und Schuldgefühle hervor. Mittlerweile leben in Deutschland etwa 150 000 Menschen mit einem Stoma, die meisten davon nach einer Darmkrebs- operation. „Stoma“ ist griechisch und bedeu- tet so viel wie „Öffnung“ oder „Mund“. Das Prinzip dahinter ist einfach: In eine künst- liche Öffnung der Haut werden von innen Kolon, Ileum oder auch der oder die Harn- leiter eingenäht. Stuhl oder Urin können so nach außen abgeleitet und in einem Beutel aufgefangen werden. Dass Florian Spahn ausgerechnet hierfür einmal ein Fachmann werden sollte, war nicht geplant, als er vor fast 30 Jahren in München die Ausbildung zum Kranken pfleger abschloss. Er arbeitete 2017 seit mehreren Jahren in der chirurgischen Ambulanz der LMU München, als dort die Stomatherapeutin in den Ruhestand ging. Florian Spahn dachte, das sei ein ruhiger Job. „Das Arbeitspensum habe ich vollkommen falsch eingeschätzt“, weiß er heute. 18 Schwerpunkt Sprechen Auch die Inhalte der Weiterbildung zum Pflege experten Stoma, Kontinenz und Wunde überraschten ihn: „Es ging ganz viel um Kom- munikation.“ Er besuchte über anderthalb Jahre den Kurs des Diakonischen Instituts für Soziale Berufe in Dornstadt, in der Nähe von Ulm. Mittlerweile unterrichtet er selbst, und beobachtet auch bei den Nachkommenden, dass sie sich häufig wundern: Pflegestandards und praktische Anwendungen von Produkten sind natürlich Teil des Kurses, ebenso wie Ana- tomie und spezielle Krankheitslehre, etwa der onkologischen Erkrankungen als Ursache für Stomaanlagen. Das Anleiten und Schulen von Betroffenen und Pflegenden spielen aber eine ebenso große Rolle. „Dies ist auch der Schwer- punkt meiner Arbeit“, sagt Florian Spahn. Wir überlegen dann gemeinsam, wie wir die Kontrolle zurückholen. Schulungen zur Stomaversorgung werden sehr zahlreich angeboten, zum Teil auch von den Produktherstellern. Die Fachgesellschaft Stoma, Kontinenz und Wunde verwaltet seit vielen Jahren ein Curriculum für eine Weiter- bildung, die 760 Stunden Theorie und 176 Stunden Praktikum und Hospitation umfasst. Darmkrebszentren werden nur als solche an erkannt, wenn sie jemanden mit dieser Weiter bildung beschäftigen. Florian Spahn hat als Stomatherapeut seine „Nische“ ge- funden. „Ich spreche gern“, sagt er. „Ich bin gerne die beratende Stelle.“ Quelle: Kirsten Oborny/Thieme Erste Aufgabe: Hinschauen In der chirurgischen Klinik sieht er jeden Morgen neue Anfragen aus der Viszeral chi- rurgie, aber auch aus der Gynäkologie, etwa bei Ovarialkarzinomen und aus der Urolo- gie, wenn Zystektomien geplant sind. Florian Spahn spricht schon vor den Operationen mit den Patientinnen und Patienten darüber, was kommen könnte. „Wann ich welche Themen anspreche, ist dabei wichtig“, sagt er. „Schon am Aufnahmetag viel Anatomie zu erklären, ist oft unangebracht. Die Patienten sind da häufig überfordert.“ Er sagt zur Begrüßung, dass ein Stomatherapeut zur OP-Vorbereitungsroutine gehört und er nach der Operation wieder- kommen und sich um das Stoma kümmern wird. Manche Patienten haben dann dringen- de Fragen, manche besprechen lieber alles hinterher. Eine weitere, verantwortungsvolle Auf gabe ist in seinem Arbeitsumfeld an die Stoma- therapeuten delegiert worden: die prä- operative Markierung der Stomalage auf dem Abdomen. Auch von der richtigen Lokalisation hängt ab, wie gut sich ein Stoma versorgen lässt. Am Folgetag der Operation sieht er seine Patienten dann wieder. „Am ersten Tag lau- tet die Aufgabe: Hingucken“, erklärt Florian Spahn. Die Patienten sollen ihr Stoma über CNE.magazin 1.25 | © 2025. Thieme. All rights reserved.

pflege konkret Quelle: Kirsten Oborny/Thieme (Symbolbild) Ohne Worte Im klinischen Alltag treffen Pflegefachkräfte immer wieder auf Menschen, deren Kommunikation eingeschränkt ist. Das führt zu Missverständnissen und Sprach losigkeit auf beiden Seiten. Hier einige Tipps zur nonverbalen Interaktion und Kommunikation. A ls Pflegekraft* bin ich immer wieder mit der Herausforderung konfrontiert, dass Patienten nicht auf meine Ansprache reagieren. Vor Kurzem antwortete ein Herr mit mittelgradiger Demenz nicht mehr auf unsere Fragen, egal, was wir sagten: kein Blick, kein Wort. Nichts. Es war, als ob er uns gar nicht wahrnahm. In solchen Momenten hilft es, innezuhalten und sich zu fragen, was hier eigentlich passiert: Wenn ich zum Beispiel meine Freundin anspreche, während sie be- schäftigt ist, und sie mir den Blick zuwendet, weiß ich, dass sie mich gehört hat. Diesen ent- scheidenden Moment gab es bei unserem Pa- tienten nicht. Er lag seitlich im Bett und kram- te in seinen Sachen. Wenn ich ihn ansprach, sah er mich nicht an. Für Menschen mit Demenz ist * Das Fallbeispiel ist nacherzählt und beruht nicht auf einem spezifischen Patienten oder einer bestimmten Pflegefachkraft. 20 es oft schwierig, Reize aus ihrer Umgebung rich- tig zu verarbeiten. In diesem Fall war der Er- krankte nicht mehr in der Lage, die Vielzahl der Reize um sich herum zu filtern und zu erkennen, dass meine An sprache an ihn gerichtet war. Es war nicht so, dass er nicht wollte – er konnte einfach nicht. Verschiedendste Krankheiten können zu Kommunikationsbarrieren führen, zum Bei- spiel Demenz, Hirntumore oder progressive neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder ALS. Statistiken aus den USA zeigen, dass etwa 55 Prozent der Menschen, die über 65 Jahre sind oder eine Behinderung haben, in ihrer Kommunikation beeinträchtigt sind. In Deutschland sind etwa 54 Prozent der Bevöl- kerung durch Kommunikationsbarrieren ein- geschränkt und bilden so eine bedeutende Gruppe in der Gesundheits versorgung. Denn: Menschen mit Beeinträch tigungen des Spre- chens, der Sprache, der Kognition oder der Sinnesorgane haben weniger positiven sozialen Austausch, sind weniger in soziale Aktivitäten integriert und häufiger einsam. Zeit nehmen für Kontakte Zurück zu unserem Patienten mit Demenz: Mit dem ge sammelten Wissen beschloss ich, meine Vorgehensweise zu ändern. Das nächste Mal, als ich zu ihm ging, trat ich bewusst in sein Blickfeld. Ich hockte mich sogar vor sein Bett, sodass er mich direkt sehen konnte. Während ich ihn ansprach, achtete ich darauf, dass er meine Augen sehen konnte und meine Stimme hörte. Die Reaktion kam prompt: Er blickte mich an, lächelte und sagte: „Du bist da.“ Dann fügte er hinzu: „Die anderen sind immer so weit weg.“ Dieser kleine Moment zeigte mir, dass er mich wahrgenommen hatte – und das war ein großer Erfolg für uns beide. CNE.magazin 1.25 | © 2025. Thieme. All rights reserved.

pflege konkret Positive Signale, wie etwa ein Lächeln, lösen ein Gefühl der Verbundheit zwischen Kommunikationspartnern aus, was wiederum die Grundlage für eine gelingende Kommunikation ist. verbale Mikromomente auf den körperlichen Ausdruck unserer Patienten beziehen, fühlen sie sich gesehen und Verbundenheit entsteht. Indem wir auf ihre Reaktionen eingehen und sie in den Prozess einbeziehen, können wir diese Verbundenheit aufrechterhalten. Bei der nonverbalen Synchronisation geht es nicht darum, den gesamten körperlichen Aus- druck zu spiegeln, sondern um feinfühliges Abstimmen einzelner nonverbaler Signale. Studien zeigen, dass bewusste Synchronisati- onen zu positiveren Bewertungen führen. Patienten schätzen diejenigen mehr, die Ele- mente ihres körpersprachlichen Ausdrucks synchronisieren. Dabei fördern synchrone Momente nicht nur Verbundenheit, sondern haben auch weitere positive Konsequenzen: Die Patienten spüren, dass ihre Pflege kräfte Verständnis für ihren Zustand oder ihre Mei- nung haben. Gleichzeitig ver bessert sich das tatsächliche Verständnis. In diesem Kontext wächst Vertrauen, Ängste werden gelindert, das Erleben von Zugehörigkeit steigt und der Weg für Entwicklung wird bereitet. Wenn Entscheidungen gefunden werden sollen, erhöht sich durch synchrone Momente die Wahrscheinlichkeit, eine gemeinsame Lösung zu finden. Denn die Kooperations- bereitschaft nimmt zu und Ziele werden eher erreicht. Fazit: Verbundenheit ist ein grundlegendes menschliches Bedürfnis und wirkt sich positiv auf unser physisches wie psychisches Wohl- befinden aus. Kommunikationsbarrieren, die durch verschiedene Faktoren entstehen kön- nen, beeinträchtigen auf beiden Seiten die Wahrscheinlichkeit, Verbundenheit zu erleben. Das Prinzip der nonverbalen Synchronisation kann helfen, Momente der Verbundenheit ge- zielt zu fördern und damit das Wohlbefinden sowohl der kommunikativ eingeschränkten Menschen als auch der Pflegepersonen zu ver- bessern. Astrid Steinmetz CNE.magazin 1.25 | © 2025. Thieme. All rights reserved. Quelle: Kirsten Oborny/Thieme (Symbolbild) grundlegendes biologisches Bedürfnis. Fehlt dies, erhöht sich der Stresslevel, und Schmerz- zentren werden aktiviert. Dies zu beachten ist in der Beziehungsgestaltung zwischen Patient und Pflegefachperson essenziell. Gesten mitvollziehen Wenn die Intuition aufgrund veränderter Kom- munikationsbedingungen an ihre Grenzen stößt, ist es dennoch möglich, nonverbale Mikro momente bewusst in die Beziehungs- gestaltung zu integrieren. Dadurch werden Zusammenarbeit und Sympathie gefördert, seitens der Pflegefachkräfte wächst in diesem Zuge unwillkürlich die Empathie für diejeni- gen, die auf Hilfe angewiesen sind. So kann bereits das bewusste Nachahmen einer Geste oder eines Gesichtsausdrucks Empathie för- dern. Tatsächlich zeigt sich: Je mehr wir jeman- den synchronisieren, desto empathischer werden wir. Besonders in Situationen, in denen spontane Sympathie fehlt, das Verhalten des Gegenübers ungewohnt oder konfliktreich ist oder auch Stress im Hintergrund herrscht, kann der bewusste Umgang mit der eigenen Körpersprache helfen, eine bessere Verbindung 22 herzustellen oder gemeinsame Lösungen zu finden. Ein wichtiger Schritt zur Verbunden- heit liegt neben Blickkontakt und positiven Bestätigungssignalen in der bewussten non- verbalen Synchronisation mit der Körper- sprache des Patienten. Synchrone Momente Besonders im Pflegekontext beeinflusst die Anfangsphase einer Interaktion den weiteren Verlauf maßgeblich. Wenn wir uns über non- Zur Person Dr. phil. Astrid Steinmetz, Dipl.­Musik­ therapeutin und Sozialpädagogin (FH) entwickelte das KoW®­Training zur Förderung non verbaler Interaktion. Seit 2001 ist sie als Geschäftsführerin, Trainerin und Keynote­Speakerin im DACH­Raum aktiv. www.kommunikation­ ohne­worte.de

ausland ten Klinik Israels auch 700 vollausgestattete sind Protokolle, von denen wir in unseren Bereitschaftsbetten für Notfälle gibt, die unter kühnsten Träumen nie gedacht hätten, dass der Erde liegen. Jeder Autostellplatz wird zum Krankenbettplatz „Die Notfallprotokolle, die am 7. Oktober 2023 in Kraft getreten sind, wurden in den ver- gangenen 20 Jahren getestet, regelmäßig praktiziert und ständig weiterent wickelt. Das 8 Schlüsselfaktoren von Tel Aviv für ein optimales Handling im Notfall 1. Umbau des Parkdecks unter der Erde innerhalb von 24 Stunden in ein 700-Betten-Notfallzentrum 2. Nutzung von KI für datengestützte Entscheidungsfindung in Krisenzeiten 3. Vorhalten eines robusten Telekommu- nikationssystems, das gewährleistet, dass in jeder Situation eine angemes- sene Personalausstattung möglich ist. 4. Vorhalten einer Kinder- und Haustierbetreuung sowie einer psychologischen Unterstützung für alle Arbeitnehmenden 5. Erweiterung der Gesamtkapazität des Klinikums und vielseitige Nutzung aller Abteilungen im Notfall 6. Erarbeitung und Nutzung interner Cybersicherheitsprotokolle zur Aufrechterhaltung eines reibungs- losen Geschäftsalltags 7. Fortwährende Zusammenarbeit mit nationalen Behörden und Einrichtun- gen, um die nationalen Notfall- protokolle auf dem neuesten Stand zu halten 8. Kontinuität der Verwundeten- versorgung durch die enge Zusammenarbeit zwischen Klinikum und Reha-Einrichtungen 24 wir sie einmal brauchen werden“, er innert sich Fattal an den Kriegsbeginn. „In den ersten 24 Stunden haben wir unser unterirdisches Kranken haus komplett hochgefahren, es war zu 100 Prozent ausgelastet“, berichtet sie. „Und das, obwohl über 400 unserer Mitarbei- tenden von der Armee eingezogen wurden und wir unsere Arbeitsabläufe umstellen mussten.“ In den ersten zwei Monaten des Krieges wurden bei ihnen über 600 schwer verletzte Soldaten erfolgreich behandelt, so dass sie in das Reha-Klinikum verlegt werden konnten. „Drei bis sechs Helikopter pro Tag haben uns Verwundete direkt vom Schlachtfeld gebracht. Diese hatten immense Kriegsverletzungen beispielsweise durch Raketenangriffe.“ Das Krankenhaus ist stolz darauf, dass trotzdem keine Dialyse und kein chirurgisch geplanter Eingriff ausfielen. Auch elektive Eingriffe wurden weiter vorgenommen. „Einen Teil der Patienten brauchten wir nach Kriegsbeginn nicht umverlegen, weil sie per se schon in geschützten Bereichen, wie z. B. in der Notaufnahme lagen. Die anderen wurden in unser Notfallzentrum unter der Erde verlegt – mit allem, was dazugehört: Zugang zu Sauer stoff, Inkubatoren etc. In normalen Zeiten werden diese vier Stockwerke als Parkplatz genutzt. So wurde aus jedem Autostellplatz ein voll ausgestatteter Bettplatz“, berichtet Fattal. Sie erklärt, dass sich an der Wand eines jeden Stellplatztes ein Kasten befindet, der normaler- weise abgedeckt ist und nicht auffällt. Unter der Abdeckung befinde sich jedoch ein Strom- und ein Wasseranschluss. Es müssten dann nur die Betten dorthin geschoben und mit Kabeln satorische Vorbereitung müsse jedoch ebenfalls im Blick behalten werden. Beides müsse im Ernstfall sitzen, denn es kommt immer auch zu unvorhergesehenen Dingen. „Am 7. Oktober war es für viele unserer Bürger schwer, sie fühl- ten sich nutzlos und wussten nicht, was sie tun sollten. Also haben sie beschlossen, ins Kran- kenhaus zu gehen und Blut zu spenden. Wir sind aber ja kein Blutspendezentrum. Dennoch an die Versorgung angeschlossen werden. haben wir dann eines unserer vielen Notfall- Im Notfall seien zwei Ebenen mitzudenken: Es gehe darum, die durchgehende medizini- schen Versorgung sicherzustellen. Die organi- protokolle umgesetzt, sodass Hunderte von Blutspenden in unserem Foyer durchgeführt werden konnten. Dass wir solche Protokolle zur CNE.magazin 1.25 | © 2025. Thieme. All rights reserved.

ausland & impressum Art der Verletzungen und Behandlungen, analysiert diese und stellt sie Kliniken welt- ten Patiententransfers im Land aufgestellt. Denn jede Sekunde ist Gold wert“, erklärt Fattal. ihnen auf Station in der jeweiligen Situation getan werden muss“, führt sie weiter aus. weit zur Verfügung. Denn in Tel Aviv ist man sich sicher, dass die Mehrheit der Krankenhäu- ser auf der Welt nicht auf diese Art von Prob- lemen vorbereitet ist. Das Tel Aviv Sourasky Medical Center hat sich auf die Fahne geschrie- ben, auch deutsche Krankenhäuser zu unter- stützen und ihnen beizubringen, wie man sich auf diverse Notfälle und MANV-Szenarien vorbereiten kann – auf Grundlage bisher vor- handener Strukturen vor Ort hier in Deutsch- land. Aber nicht nur die herausragende Ausstat- tung am Sourasky Medical Center besticht, auch die dort erarbeiteten Notfallprotokolle sind landesweit führend. „Mit unseren Protokollen haben wir einen neuen Rekord für die schnells- Wenn‘s ernst wird, greift die Routine Am Sourasky Medical Center gibt es ein Team der Notfallzentrale, das zusammenkommt, wenn ein Massenanfall von Verletzten ange- kündigt wird. „Denn dann funktioniert der Betrieb des Krankenhauses anders“, weiß Fattal und erläutert weiter, dass auch dann „ jeder im Haus weiß, was seine Rolle ist und was gemacht werden muss“. Sie betont, dass selbst im Krieg nicht jeder Tag ein Notfall-Tag Dafür müsse aber jeder darüber im Bilde sein, was die Protokolle vorsehen. Und das gehe nur mit Übung. Dass Krisenszenarien nicht nur aus MANV bestehen, weiß Fattal ebenfalls zu berichten. „Sie müssen sich nicht im Krieg befinden, um Cyberattacken ausgesetzt zu sein. Die Cyber - angriffe finden auf einer anderen Ebene statt, eine Art unsichtbarer Krieg, wenn Sie so wol- len. Dennoch muss das Klinikum auch darauf vorbereitet sein, diese Angriffe abzuwehren, damit es die Patienten weiterhin bestmöglich ist. „Jeder tut seinen Dienst wie immer, und versorgen kann.“ Dies ist eine weltweite Ge- wenn das Krisenteam einen Notfall ausruft, weiß jeder, was er nun zu tun hat. Die einzel- nen Abteilungsleitungen wissen, was bei fahr, die viele Kliniken und Einrichtungen ebenfalls noch nicht genug auf dem Schirm haben. Alexandra Heeser impressum Eigentümer und Copyright © Georg Thieme Verlag KG 2025 Verlag: Georg Thieme Verlag KG Rüdigerstr. 14 70469 Stuttgart Telefon: 0711/8931-420 Telefax: 0711/8931-871 Kontakt: https://kundenservice.thieme.de cne.thieme.de Persönlich haftender Gesell schafter: Dr. Albrecht Hauff Registergericht: Stutt gart Registernummer: HRA 3499, Verkehrsnummer 16427 Umsatzsteuer-ID gemäß § 27 a UStG: DE 147638607 ISSN: 1864-1865 Programmplanung Pflege: Thomas Moser V.i.S.d.P.: Simone Schwarz Fachredaktion: Kathrin Hilkens, Christine Köhler, Alena Kunter, Jael Ramsden, Stefanie Reuter Marketing: Stephanie Strobel Satz: Christine Köhler, Jael Ramsden Herstellung: Selina Römer Druck und Bindung: Vogel Druck und Medienservice GmbH, Höchberg Jahresbezugspreis für Privat perso nen: 330 € inkl. 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Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzet- tel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht in jedem Fall besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. Datenschutz: Wo datenschutzrechtlich erforderlich, wurden die Namen und weitere Daten von Personen redaktionell verändert (Tarnnamen). Dies ist grundsätzlich der Fall bei Patienten, ihren Angehörigen und Freunden, z. T. auch bei weiteren Personen, die z. B. in die Behandlung von Patienten eingebunden sind. Sprache: Thieme Publikationen streben nach einer fachlich korrekten und unmissverständlichen Sprache. Dabei lehnt Thieme jeden Sprachgebrauch ab, der Menschen beleidigt oder diskriminiert, beispielsweise aufgrund einer Herkunft, Behinderung oder eines Geschlechts. Thieme wendet sich zudem gleichermaßen an Menschen jeder Geschlechtsiden- tität. Die Thieme Rechtschreibkonvention nennt Autor*innen mittlerweile konkrete Beispiele, wie sie alle Lesenden gleichberechtigt ansprechen können. Die Ansprache aller Menschen ist ausdrücklich auch dort intendiert, wo im Text (etwa aus Gründen der Leseleichtigkeit, des Textumfangs oder des situativen Stilempfindens) z.B. nur ein generisches Maskulinum verwendet wird. CNE.magazin 1.25 | © 2025. Thieme. All rights reserved.

ausblick & gesprächsstoff CNE.magazin 2.25 erscheint am 12. März 2025 Gehackt?! Immer wieder wird in den Medien von Krankenhäusern berichtet, die Opfer von Cyber- angriffen wurden. Was das im Zweifelsfall aber heißt und wie Kliniken von jetzt auf gleich im digitalen Steinzeitalter gelandet sind, lesen Sie im nächsten Heft. Wirklich allergisch? Penicillin ist ein gut wirksames Antibiotikum. Leider reagieren viele Menschen allergisch darauf. Sagen sie zumindest. Warum sich genaues Nachfragen lohnt. „Du bist aber launisch“ Wechseljahre betreffen einen Großteil der Belegschaft – vor allem in der Pflege. Wie das BGM mit dem Tabuthema umgehen und helfen kann, erfahren Sie in Ausgabe 2. Abgestumpft Empathie ist wichtig, mitleiden auch? Mehr über den schmalen Grad zwischen Professionalität, Abstumpfen und Aufopferung. © Bruno/stock.adobe.com Zahlen und Szenarien: Was Sie nicht wirklich wissen müssen, aber nie wieder vergessen wussten Sie eigentlich, dass ... … der Mediziner Semmelweis die Sterblichkeitsrate einer Geburtsstation von 18 auf 3 Prozent senken konnte – nur durch Händewaschen der Mediziner? … man eine Socke um Gläser ziehen kann, um sie bei Umzügen vor Bruch zu schützen? … Frauen erst seit 2001 Dienst an der Waffe leisten dürfen? … der Januar nach dem römischen Gott des Anfangs und des Endes – Janus – benannt ist? … Bandwürmer bis zu 40 m lang werden können? … nur schwarzer und grüner Tee laut den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuches als echter Tee gelten? … „schwer“ bedeutet, dass etwas viel wiegt, und „schwierig“, dass etwas kompliziert ist oder viel Mühe erfordert? … man mit einer Noroviren-Infektion bis zu 2 Wochen oder länger – auch nach Abklingen der Symptome – noch ansteckend ist? … 88 % der verlorenen Geldbörsen in einem Experiment zurückgebracht wurden, wenn sie ein Babyfoto enthielten? … Forschende herausgefunden haben, dass Ratten, Mäuse und Schweine Sauerstoff durch den Po aufnehmen können? … die Deutschen insgesamt 26 Milliarden, also durchschnittlich 350 Euro, für Weihnachtsgeschenke ausgeben? … man heiße Zitrone aufgrund des Vitamin C eher lauwarm trinken sollte, da es hitzeempfindlich ist? 28 CNE.magazin 1.25 | © 2025. Thieme. All rights reserved.

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