Liebe Leserin, lieber Leser, VORWORT »Quality Time« ist ein schöner Begriff für die sel- tenen Stunden, die man als Familie gemeinsam hat, wenn Eltern, Kinder und andere Verwandte vielleicht abends, meist aber erst am Wochenende, zusammenkommen. Im Versuch, diese Quality Time bestmöglich zu nutzen, schießt man gerne übers Ziel hinaus und statt entspannter Tage mit Ruhe und Muße geht es bei vielen am Wochenende weiter wie unter der Woche: Termine, Termine, Termine. Irgendwann pfeifen alle auf dem letzten Loch: Die Kin- der sind völlig überdreht durch die Reizüberflutung, die Eltern machen abends um 22 Uhr noch die Küche sauber, weil der ganze Tag mit Freizeitaktivitäten aus- gefüllt war, und flüchten montags in die Arbeit. Quality? Klar, möchten wir mit anderen mithalten: Nachbarn, die von tollen Ausflügen schwärmen oder die neuste Kletterhalle ausprobiert haben; Kollegen, die erzählen, wie toll kreativ die Kinder beim Buchbinderworkshop waren oder in welchem Outlet die besten Schnäppchen zu machen sind. Aber die gefahrenen Kilometer, das aus- gegebene Geld und die festen Zeiten machen aus der Zeit alles andere als »Frei-Zeit«. Darum: Weg mit dem Freizeitstress. Raus aus dem In- door-Spielplatz oder dem Shopping Center und rein in die freie Natur. Egal, wie das Wetter ist, und egal, ob die anderen schräg gucken, wenn Sie am Montag im Büro sagen: »Wir waren am Wochenende im Wald« oder »Wir haben es uns zu Hause gemütlich gemacht.« Dieses Buch bietet viele Denkanstöße und Anregungen für Aktivitäten, Ausflüge, Spaziergänge, kleine Feste, Bastelarbei- ten, Kochideen – und das alles ohne Zwang zur Formvollen- dung. Egal, wie viele linke Hände Sie haben, die hier gezeigten Basteleien bekommt jeder stress- und frustfrei hin. Und wenn nicht? Auch nicht schlimm! Es soll ja für die Familie und nicht für Pinterest gebastelt werden. Egal, wie klein Ihr Portemonnaie ist, die hier gezeigten Aktivitäten kosten fast alle wenig bis nichts und kommen ohne teures Bastelmaterial aus. Wir neh- men einfach das, was wir draußen finden, was wir sowieso schon haben oder schlichtweg Dinge, die andere als Müll bezeichnen würden. Und manche Bastelei wird sogar so toll, dass wir sie verschenken können. Egal, wie ungern die Kin- der draußen sind, bei den vorgeschlagenen Ausflügen oder Festen ist für alle etwas dabei. Und wenn sie einmal richtig ordentlich im Matsch gewühlt oder ein bisschen am Feuer gekokelt haben, wollen Ihre Kinder gar nicht mehr rein – und Sie auch nicht. Dafür haben Sie keine Zeit? Kein Problem, denn es geht nicht darum, jede Idee in diesem Buch sklavisch zu verfol- gen und gleich eine weitere Pflichtveranstaltung daraus zu machen. Wenn Sie nur ein, zwei Stunden Zeit haben, dann schlage ich als Einstieg Folgendes vor: einfach mal gar nichts machen. Den Kopf frei kriegen von »muss, muss, muss«. Und bald bleibt dann auch ein Stündchen, um Eislichter zu basteln, das Bücherregal zu entrüm- peln, Wolken gucken zu gehen, Pizza zu backen, ein schnelles Kinderzelt zu bauen, ein Herbarium anzu- legen, Utensilienhalter aus alten Dosen zu basteln oder Kräuterseifen herzustellen. Also: raus aus dem Hamsterrad, rein in die Natur und einfach mal ein bisschen langsam machen. Viel Spaß und Freude dabei wünscht Sabine Huth-Rauschenbach 7