grundsätzlich kommen nur junge blätter und triebe in den sammelkorb, denn wild- pflanzen neigen dazu, im späteren stadium eine faserige konsistenz und einen herben und bitteren geschmack zu entwickeln. das frühjahr ist deshalb die beste sammelzeit, denn die frisch austreibenden wildpflan- zen sind jetzt noch sehr mild. da wiesen und wegränder aber immer wieder gemäht werden, finden sie auch im sommer frische, zarte triebe. selbst im winter können sie noch zahlreiche wildpflanzen finden, zu- mindest wenn der boden schneefrei ist. fuchsbandwurm – geringes risiko es gibt kaum einen wildkräuterkurs, bei dem ich nicht auf das thema »fuchsband- wurm« angesprochen werde. trotz schwere der erkrankung gibt es keinen grund zur beunruhigung, denn die meldepflichtige infektion ist außerordentlich selten. der mensch ist nicht besonders empfänglich für die erkrankung, weshalb eine mehrfachauf- nahme der wurmeier vonnöten ist, um sie überhaupt auszulösen. jährlich erkranken in ganz deutschland nur etwa 20 men- schen, das risiko ist also sehr gering. es ist kein einziger fall dokumentiert, der auf den genuss von wildpflanzen oder waldpilzen zurückzuführen wäre. die allergrößte risi- kogruppe sind hunde- und katzenbesitzer (70 prozent), die sich über das eigene tier infizieren. ebenfalls gefährdet sind men- schen, die beruflich im wald oder in der landwirtschaft tätig sind. sie infizieren sich allerdings nicht durch die nahrung, sondern meist über das einatmen von stäuben. die wurmeier sind leicht wie staub und wer- den bei der heuernte oder bei waldarbeiten aufgewirbelt. einen 100-prozentigen schutz vor der sehr seltenen erkrankung gibt es nicht, aber durch gründliches waschen der wildpflanzen wird das geringe risiko mini- miert. das gilt übrigens auch für alles obst und gemüse, das im freiland wächst, denn hier ist die gefährdung nicht kleiner als beim gänseblümchen im rasen oder beim spitzwegerich auf der wiese. bei gekochter nahrung müssen sie keine bedenken haben, denn schon das erhitzen auf 60 °c für we- nige minuten tötet die infektiösen eier ab. tipps zur verarbeitung der wilden gesellen verarbeiten sie ihre gesammelten wild- kräuterschätze möglichst ganz frisch, am besten nur wenige stunden nach der ern- te. sie sparen sich in der küche viel arbeit, wenn sie die pflanzen schon beim ernten, also bevor sie ins körbchen kommen, genau- er anschauen. sortieren sie deshalb gleich draußen schmutzige, kranke und angefres- sene pflanzenteile aus. bei bodenständigen blattrosetten (z. b. löwenzahn, spitzwege- rich) nehmen sie am besten nur das innere »herz«. das ist in der regel nicht nur saube- rer, sondern auch besonders fein und zart. langsam an bitterstoffe herantasten die pflanzenzüchtung hat unsere gemü- se- und salatpflanzen vor allem auf milden geschmack getrimmt. so wurden beispiels- gesund und voller p ower 14