r u t k u r t s a r f n i r e d n ä L Argentinien Länderinfrastruktur CRM Handbuch Reisen mit Risiko 2024 Argentinien Buenos Aires C° J F M A M J J A S O N D mm 40 30 20 10 0 Iguazu C° J F M A M J J A S O N D 40 30 20 10 0 400 300 200 100 0 mm 400 300 200 100 0 Mendoza C° J F M A M J J A S O N D mm 40 30 20 10 0 400 300 200 100 0 Ushuaia C° J F M A M J J A S O N D mm 40 30 20 10 0 400 300 200 100 0 Verkehrsverbindungen Deutsche und europäische Reisende werden Argentinien überwiegend über die internationalen Flughäfen der Haupt- stadt Buenos Aires erreichen. Buenos Aires wird von zahlreichen Fluglinien aus Europa, den USA und Lateinamerika angeflogen, es stehen aber mit Bahia Blanca, Cordoba, Mar del Plata, Mendoza oder auch Pilar eine Reihe anderer inter- nationaler Flughäfen überwiegend für Anreisen innerhalb Lateinamerikas zur Verfügung. Aufgrund der großen Entfer- nungen innerhalb des Landes verfügen fast alle größeren Städte Argentiniens über einen Flughafen. Die Land- und Flussverbindungen zwi- schen Argentinien und seinen Nachbarn Chile, Bolivien, Paraguay, Brasilien und Uruguay sind im Jahr 2019 offen und werden vor allem auch für Busreisen genutzt. Zwischen Buenos Aires und Montevideo bestehen Fährverbindun- gen. Die Hafenstädte Argentiniens, vor allem auch im Süden des Landes, werden regelmäßig von internationalen Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Das Straßennetz in Argentinien ist grundsätzlich gut, allerdings sind die Entfernungen groß und in abgelegenen Regionen sind die Straßen nicht immer breit ausgebaut. Die Qualität variiert stark. Die großen Wirtschaftszentren sind mit asphaltierten und zum Teil gut ausgebauten Straßen, teilweise auch Autobahnen, verbunden. Die meisten Fernstraßen sind jedoch zweispurig und durch den Schwerlastverkehr oft stark belastet. In abgelegenen Gebieten sind häufig nur Schotter- und Erdpisten vorhanden. Argentinien hat eine hohe Anzahl von Straßenverkehrsunfällen und mit rund 10 000 Verkehrstoten im Jahr eine sehr hohe Verkehrstodesrate. Zwei Eisenbahnstrecken verbinden Argentinien mit Chile, weitere Strecken haben Verbindung mit Bolivien, Para- guay, Uruguay und Brasilien. Der Eisen- bahnverkehr spielt für Personen aber nur noch im größeren Gebiet um Buenos Aires für die dortigen Berufspendler eine Rolle. Bahnfernverbindungen gibt es noch bzw. wieder von Buenos Aires nach Cordoba, Mar del Plata, San Miguel de Tucuman, Santa Fé und Posadas. Die Züge benötigen für die Strecken jedoch wesentlich länger als die meist komfortableren Fernreisebusse. Es kann praktisch jeder Punkt des Landes mit dem Reisebus erreicht werden. Medizinische Infrastruktur Die medizinische Versorgung in Argentinien ist landesweit sehr unterschiedlich. Gute bis sehr gute Versorgung besteht vor allem in der Hauptstadt Buenos Aires und den gro- ßen Städten durch private Krankenhäuser und Facharztzentren, in kleineren Städten kann die Qualität der Versorgung schnell abfallen. Große Entfernungen zwischen den Städten in dem dünn besiedelten Land können lange Anfahrtszeiten mit sich bringen. Die besten Krankenhäuser und sonstigen medizinischen Einrichtungen sind in Buenos Aires zu finden. Eine qualitativ hochwertige Versorgung für kleinere und mittelschwere gesundheitliche Probleme ist in privaten Einrichtungen im Korridor zwi- schen Buenos Aires und Rosaria erhältlich. Viele Ärzte wurden außerhalb Argentiniens ausgebildet oder haben zumindest einen Teil ihrer Weiterbindung dort absolviert und sprechen Englisch. Für schwere Verletzun- gen werden ausgewählte große öffentliche Krankenhäuser genutzt werden müssen. Außer bei Notfällen sind für ausländische Reisende die privaten medizinischen Ein- richtungen zur medizinischen Versorgung vorgesehen, während die öffentlichen Kran- kenhäuser fast ausschließlich Einheimische oder Gastarbeiter aus den umliegenden lateinamerikanischen Ländern (Bolivien, Paraguay, Uruguay, Peru) behandeln. Verkehrsunfallopfer werden nach Erstver- sorgung in einem öffentlichen Krankenhaus üblicherweise (soweit technisch möglich) in private Einrichtungen überwiesen. Obwohl viele der Fachärzte in Argentinien ihre Ausbildung im Ausland absolviert oder dort gearbeitet haben, arbeiten die Krankenhäuser nicht überall auf interna- tionalem Standard, besonders außerhalb von Buenos Aires, Rosario und Cordoba. In schwereren Fällen, so zum Beispiel bei Poly- traumata oder ernsten kardiovaskulären Erkrankungen oder wenn ein längerer Kran- kenhausaufenthalt notwendig ist, sollte für internationale Reisende eine Evakuierung in die USA, nach Brasilien oder nach Europa in Betracht gezogen werden. Dies glit eben- falls für planbare Eingriffe wie Operationen, interventionelle kardiologische Eingrigffe oder komplexere Diagnostik. Vor der Evakuierung ist aber meist eine vorüberge- hende Krankenhausaufnahme erforderlich. Ausgewählte private Krankenhäuser in Buenos Aires oder Umgebung bis Rosario bieten eine ambulante Versorgung auf hohem Niveau. Die meisten Facharzt- richtungen stehen zur Verfügung. Viele Fachärzte haben ihre privaten Praxen in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses, wo sie nachmittags Sprechstunden abhalten. Termine können direkt mit dem Arzt oder über die internationale Abteilung des Kran- kenhauses vereinbart werden. Bei einer sol- chen ambulanten, aber auch bei stationärer medizinischer Versorgung wird fast immer Barzahlung oder eine Kostendeckung mit Kreditkarte verlangt, sowohl in privaten wie auch in öffentlichen Einrichtungen. Die meisten internationalen Krankenversiche- rungen werden nicht akzeptiert. Ein zuverlässiges, flächendeckendes öffentliches Rettungssystem existiert in Argentinien nur in den großen Städten. Es empfiehlt sich daher leider oft – so ungewöhnlich dies für westeuropäische Reisende klingen mag – den Patienten in einem Privatwagen in die Klinik zu bringen. Öffentliche Rettungsdienste sind nicht immer zuverlässig und können daher nicht uneingeschränkt empfohlen werden. Pri- vate Rettungsdienste in größeren Städten können möglicherweise Krankentransporte zur Verfügung stellen. Wenn aber Verzö- gerungen zu erwarten sind, empfiehlt es sich häufig, den Patienten besser direkt in das nächstgelegene private Krankenhaus zu fahren. Die Blutversorgung in vielen Krankenhäu- sern in Buenos Aires ist sicher. Das Blut stammt dort von freiwilligen Spendern und wird gemäß internationalen Stan- dards untersucht. Dies gilt aber nicht lan- © Centrum für Reisemedizin 180