Inhalt ▪ Editorial i . e m e h T y b d e t i d E . s l e d o m y b d e s o p – z t i r e k c ö G f e l t e D / e m e h T © i I N H A LT 2022 April TOPTHEMA PATIENT CARE 4 Patientenaufklärung leicht gemacht Digitaler Workflow löst Zettelwirtschaft ab Dr. André Gärisch 8 Entscheidungsunterstützung im digitalen Radiologie-Workflow Unterstützt diagnostizieren mit der Similar Patient Search Carola Schindler 12 Keine Digitalisierung ohne Partnering Starke Partnernetzwerke für eine bessere Patientenversorgung Carola Schindler 17 Ihre Ansprechpartner bei Thieme THIEME AUF DER DMEA 18 Thieme und Partner – Ihr DMEA Wegweiser 19 Thiemes Partnernetzwerk Hinweis der Redaktion Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzich- ten wir auf die durchgängige Verwendung männlicher, weiblicher oder diverser Sprach- formen. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter. Abkürzungen: KHZG Krankenhauszukunftsgesetz FTB Fördertatbestand Bildnachweis Cover © Thieme / Detlef Göckeritz – posed by models. Edited by Thieme. #DMEA 2022 26. bis 28. April Thieme in Halle 4.2, Stand C-106 Impressum Sonderpublikation der Thieme Gruppe Thieme Communications in der Georg Thieme Verlag KG ein Unternehmen der Thieme Gruppe Rüdigerstraße 14 70469 Stuttgart Tel.: +49 (0)711 / 89 31­318 Fax: +49 (0)711 / 89 31­167 E Mail presse@thieme.de Projektmanagement und Redaktion Carola Schindler, Thieme Communi­ cations Mitarbeiter dieser Ausgabe Dr. André Gärisch, Katharina Oehlschlä­ ger, Carola Schindler, Corinna Spirgat Gestaltung und Umsetzung Georg Thieme Verlag KG Standort Berlin © 2022. Thieme. All rights reserved. 2 © 2022. Thieme. All rights reserved. Chefsache Patient Care | 01/2022 April

Topthema Patient Care i . e m e h T y b d e t i d E . s l e d o m y b d e s o p – z t i r e k c ö G f e l t e D / e m e h T © i PATIENTENAUFKLÄRUNG LEICHT GEMACHT Digitaler Workflow löst Zettelwirtschaft ab Papier war gestern: Das Kreisklinikum Siegen verfolgt eine konsequente Digitalisierungsstrategie. Im Rahmen dessen führte es binnen weniger Wochen die digitale Patientenaufklärung ein. In Siegen findet aktuell eine kleine Revo­ lution statt: Im dortigen Kreisklinikum wurde Anfang des vergangenen Jahres die Mission ausgerufen, die internen Prozesse in Medizin und Pflege vollständig zu digita­ lisieren. Im ersten Schritt modernisierten die Verantwortlichen das Krankenhaus­ informationssystem. Im zweiten Schritt nahmen sie sich vor, den Prozess rund um die Patientenaufklärung zu digita­ lisieren – und damit zukunftsorientiert voranzutreiben. „Wir haben alle Abläufe identifiziert, in denen Papier durch smarte Lösungen ersetzt werden kann“, erläutert Rainer Denker, Kaufmännischer Direktor und Leiter der Abteilung IT, Compliance und Vertragsmanagement am Kreisklinikum Siegen. Dabei seien dem Team die Auf­ klärungsbögen aufgefallen, die bisher in gedruckter Form ausgefüllt, unterschrie­ ben und später wieder eingescannt werden mussten. Laut Denker ein Störfaktor in einer digitalen Wunschwelt mit schlanken Prozessen. Also sei er im Frühjahr 2021 auf Thieme Compliance – hier bestand bereits eine langjährige, vertrauensvolle Geschäfts­ beziehung durch die Verwendung der gedruckten Aufklärungsbögen – zugegan­ gen. Die Experten von Thieme stellten ihm die Software E­ConsentPro mobile vor: Pa­ tientinnen und Patienten füllen hierbei auf einem Tablet den Anamnese­Fragebogen aus, welchen die Ärztin oder der Arzt noch vor dem Aufklärungsgespräch, ebenfalls auf einem Tablet, einsehen kann. Neben dem einfachen Handling zeichnet sich das Tool durch eine fundierte Übersetzung der Angaben in Fachsprache aus – „Rauchen“ wird etwa zu „Nikotinabusus“. Autorinnen und Autoren aus der Praxis gewährleisten diese inhaltliche Qualität. 4 © 2022. Thieme. All rights reserved. Chefsache Patient Care | 01/2022 April

Topthema Patient Care n u f & o t o f © hochmoderne Patientenaufklärung dann sukzessive auf alle aufklärenden Bereiche und Kliniken ausgeweitet werden. Transformation schreitet weiter voran „Was ich besonders toll fand, war die Stringenz, mit der das Projekt geplant und durchgeführt wurde. Wie oft wer­ den Vorhaben verschoben oder Um­ setzungen in die Länge gezogen. Hier war das Gegenteil der Fall. Thieme hat uns jederzeit mit unseren Problemen ernst genommen und uns freundlich, professionell und fokussiert unterstützt“, resümiert Denker. Stefan Schröder, Projektleiter Digitale Patientenaufklärung aus dem IT­Team, blickt in die nahe Zukunft: „Die Aufklä­ rungsdaten wandern in die Fallakte der H b m G n e g e i S m u k n i Daten und Fakten Die Kreisklinikum Siegen GmbH verfügt über 12 Fachabteilungen mit 630 aufgestellten Betten und zählt mit ihren rund 1 600 Mitarbeiten­ den zu den größten Arbeitgebern in der Region. Etwa 190 ärztliche und 730 pflegerische Mitarbeitende sowie viele weitere Berufsgrup­ pen sind hier tagtäglich im Einsatz. Träger des Unternehmens ist der Kreis Siegen­Wittgenstein. Im Jahr 2020 wurden im Kreisklinikum rund 20 300 Patientinnen und Patienten stationär und 48 000 Patientinnen und Patienten ambulant versorgt Zudem ist das Kreisklinikum Siegen Akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps­Universität Marburg sowie der Rheinischen Friedrich­Wilhelms­ Universität Bonn und verfügt über ein angegliedertes Medizinisches Versorgungszentrum. Die Fachkräfte in den einzelnen Ab- teilungen haben ergänzende Verbes- serungsvorschläge eingereicht, die wir direkt um- setzen konnten. Oliver Lange, Sales Solution Manager bei Thieme Compliance, berät und begleitet Kliniken bei der Gestaltung digitaler Workflows. Diejenigen Patientinnen und Patienten, die mit dem Tool nicht klargekommen seien, hätten auch vorher schon Probleme gehabt, den Papierfragebogen auszufül­ len. Das Problem sei also nicht die Technik gewesen. Und jene, die mehrere Aufklä­ rungsbögen ausfüllen mussten, konnten sich über eine Zeitersparnis freuen – denn bereits eingetragene Informationen wer­ den im System abgespeichert und als Vorschlag eingeblendet. Unterstützend haben Thieme­Experten Sprechstunden begleitet, um aufkommende Fragen vor Ort zu beantworten. Die Einführung sowie die ersten Wochen mit dem neuen digitalen Workflow auf den beiden Stationen bewerten die Be­ teiligten als großartigen Erfolg. „Die Fachkräfte in den einzelnen Abteilun­ gen haben ergänzende Verbesserungs­ vorschläge eingereicht, die wir direkt umsetzen konnten“, sagt Oliver Lange, Sales Solution Manager bei Thieme Com­ pliance. Mittlerweile arbeiten auch die Unfallchirurgie und die Urologie digital – und in den kommenden Wochen soll die i l k s i e r K © Das System ist gegen Ausfälle gewappnet. Trotz- dem möchten wir mit Thieme ein separates Back- Up- System entwickeln. Stefan Schröder, IT­Experte, steuert als Projektleiter die Einführung der digitalen Patientenaufklä­ rung am Kreisklinikum Siegen. „Gemeinsam mit Thieme möchten wir außerdem die Aufnahmepapiere – etwa Behandlungs­ oder Wahlleistungsver­ träge – digitalisieren“, verrät Denker. Und mittelfristig soll die Mehrzahl der medizintechnischen Geräte Daten per Schnittstelle direkt an die elektronische Patientenakte übertragen können. In Siegen ist also noch lange nicht der letzte Prozess digitalisiert. ▬ Dr. André Gärisch freier Autor im Auftrag von Thieme Communications Patientin oder des Patienten im Kranken­ hausinformationssystem. Das System ist gegen Ausfälle gewappnet. Trotzdem möchten wir mit Thieme ein separates Back­Up­System entwickeln.“ Außerdem seien noch weitere Maßnahmen geplant: 6 © 2022. Thieme. All rights reserved. Chefsache Patient Care | 01/2022 April

Topthema Patient Care . s r e e n h t l i a e H s n e m e i S © ENTSCHEIDUNGSUNTERSTÜTZUNG IM DIGITALEN RADIOLOGIE­WORKFLOW Unterstützt diagnostizieren mit der Similar Patient Search Wie können Radiologinnen und Radiologen seltene interstitielle Lungenerkrankungen schneller und zuverlässiger diagnostizieren? Welche Unterstützung können wir insbesondere Assistenzärztinnen und ­ärzten, die noch nicht auf einen großen Erfahrungsschatz zurückblicken können, anbieten? Diese Fragen standen am Anfang eines Prozesses, der schließlich in ein markt­ reifes Produkt mündete: Die Similar Patient Search (SPS) bietet Radiologen im Befundungsprozess vergleichbare, an­ notierte CT­Bilder an. Ergänzend werden automatisch zu jeder Differenzialdiagnose auch die relevanten Fachinformationen eingeblendet. Dadurch werden die Be­ fundung und Diagnostik, die der Arzt oder die Ärztin vornimmt, qualifiziert gestützt. Die Idee zu einer Ähnlichkeitssuche für die radiologische Befundung entstand am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). Dass künstliche Intelligenz (KI) hier ganz neue Möglichkeiten eröffnet, war Professor Dr. Felix Nensa, Oberarzt und Lehrstuhl­ inhaber Radiologie mit Schwerpunkt KI, dabei von Anfang an klar. Als Leiter der Arbeitsgruppe für künstliche Intelligenz am Institut für Diagnostische und Interven­ tionelle Radiologie und Neuroradiologie initiierte er das Projekt. Innovation dank Kooperation Das fachliche Wissen sowie ein großer Teil der Referenzbilder für die Similar Patient Search (SPS) sollten von den Experten am Institut kommen. Als technischer Partner war schnell Siemens Healthineers ausge­ macht. „Die Idee zu einem KI­basierten Bildervergleich hat uns sofort überzeugt“, erinnert sich Dr. Stefan Thesen, Head of Innovation at syngo, Siemens Healthi­ neers. „Es war klar, dass das neue Tool unmittelbar in den bereits etablierten 8 © 2022. Thieme. All rights reserved. Chefsache Patient Care | 01/2022 April

Topthema Patient Care s r e e n h t l i a e H s n e m e i S © Dr. Stefan Thesen, Head of Innovation at syngo, Siemens Healthineers s r e e n h t l i a e H s n e m e i S © s r e e n h t l i a e H s n e m e i S © n e s s E m u k n i i l k s t ä t i s r e v i n U © Dr. Johannes Haubold, Oberarzt an der Ruhrlandklinik / UK Essen. i e m e h T © Professor Dr. Felix Nensa, Oberarzt und Lehrstuhlinhaber „Data Integration and AI in Radiology“. die relevanten Daten redaktionell zu­ sammen – dreisprachig auf Deutsch, Englisch und Französisch. Um die KI anhand einer großen Bandbreite an Referenzbildern trainieren zu können, warb Felix Nensa bei weiteren Kliniken um Einreichung von Befundbildern mit gesicherten Diagnosen. „So stellen wir sicher, dass die Erkrankungen, die wir am UK Essen sehen, nicht überrepräsentiert sind und wir auch eine große Varianz bei den Patientengruppen haben“, erklärt er und ergänzt: „Die relevanten Bildaus­ schnitte und Markierungen werden hier bei uns von erfahrenen Fachexperten noch einmal verifiziert.“ „Das Konzept sowie sämtliche Daten wur­ den mit einem sehr hohen Reifegrad an uns übergeben“, erinnert sich Dr. Martin Huber. Als Product Manager Diagnostic Imaging Siemens Healthineers war er für die Zusammenführung von Bilderpool, KI­Technologie und Fachinformationen im CT Lung Assistant verantwortlich. „So konnten wir innerhalb weniger Mo­ nate das Produkt fertigstellen und zur Marktreife bringen.“ Bei Siemens Healthineers war das Know­ how über die KI­basierte Auswertung medizinischer Bilder sowie die Integration in Befundungslösungen vorhanden. In Ko­ operation mit Thieme und dem UK Essen wurden zwei bisher im Prozess getrennte Perspektiven miteinander vereint: In SPS verschmilzt die Analyse von Bilddaten mit Dr. Martin Huber, Product Manager Diagnostic Imaging Siemens Healthineers Sarah Stalke, Product Manager eRef, Thieme den relevanten Informationen zu Krank­ heitsbildern. „Diese Kollaboration von drei Know­how Trägern war die entscheidende Voraussetzung, um die Inhalte strukturiert in den Befundungsablauf einbinden zu können“, erklärt Stefan Thesen. Seit Ende 2020 ist die Similar Patient Search nicht nur am UK Essen im Einsatz, sondern auch für andere interessierte Kliniken, auch außerhalb von DACH, als cloudbasierter Service verfügbar. „Dass dabei der Datenschutz gewährleistet wird, ist selbstverständlich“, betont Mar­ tin Huber. Die Befundbilder werden ohne Metadaten, nur mit den technischen Parametern in die Cloud geladen und dort mit den Referenzbildern abgeglichen. Similar Patient Search im Einsatz Dr. Johannes Haubold war zunächst als Assistenzarzt und seit 2021 als Oberarzt an der Entwicklung von SPS beteiligt. Seinen Facharzt für Radiologie hat er 2021 am Uni­ versitätsklinikum Essen gemacht, das mit der Ruhrlandklinik ein eigenes, auf seltene Lungenerkrankungen spezialisiertes Kran­ kenhaus betreibt. „Gerade als Assistenzarzt, Thiemes Anspruch ist es, die entschei- denden Informa- tionen genau dort anzubieten, wo sie im Behand- lungsprozess be- nötigt werden. Sarah Stalke, Thieme wenn einem noch die Erfahrung fehlt, war die Befundung der seltenen Erkrankungen, die wir hier in der Ruhrlandklinik sehen, oft ein mühsames, mit vielen Unsicherheiten behaftetes Unterfangen“, erzählt er. „Mit der Similar Patient Search kommt man auch bei visuell unklaren Befunden schnell zu einer zuverlässigen Diagnose.“ Die abschlie­ ßende Beurteilung unter Berücksichtigung sämtlicher Parameter liege jedoch beim Fach­ oder Oberarzt: „Die Entscheidung wird einem als Oberarzt nicht abgenom­ men – aber fundiert abgesichert“, betont Johannes Haubold. Wie sich das neue Tool auf die Qualität der Befundung und Diag­ nosestellung auswirkt, hat er im Rahmen 10 © 2022. Thieme. All rights reserved. Chefsache Patient Care | 01/2022 April

Topthema Patient Care i . e m e h T y b d e t i d E . s l e d o m y b d e s o p – z t i r e k c ö G f e l t e D / e m e h T © i KEINE DIGITALISIERUNG OHNE PARTNERING Starke Partnernetzwerke für eine bessere Patientenversorgung Thieme baut sein Partnernetzwerk gezielt aus. Wir haben mit Dr. Oliver Gapp und Alexander Wahl darüber gesprochen, warum strategische Partnerschaften für die Digitalisierung des Gesundheitswesens entschei­ dend sind und was das für Thieme und seine Kunden bedeutet. Als Senior Vice President Patient Care koordiniert Dr. Oliver Gapp die Aktivitäten der gesamten Thieme Gruppe im Bereich der Patientenversorgung und treibt gezielt die strategische Produktentwicklung voran. Alexander Wahl ist Director Partner Management & Business Development bei Thieme Compliance. Die Thieme Tochter ist ein führender Systemanbieter für me­ dizinisch und juristisch fundierte Patien­ tenaufklärung in DACH. Mit innovativen Lösungen unterstützt das Unternehmen darüber hinaus Kommunikations­ und Informationsprozesse zwischen Patien­ ten, Ärzten und anderen Akteuren in der Gesundheitsversorgung. Warum sind Partnerschaften so wichtig? Gapp: Die Digitalisierung des Gesundheits­ wesens bringt komplexe Anforderungen mit sich – etwa durch die Vielzahl an Ak­ teuren über unterschiedliche Fachdiszip­ linen und Sektoren hinweg. Ein Anbieter allein kann diese häufig nicht optimal bedienen. Im Rahmen von Kooperationen vereinen die verschiedenen Akteure daher das Beste aus unterschiedlichen Welten. Es ist essenziell, Industriepartnerschaften einzugehen und Netzwerke aufzubauen. Nur so können wir das hochkomplexe Gesundheitswesen digitalisieren und durchgängige, siloübergreifende Work­ flows schaffen. Wahl: Wenn verschiedene Anbieter Part­ nerschaften eingehen, hat das für den 12 © 2022. Thieme. All rights reserved. Chefsache Patient Care | 01/2022 April

Topthema Patient Care p p a G r e v i l O © Zur Person Dr. Oliver Gapp studierte Volks­ wirtschaftslehre und promovierte im Bereich der Gesundheitsökono­ mie. Er hat ein Unternehmen ge­ gründet, war langjährig als Dozent tätig und verantwortete zuletzt als Unternehmensbereichsleiter Versorgung und Gesundheitsöko­ nomie die Leistungsausgaben und Produktentwicklung einer größeren Krankenkasse. Seit 2020 leitet er das strategische Geschäftsfeld Patient Care bei Thieme. Dabei begeistert ihn vor allem die Möglichkeit, die dringend notwendige Digitalisie­ rung des Gesundheitswesens aktiv mitzugestalten. KHZG FTB 3 Digitale Pflege- und Behandlungs- dokumentation KHZG FTB 5 Digitales Medikationsmanagement anbieten möchten. Die entsprechenden Texte liefert Thieme – komfortabel zu­ gespielt über eine Schnittstelle seiner medizinischen Wissensdatenbank eRef. Ein anderes Beispiel ist die hochinnova­ tive, KI­basierte Similar Patient Search (SPS) von Siemens Healthineers. Hier werden Radiologinnen und Radiologen im Befundungs­ und Diagnoseprozess genau die – von Thieme gelieferten – Informationen zugespielt, die zu den gerade begutachteten Aufnahmen pas­ sen. (Lesen Sie mehr darüber im Beitrag „Entscheidungsunterstützung im digi­ talen Radiologie-Workflow. Unterstützt diagnostizieren mit der Similar Patient Search“ auf den Seiten 8 bis 11. Anm. d. Redaktion). Wahl: Besonders wertvoll sind für uns Ent­ wicklungspartnerschaften, bei denen wir gemeinsam mit Kunden über völlig neue Möglichkeiten und Wege nachdenken. So entstehen innovative Lösungen direkt aus einem ganz konkreten Bedarf heraus. Da­ von profitieren dann auch wieder andere Kunden – auch diejenigen, die vielleicht weniger eigenes Entwicklungsengage­ ment mitbringen können und auf fertige Lösungen setzen. Ein konkretes Beispiel ist hier die Zu­ sammenarbeit mit den Konsortien der Medizininformatik­Initiative (MII), in der sämtliche Universitätskliniken in Deutsch­ land gemeinsam Rahmenbedingungen entwickeln, damit Patienten zügig von den Erkenntnissen aus der Forschung profitieren können. Die Auswertung von Patientendaten aus der Versorgung ist grundlegend für die klinische Forschung. Thieme Compliance hat hierfür auf der Basis technischer Standards wie FHIR® eine digitale Lösung zur Prozessierung des „Broad Consent“ entwickelt – an­ gefangen bei der Einwilligung der Pati­ enten zur Weitergabe ihrer Daten und die Übermittlung an die Empfänger der Datenspenden bis zur Dokumentation in den datenverarbeitenden Systemen. Ein weiteres Beispiel ist die Zusammen­ arbeit mit dem Klinikum Christophsbad Göppingen, das im Jahr 2019 die digitale Pflegedokumentation mit der elektroni­ schen Patientenakte GRIPS der Thieme Tochter RECOM eingeführt hat. Aus der konkreten Anforderung des Klinikums, das Medikationsmanagement vollständig in den digitalen Prozess zu integrieren, wurde ein neues Feature in RECOM­GRIPS. Dabei haben die Produktentwickler den Kunden eng in den Entwicklungsprozess eingebunden. Als optimaler Kooperations­ partner für die Gewährleistung der Arznei­ mitteltherapiesicherheit wurde ID Berlin identifiziert. Denn deren AMTS-System ID MEDICS® bildet nicht nur Wechselwirkun­ gen zwischen Medikamenten ab, sondern bezieht in den Medikamenten­Check auch die konkreten, in RECOM­GRIPS dokumentierten Patienteninformationen mit ein. Die Verknüpfung beider Syste­ me schafft einen vollständig digitalen Workflow – von der Anamnese über die Verordnung bis zur Rezepterstellung und der Abrechnung. Gapp: Solche Partnerschaften entstehen aus guten Kundenbeziehungen. Wenn die anfängliche Beratung überzeugt, der Implementierungsprozess reibungslos vonstattengeht und eine Lösung wie bei­ spielsweise die Pflege- und Behandlungs­ dokumentation mit der elektronischen Patientenakte RECOM­GRIPS oder die 14 © 2022. Thieme. All rights reserved. Chefsache Patient Care | 01/2022 April

Topthema Patient Care KHZG FTB 2 Patientenportale KHZG FTB 4 Teil- oder vollautomatisierte klinische Entscheidungs- unterstützungssysteme KHZG FTB 4 Teil- oder vollautomatisierte klinische Entscheidungs- unterstützungssysteme Notaufnahme und das Einspielen ins dor­ tige Klinikinformationssystem. Mit der Integration der Aufklärungssoft­ ware E­ConsentPro von Thieme Compli­ ance in das neuen KIS Clinical der Compu­ Group bieten wir unseren Kunden einen echten Mehrwert. Wir haben die kom­ plette Prozessübersicht zu Patientenauf­ klärung in das Klinikinformationssystem und damit in das führende Arbeitsmedium der Anwender integriert. Damit erreichen wir durchgängig Transparenz zum Aufklä­ rungsstatus. Dieses wichtige Detail spart bei der OP-Vorbereitung Zeit und schafft Sicherheit für alle Beteiligten. Seit dem Jahr 2019 haben wir eine tolle Kooperation mit Symptoma. Die KI­Such­ maschine für mögliche Differenzialdiagno­ sen lernt seitdem von der eRef, Thiemes medizinischer Wissensdatenbank. In der Suchergebnisliste auf der frei zugänglichen Website symtoma.de wird jeweils auf die Originalquellen und weiterführende Informationen verwiesen. Das ist nun in sehr vielen Fällen eref.thieme.de, was für die Nutzenden ein zuverlässiger Hin­ weis auf die Seriosität und Qualität der Quelle ist. Die Symptoma Technologie fügt aber auch der eRef einen wertvollen Mehrwert hinzu. Denn deren intelligente Suchmaschine scannt die Thieme Inhalte in der eRef auf Korrelationen zwischen Symptomen und Diagnosen und zeigt die Differenzialdiagnosen zu den ent­ sprechenden Symptomen sortiert nach Wahrscheinlichkeiten an. Dieser Service unterstützt den Behandelnden unmittel­ bar im Diagnoseprozess. Ein weiteres Beispiel ist die Integration des AMTS­Systems AiDKlinik® von Dosing in die eRef. Damit hat der Arzt auf umfangreiche Arzneimittelinformationen dort Zugriff, wo er auch weitere für die Patientenver­ sorgung relevante Informationen findet. Eine sehr schöne Kooperation, die mittel­ bar ebenfalls auf eine bessere Patienten­ versorgung einzahlt, pflegen wir mit Area9 Lyceum. Gemeinsam mit dem dänisch­ amerikanischen Unternehmen entwickeln wir adaptive, KI­gestützte Lernangebote, die einen effizienten, nachhaltigen Wis­ sensaufbau entlang individueller Lernpfade ermöglichen. Dabei liefern wir die passend aufbereiteten Inhalt. Die adaptive Lern­ Technologie RHAPSODETM kommt von Area9 Lyceum. Innerhalb der eRef bieten wir adaptive Curricula an, mit denen sich angehende Fachärzte entsprechend ihres individuellen Bedarfs zeitsparend und zuverlässig auf ihre Prüfungen vorberei­ ten können. Was möchten Sie potenziellen Partnern mit auf den Weg geben? Wahl: Wir freuen uns darauf, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln: für eine bessere Medizin und mehr Gesund­ heit im Leben! ▬ Das Interview führte Carola Schindler, Thieme Communications. Kontaktinfo Sie möchten mit Dr. Oliver Gapp oder Alexander Wahl Kontakt aufnehmen? Dann senden Sie eine kurze Nachricht an: patient-care@thieme.de 16 © 2022. Thieme. All rights reserved. Chefsache Patient Care | 01/2022 April

Thieme und Partner – Ihr DMEA Wegweiser Mit den entscheidenden Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort Stand C-106 #DMEA 2022 26. bis 28. April Thieme in Halle 4.2, „FACHINFORMATIONEN UND PATIEN- TENVERSORGUNG – SEMANTISCHE INTEROPERABILITÄT ALS BRÜCKE FÜR EINE SCHNELLE REISE“ Rundgang: „Standards im Gesund- heitswesen“ Das Potential sauber semantisch anno­ tierter Daten erschöpft sich nicht in deren reinem Austausch und ihrer Auswertung. Vielmehr bieten sie die Möglichkeit, im Rahmen der tatsächlichen Patientenver­ sorgung medizinische Fachinformationen direkt in die eingesetzten Versorgungs­ systeme zu integrieren. Wie genau kann dies aussehen? Und welche Mehrwerte ergeben sich hieraus für Mediziner*innen? Referenten: Alexander Wahl (Thieme Compliance), Simon Berger (RECOM) „DENKEN SIE PFLEGEDOKUMENTA- TION NEU!“ Rundgang: „Digitalisierung in der Pflege“ Denken Sie Pflegedokumentation neu! Die modular aufgebaute Patientenak­ te RECOM­GRIPS bietet strukturiertes, wissenschaftliches Fachwissen zur Unter­ stützung der Dokumentation und Steue­ rung von Prozessen. Schon während der Dokumentation werden alle relevanten Informationen für Controlling und Ab­ rechnung erzeugt, Doppeldokumentation wird vermieden. Der Pflegeaufwand wird automatisch aus der tägl. Dokumentation abgeleitet. Seien Sie gewappnet für die Herausforderungen in der Pflege! Referentin: Kathrin Hirt (RECOM) für chronisch kranke Patienten häufig eine Herausforderung. Die Gründe dafür sind vielschichtig und reichen von einer inadäquaten Versorgungssituation bis hin zu einem nicht krankheitsgerechten Lebensstil. Im Auftrag von gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen begleitet Thieme TeleCare Betroffene im Umgang mit ihrer persönlichen Gesund­ heitssituation – telemedizinisch, digital und persönlich. Referent: Wolfgang Weber (Thieme TeleCare) SCHON IM ANORDNUNGSPROZESS MEDIKATIONSFEHLER VERMEIDEN Solutions Hub: Arzneimittelverord- nung und -therapiesicherheit (AVTS) Die Arzneimittelversorgung in deutschen Kliniken stellt nicht nur einen hochkom­ plexen Prozess dar, sie läuft in großen Teilen immer noch papierbasiert ab und ist somit hochgradig fehleranfällig. RECOM stellt die Arzneimitteltherapiesicherheits über prüfung (AMTS) als tief integrierten Prozess in dem Medikationsmodul von RECOM­GRIPS zur Verfügung. Im gesam­ ten Anordnungs­ und Verabreichungspro­ zess wird schon bei Eingabe, ohne dass gespeichert werden muss, angezeigt, ob die Planung im Gesamtkontext der Medikation des ausgewählten Patienten sinnvoll ist. Referent: Simon Berger (RECOM, ein Unternehmen der Thieme Gruppe) POSTSTATIONÄRE VERSORGUNG VON CHRONISCH KRANKEN PATIENTEN – TELEMEDIZINISCH, DIGITAL, PERSÖN- LICH Rundgang: „Telemedizin“ Die Einhaltung der Therapieadhärenz nach einem stationären Aufenthalt ist EINE GUTE PATIENTENVERSORGUNG FÄNGT MIT DER ANAMNESE AN Solutions Hub: Digital Patient Empo- werment Wie können digitale Anwendungen die Informationsprozesse in der Patientenver­ sorgung verbessern und Patienten aktiv in den Behandlungsprozess einbezogen werden? Wir zeigen im Hub, wie leitlinien­ orientierter Patientencontent, laienver­ ständliche Anamnesefragen und die früh­ zeitige Bereitstellung von Informationen bereits vor dem Klinikaufenthalt die Arzt­ Patienten­Kommunikation erleichtert, Patienten wie Behandelnde entlastet und gleichzeitig die Zuverlässigkeit und Qua­ lität von Informationen steigt. Referent: Alexander Wahl (Thieme Compliance) GUT ERFASST IST HALB GEWONNEN – SCHLAUE DATENERHEBUNG ALS BASIS FÜR STRUKTURIERTE ARCHIVIE- RUNG UND DOKUMENTATION Solutions Hub: Digitale Dokumentati- on und Archivierung Eine gute Archivierung beginnt bereits bei der schlauen Erhebung von Daten. Im Solution Hub zeigen wir, wie struktu­ riert erhobene Daten beispielsweise bei Anamnese oder Aufnahme wesentlich zu einem effektiven und effizienten Infor­ mationsfluss beitragen. Standards wie LOINC und SNOMED CT in Kombination mit passenden Metadaten sorgen für eine saubere Übergabe in die weiterführenden Systeme. So kommen die Daten bereits passend im Archiv an und stehen für Fol­ geprozesse und Steuerung zur Verfügung. Referenten: Dr. Oliver Gapp (Thieme), Alexander Wahl (Thieme Compliance) ‣ Hinweis Die Termine sind bei Redaktionsschluss leider noch nicht bekannt. Bitte entnehmen Sie diese dem DMEA Programm. 18 © 2022. Thieme. All rights reserved. Chefsache Patient Care | 01/2022 April

s l e d o m y b d e s o P . o t o h p k c o t S – m o c . e b o d a . k c o t s / s s e n i s u B y e k n o M © Rubrikname ▶ UntertitelThema www.recom.eu/grips INTERDISZIPLINÄR, INTERSEKTORAL & INTEROPERABEL Denken Sie neu. Überschreiten Sie Grenzen. H des K ien r e t i r K - n n a K & H K AlleMuss- b e Z G - Fördertat G Z s t a n d e s 3 e r füllt ------- - - Die digitale Patientenakte RECOM-GRIPS ist schon heute Ihr klinischer Arbeitsplatz im Krankenhaus der Zukunft. Weg vom Papier hin zu einer evidenzbasierten, strukturierten, auswertbaren und vor allem innovativen Technologie! Integriertes Vokabular: Fachsprache ENP Hoher Standardisierungsgrad Daten erheben, auswerten, austauschen Prozess- und patientenorientiert Semantische Interoperabilität Medikationsmodul inkl. AMTS-Prüfung Berufsgruppen- & sektorenübergreifend Unbegrenzter zeitgleicher Benutzerzugriff Schnittstellenanbindung an KIS-Systeme Keine formularbasierte Technologie WLAN-unabhängiges Arbeiten Sie möchten mehr erfahren? Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Präsentationstermin grips@recom.eu 20 © 2022. Thieme. All rights reserved. Chefsache Patient Care | 01/2022 April