2 Was heißt Komple- mentäronkologie? Die Komplementäronkologie ergänzt die Standardthe- rapien der Krebsbehandlung. Sie darf keinesfalls mit »alternativen Therapieformen« verwechselt werden. Das Ziel der komplementären Therapien ist es, die Standardthe- rapien der Krebsbehandlung (Operation, Chemo-, Strahlen-, Hor- mon- und Antikörpertherapien) zu unterstützen und im Idealfall zu verbessern. Keine der Methoden kann einen Krebs heilen, aber sie können durch die richtige Kombination mit den Standardthe- rapien vor allem die Lebensqualität erhöhen und möglicherweise die Chancen auf Heilung oder auf ein längeres Leben verbessern. Chemo- , Strahlen- und Hormontherapien schwächen das Immun- system und haben noch andere zum Teil schwere Nebenwirkungen. Wenn man jedoch ausgewählte komplementäre Maßnahmen mit den Standardtherapien zeitlich abstimmt, werden deren Nebenwir- kungen mitunter erheblich abgemildert. Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Krebsstandardtherapien beruhen darauf, dass durch Chemo- und Strahlentherapien schnell wachsende Krebszellen am Wachstum gehindert werden und ab- sterben. Da Krebszellen aus körper eigenen Zellen entstanden sind, haben diese Therapien auch Auswirkungen auf gesunde Körperzel- len, insbesondere auf solche, die sich schnell teilen bzw. sehr aktiv sind. Dies erklärt das Auftreten und die Ausprägung der häufigsten unerwünschten Nebenwirkungen, die bevorzugt Haut, Schleimhäu- te, Knochen und Gelenke betreffen, z. B. Appetitlosigkeit, Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, Blutbildveränderungen, Haarausfall, Müdig- keit, Nervenstörungen (Missempfindungen), Hautveränderungen, Muskel- und Gelenkbeschwerden. Adjuvante Hormontherapien unterdrücken die körpereigene Hormonproduktion, was ebenfalls mit Nebenwirkungen einhergehen kann, z. B. Hitzewallungen, Kno- chen- und Gelenkschmerzen.